Zwei Pizzen – von mehr dürfen Mitarbeiter, die in einem Meeting mit Jeff Bezos sitzen, nicht satt werden. Mehr Pizzen würde bedeuten, dass zu viele Kollegen anwesend sind. Und zu viele Kollegen machen ein Meeting ineffizient. Diese Regel des Amazon-Gründers ist in der Öffentlichkeit weitestgehend bekannt. Auf dem Panel des The Economic Clubs hat der Tech-Tycoon aber noch mehr ausgeplaudert. Ein weiterer persönlicher Konferenz-Grundsatz des CEO lautet: Wichtige Meetings sollten grundsätzlich zwischen 10 und 12 Uhr angesetzt werden.
Klare Meeting-Regel von Jeff Bezos: Wichtige Entscheidungen zwischen 10 und 12 Uhr
Der Grund, warum Jeff Bezos wichtige Besprechungen vor allem am späten Vormittag führt, liegt darin, dass der CEO binnen dieser Zeit am besten nachdenken kann. „Besprechungen, die mich geistig fordern, setze ich immer vor dem Mittagessen an“, sagte er dem Moderator David Rubenstein. „Alles, was wirklich wichtig ist und meine volle mentale Aufmerksamkeit braucht, lege ich auf einen 10-Uhr-Termin.“ Ausnahmen scheint es dabei kaum zu geben, wie der Amazon-Chef zu verstehen gibt: „Um 17 Uhr kann ich über Wichtiges nicht mehr nachdenken. So etwas versuchen wir dann am nächsten Tag um 10 Uhr noch einmal anzupacken.“
„Meine Aufgabe besteht nicht darin, tausende Entscheidungen am Tag zu fällen.“
Der Zeitrahmen habe zudem einen weiteren Vorteil: Als Geschäftsführer sei es ihm wichtig, wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Entscheidungen zu treffen. „Meine Aufgabe besteht nicht darin, tausende Entscheidungen am Tag zu fällen. Je mehr ich das tue, desto eher leidet mein Entscheidungsvermögen darunter, weil ich müde oder mürrisch werde. Das ist es nicht wert“, erklärt Bezos auf der Bühne. Die 10-bis-12-Uhr-Regel stellt somit sicher, dass die Leute in der Zeit gut vorbereitet sind und sich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren. Drei gute Entscheidungen am Tag, so der CEO, reichen völlig aus.
Frühaufsteher werden jetzt denken, warum eigentlich erst ab 10 Uhr? Warum nicht schon ab 7 oder 8 Uhr morgens? Auch darauf antwortet Jeff Bezos freimütig. Die Zeit sei fest für ihn und seine Familie geblockt. In den Morgenstunden lässt er es lieber ruhig angehen, liest die Zeitung und genießt ein ausgedehntes Frühstück mit seiner Frau MacKenzie und den Kindern. Wer so gelassen in den Tag startet, der sei im Anschluss auch bereit die großen Themen anzupacken, so der Amazon-Chef. Prioritäten kann man sich wünschen, doch es bringt nichts, sie nicht auch einzufordern. Jeff Bezos scheint das für sich tief verinnerlicht zu haben.
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