I Want This Job! Wie eine Bewerbung auf Englisch aussehen sollte
1. Resume oder CV?
Das ist die Grundfrage und schon eine der Stolperfallen in einer englischsprachigen Bewerbung. In den USA wird oft ein Resume verlangt, in Großbritannien hingegen ein „Curriculum Vitae“ (CV). Die beiden unterschiedlichen Formate haben dabei nicht nur einen anderen Namen, sondern auch einen anderen Umfang. Während der CV zwischen zwei und vier Seiten lang sein kann, sollte das Resume maximal ein bis zwei Seiten umfassen.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Inhalt der Schreiben: Ein Resume ist lediglich eine kurze Skizze des bisherigen Werdegangs – und kann damit nur die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Viel länger und ausführlicher sollte hingegen der CV sein: Er gibt eine detaillierte und möglichst vollständige Übersicht des bisherigen Werdegangs.
2. Referenzen angeben
In einer deutschen Bewerbung ist es eher ungewöhnlich, Personen zu benennen, die Auskunft über die eigene Person und Fähigkeiten geben können. Bewirbt man sich allerdings auf Englisch, wird das sogar so wichtig wie hierzulande Praktikums- oder Arbeitszeugnisse. Deshalb ist es wichtig, sich vorher genau zu überlegen, wer das sein kann – und diejenigen sollten auch in der Lage sein, das Können wirklich zu beschreiben.
Es ist üblich, dass zwei Personen mit ihren kompletten Kontaktdaten angegeben werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Personen auch „vorzuwarnen“, dass jemand mit Fragen auf sie zu kommen könnte. Wenn es ausdrücklich verlangt wird – und nur dann – kann vom Arbeitgeber auch ein „Letter of Recommendation“ gefordert werden. Dabei handelt es sich um ein Empfehlungsschreiben, das Arbeitszeugnisse komplett ersetzen kann.
3. Kein Foto, keine Unterschrift und Hobbies: nur manchmal
Es kann vorkommen, dass Bewerbungen mit Foto oder der Angabe von Geburtstag, Geburtsort, Religion oder Familienstand nicht weiter beachtet werden. Sie garantieren schließlich keine Chancengleichheit mehr. Hintergrund sind die etwa in den USA oftmals strengen Gesetze gegen Diskriminierung. Auch ist es nicht notwendig, den Lebenslauf zu unterschreiben – vielmehr sollte man die persönliche Note nur über Leistungen und die Ausgestaltung des Lebenslaufs übermitteln und so überzeugen.
Die Hobbies kann man angeben, allerdings gibt es Unterschiede zwischen einer Bewerbung in Großbritannien oder in den USA: Persönliche Interessen kann man benennen, es sollte aber mindestens darauf geachtet werden, dass die Aktivitäten auch ein gutes Licht auf einen selbst werfen. Marathon etwa zeugt von Ausdauer, das Fußballtraining seit der Kindheit von Beständigkeit. Auf Hobbies wie Fallschirmspringen oder selbst Motorradfahren sollte verzichtet werden, zeigen sie dem Personaler doch ein hohes Maß an Risikobereitschaft und nicht jeder möchte so etwas in seinem Unternehmen haben. Weniger ist da oft mehr – und ein gutes Abwägen die Voraussetzung. In englischsprachigen Lebensläufen kommt es noch mehr darauf an als in deutschen Lebensläufen, dass wirklich nur Hobbies und Interessen benannt werden, die einen für den Job qualifizieren und Interesse wecken.
4. Vergesst die Chronologie in der Bewerbung
Das setzt sich mittlerweile auch in deutschsprachigen Lebensläufen durch: die neuesten Ereignisse zuerst. Und das gilt einmal mehr für englischsprachige Lebensläufe. Der Vorteil: Die letzte Beschäftigung steht ganz oben. Der Lebenslauf sollte dennoch lückenlos erfolgen. Ein Diskussionspunkt ist, inwieweit eine kurze Arbeitsloigkeit angegeben werden muss: Sie sollte dann nicht verschwiegen werden, wenn sie länger als sechs Monate andauert.
Grundsätzlich ist wichtig, dass der Lebenslauf sowohl die „Personal Details“, „Job Objectives“, „Work Experience“, „Education“, „Personal Interests“, „Skills“ und „References“ umfassen sollte.
5. Kauderwelsch: Häufige Fehler im Business-Englisch
Eine Bewerbung auf Englisch birgt nicht nur formale Stolperfallen, sondern auch sprachliche. Wenn man sich bei einem englischsprachigen Unternehmen bewirbt, sollte aber zumindest die Bewerbung fehlerfrei sein. Wer sich nicht darin sicher fühlt, sollte um Hilfe bitten oder notfalls professionelle Agenturen beauftragen.
„If you need more informations, please feel free to contact me.“ Der Beispielsatz ist falsch, denn ‚information‘ ist ein nicht zählbares Substantiv. Ein beliebter Fehler, der aber in keinem Fall passieren sollte. Dazu passt auch der nächste Satz: „I work for a german company.“ Der Fehler ist auf den ersten Blick nicht so schnell zu erkennen. Falsch ist die Kleinschreibung des Adjektivs: Im Englischen müsste ‚German‘ groß geschrieben werden.
Weitere Fehler, die man in einer englischen Bewerbung tunlichst vermeiden sollte, haben die Süddeutsche Zeitung und die Wirtschaftswoche zusammengetragen. Einige hilfreiche Formulierungen für das Anschreiben finden sich hier.
Diese Tipps räumen hoffentlich die größten Stolperfallen aus dem Weg und nehmen ein wenig die Angst vor Bewerbungen ins englischsprachige Ausland. In jedem Fall sollten ihr zudem die Anzeigen im Netz oder in der Zeitung genau lesen – vielleicht werden noch weitere Dinge gefordert, die über eine klassische Bewerbung hinausgehen.
Hier gibt es auch noch viele Tipps und Formulierungen dazu:
http://www.ego4u.de/de/cram-up/writing/cover-letter
Besser als „I work“ wäre sicherlich „I am working“ oder „I have been working for xyz since …“. Bitte richtige Ratschläge geben!
Und wenn dann die Einladung zum Vorstellungsgespräch auf Englisch kommt: http://www.karriereakademie.de/karriereblog/vorstellungsgespraech-auf-englisch-100-fragen-tipps-fuer-antworten-formulierungen
P.S.: Im gesamten deutschsprachigen Artikel wird leider die englische Schreibweise von Hobbys verwendet. Das ist leider falsch, nur im englischen Lebenslauf bitte „Hobbies“, noch besser „Interests“ ;-)
Mittlerweile steht in jedem zweiten Lebenslauf auf Deutsch nämlich schon „Hobbies“ :(