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Java-Lizenzen: Oracle verschickt plötzlich saftige Rechnungen an Kunden und Partner

Oracle scheint seine Kunden mächtig zur Kasse zu bitten. Einem Medienbericht zufolge ist das Unternehmen dabei, Rechnungen für Java-Lizenzen zu versenden.

2 Min. Lesezeit
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Java. (Bild: Oracle)

Java-Lizenzen: Oracle verschickt Rechnungen über 100.000-US-Dollar

Etwa sechs Jahre nach der Übernahme von Sun Microsystems beginnt Oracle nun damit, aus heiterem Himmel Rechnungen an Partner und Kunden für Java-Lizenzen zu versenden, berichtet The Register.

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Dem Bericht zufolge hat Oracle in diesem Jahr weltweit 20 Mitarbeiter angeheuert, die sich ausschließlich um die Verletzung der Lizenzrechte durch Kunden kümmern und entsprechende Rechnungen ausstellen. Im Business um die Java-Lizenzen solle es um Beträge zwischen mehreren zehntausend und hunderttausend Dollar gehen.

Oracle geht gegen Verlertzungen von Java-Lizenten vor. (Foto: Shutterstock)

Oracle geht verstärkt gegen Verletzungen von Java-Lizenzen vor. (Foto: Shutterstock)

Ein Kunde mit 80.000 Rechnern aus der Einzelhandelsindustrie soll von Oracle der Bruch der Lizenzvereinbarungen unterstellt worden sein. Ein weiteres Unternehmen hat eine Rechnung in Höhe von 100.000 US-Dollar erhalten, wobei die Summe „gütigerweise“ auf 30.000 US-Dollar gesenkt wurde. Bei der problembehafteten Software handelt es sich um Java SE, die es in drei verschiedenen Bezahl-Versionen gibt. Preislich bewegen die Lizenzen sich pro Einzelnutzer zwischen 40 und 300 US-Dollar, bei einer „Prozessor-Lizenz“ werden zwischen 5.000 und 15.000 US-Dollar fällig.

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Java SE wird nur als Komplettpaket zum Download angeboten – inklusive kostenpflichtiger Suites

Das Problem an Java SE ist, dass die Suite nur im Komplett-Paket herunterladbar ist, sodass neben der kostenlosen Variante auch die kostenpflichtigen Pakete „Java SE Advanced Desktop“, „Java SE Advanced“ und „Java SE Suite“ sowie „Microsoft Windows Installer Enterprise JRE“ auf dem Rechner landen.

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Laut Oracle ist Java SE per se kostenlos im Bereich des „general purpose computing“ nutzbar. Darunter entfällt die Verwendung auf Desktops, Notebooks, Smartphones und Tablets. Kostenpflichtig hingegen sei die Verwendung auf „spezialisierten Embedded-Computers, die in intelligenten Systemen“ zum Einsatz kommen. Hierzu zählen unter anderem Mobile-Geräte, Handhelds sowie Networking-Switches und Bluray-Player.

Java SE wird nur als Paket inklusive kostenpflichtiger Inhalte angeboten. (Foto: Shutterstock)

Java SE wird nur als Paket inklusive kostenpflichtiger Inhalte angeboten. (Foto: Shutterstock)

Laut The Register werden aber selbst Kunden von Oracle mit Lizenzrechtsverletzungen belangt, die Java SE nur im „general purpose computing“ verwenden. Der Grund: es bestehe keine strikte Trennung zwischen dem kostenlosen und den kostenpflichtigen Paketen. Der Kunde wird beispielsweise bereits Nutzer der Java SE Suite, wenn er entsprechende Teile, die mit dem Paket-Profil verknüpft sind, nutzt. Schon wenn ein System-Admin Java SE auf mehreren Computersystemen gleichzeitig per „Microsoft Windows Installer Enterprise JRE Installer“ installieren will, wird es teuer, denn der Installer ist nicht Teil der kostenlosen Software.

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Nutzer von Java SE sollten daher gut aufpassen, was sie mit der Software anstellen und welche Komponenten des Pakets sie aktiviert haben, denn Oracle wird womöglich im nächsten Jahr noch stärker gegen Lizenzrechtsverletzungen vorgehen und Kunden zur Kasse bitten. Auch gegen Google will Oracle weiterhin wegen der Nutzung von Java in Android letzten Rechtsstreit, in dem es um knapp zehn Milliarden US-Dollar ging, zog Oracle indes den Kürzeren.

Passend zum Thema: Oracle stellt euch einen Cloud-Server in euer Unternehmen.

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Davon wird das Land nicht besser

Was schreibe ich seit Jahren: Rechtskosten, Kostenrisiken, Softwarepatente usw. machen es uninteressant überlegene Verbesserungs-Software zu programmieren. Die Folgen sind Arabischer Frühling, Ukraine-Orangene Opposition, Brexit und Trump und bald Vermögens-Steuer bei rot-rot-grün oder AfD.

Bei BluRay-Playern kommt wohl J3ME zum Einsatz und bei Symbian waren es J2ME und .jar-Files und getjar.com früher mal und vielleicht immer noch. Da man ohne dicke Lizenzverträge usw. keine BluRay-Player bauen dürfte (oder gibts NoName-Player von Nicht-Marken-Firmen – ist doch wundersam oder wo es doch von fast ALLEM NoName-Alternativen gibt ?) sollte das bei diesem speziellen Einsatzzweck normal sein.

Wenn ich Tim Cook wäre, hätte ich zusammen mit IBM längst Wintel die Butter vom Brot gezogen und Embedded-Geräte aut iOS-Basis oder basierend auf SWIFT (oder Node.JS wenn Ubuntu Interesse hätte) wären scharenweise überall im Betrieb und würden Java links liegen lassen.

Soll Java abgeschaltet werden so wie wohl die meisten Google-Übernahmen ? Fast alle Firmenbosse sind deshalb ab sofort ja vielleicht gegen Java obwohl deren ERP usw oft darauf basiert. Ohne MariaDB wäre MySL vermutlich auch kaum noch weiterentwickelt worden.

Antworten
Wolfgang Roth

kwt

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