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Ratgeber

Jobcrafting statt Kündigung: Diese Tricks machen dich zufriedener am Arbeitsplatz

Wer mit seinem Arbeitgeber unzufrieden ist, muss nicht gleich die Kündigung einreichen. Schon mit kleinen Tricks lässt sich die Zufriedenheit steigern. Jobcrafting heißt der Trend.

Von Daniel Hüfner
4 Min.
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Jobcrafting bedeutet aktive Umgestaltung des Arbeitsplatzes. (Grafik: Shutterstock)

Wenn der Feierabend einfach nicht kommen will, läuft etwas verkehrt. Schon die morgendliche Begrüßung der Kollegen fällt schwer, dann wäre da noch das Projekt, das einem gar keinen Spaß macht. Und die Leistung? Wird nur dürftig anerkannt.

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In Deutschland geht es vielen Arbeitnehmern so: Wie eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Manpower Group zeigt, ist fast jeder Zweite mit seinem Job unzufrieden. Demnach sagen 46 Prozent der Berufstätigen, sie würden ihren Job in den nächsten zwölf Monaten gerne wechseln.

Was ist eigentlich Jobcrafting?

Soweit muss es aber gar nicht kommen. Oft bewirken schon kleine Änderungen im Job mehr Zufriedenheit. Experten haben die Technik auf den modernen Begriff „Jobcrafting“ getauft. Der Theorie nach gestalten Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz und ihre Aufgaben aktiv um, sodass sie den eigenen Zielen und Stärken entsprechen.

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„Die Wirkung kann erheblich sein: Wer die Spielräume innerhalb seiner Tätigkeit erkennt, bekommt ein stärkeres Gefühl der Selbstbestimmung“

„Die Wirkung kann erheblich sein: Wer die Spielräume innerhalb seiner Tätigkeit erkennt, bekommt ein stärkeres Gefühl der Selbstbestimmung“, sagt Psychologin und Sachbuchautorin Ilona Bürgel. „Das kann Stress reduzieren und Burn-out vorbeugen.“ Unzufriedenheit wird so entgegengewirkt. Und: Wer mehr Spaß im Job hat, ist automatisch engagierter und oft erfolgreicher.

Doch wo setzt man dafür am besten an? Die Veränderungen, die Jobcrafter an ihrer Tätigkeit vornehmen, müssen nicht groß sein. Experten teilen die möglichen Stellschrauben in vier Gruppen ein: „Erstens: Was arbeite ich? Damit sind die Aufgaben gemeint. Zweitens: Mit wem arbeite ich? Das können Kollegen oder Kunden sein. Und drittens: Wie sehe ich meinen Job? Dabei geht es um die innere Haltung“, zählt Organisationsberaterin Frauke Schmid-Peter auf. Als eine vierte Stellschraube sieht sie die Frage: „Wo und wann arbeite ich?“. Konkret könnten folgenden Maßnahmen die Zufriedenheit im Job steigern.

Diese Jobcrafting-Möglichkeiten gibt es

Morgenroutine aneignen

Wer sich schon morgens mit dem Wecker herumärgert, für den steht auch der Start in den Arbeitstag unter keinem guten Vorzeichen. Eine Alternative kann die Morgenroutine sein. Wer beispielsweise jeden Morgen um sechs Uhr aufsteht und die Zeit nutzt, um Sport zu machen oder ein Buch zu lesen, fährt zufriedener zur Arbeit.

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Gleitzeit ausnutzen

In vielen Unternehmen gibt es eine Gleitzeit-Regelung. Warum also jeden Tag zur selben Uhrzeit im Büro erscheinen? Je nachdem, ob man geneigter Frühaufsteher oder Langschläfer ist, lässt sich die eigene Arbeitszeit daran ausrichten.

Auf andere Kollegen zugehen

Gerade in großen Unternehmen mit ausgeprägten Abteilungssilos bilden sich schnell Cliquen. Die Folge: Man bleibt unter sich, hat immer mit denselben Kollegen zu tun. Wer außerdem mit Leuten zusammenarbeitet, die er nicht mag, wird kaum eine Verbesserung der Zufriedenheit bemerken. Eine Lösung könnte sein, sich für die Mitarbeit an Projekten anderer Kollegen stark zu machen oder wenigstens ein- bis zweimal die Woche gemeinsam Mittagessen zu gehen.

In einem Co-Working-Space arbeiten

Zum Jobcrafting kann auch ein kurzzeitiger Arbeitsortwechsel in einen Coworking-Space gehören. (Foto: Havfen)

Ist Home-Office erlaubt, biete sich gelegentlich auch die Arbeit in einem lokalen Co-Working-Space an. So kann man kurzzeitig der gewohnten Arbeitsumgebung entfliehen und muss trotzdem nicht zu Hause hocken. Durch den Austausch mit anderen Co-Workern können neue Kontakte geknüpft werden, und vielleicht ergibt sich dadurch sogar eine Idee für ein neues Projekt. Davon profitiert auch der Arbeitgeber.

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Arbeitsplatzergonomie schaffen

Auch körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen können die Zufriedenheit im Job schmälern. Oft sind mangelnde Ergonomie am Arbeitsplatz die Ursache für Rückenschmerzen, beispielsweise ein falscher Bürostuhl. Mitarbeiter können hier selbst vorsorgen. Wenn der Arbeitgeber auch auf Nachfrage keine ergonomischen Arbeitsmittel zur Verfügung stellt (was unwahrscheinlich ist), kann man sie sich selbst kaufen. Mobile Steharbeitsplätze sind oft für unter 50 Euro zu haben.

Aufgaben tauschen

Nicht jedem Mitarbeiter liegen die ihm übertragenen Aufgaben in vollem Umfang. Manche Dinge machen mehr Spaß, manche weniger. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hilft es, sich alle Tätigkeiten zu notieren, die im Arbeitsalltag so anfallen. Dann kann man überlegen, welche Aufgaben sich reduzieren oder auslagern lassen. Wie wäre es mit einem Tausch? Manchem Kollege geht es vielleicht ähnlich und er erklärt sich bereit, Aufgaben abzugeben, die einem selbst mehr Freude bereiten.

Fazit

Ob und in welchem Umfang das Jobcrafting im Unternehmen toleriert oder gar gefördert wird, liegt letztlich im Ermessen der verantwortlichen Führungskräfte. Deswegen sollten Mitarbeiter Unüberlegte Schnellschüsse vermeiden.

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Wenn sich die aktive Arbeitsplatzgestaltung etwa gegen die Werte oder Ziele eines Unternehmens richtet, sind Konflikte vorprogrammiert. Wer mit dem Gedanken spielt, Jobcrafting zu betreiben, sollte Vorgesetzte deshalb rechtzeitig einweihen. Wenn das Vertrauen auf beiden Seiten vorhanden ist – also bei Mitarbeitern und Chefs – steht der eigenen Zufriedenheitsoffensive nichts mehr im Wege.

Mit Material von dpa

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Daniel

Ich bin immer wieder verblüfft für wie blöd Arbeitnehmer gehalten werden. Diese Tipps sind ehrlich gesagt in den meisten Unternehmen, in denen die Mitarbeiter unzufrieden sind, nicht im Ansatz umsetzbar! Das Problem ist die Kultur von Desinteresse und Verantwortungslosigkeit in den Unternehmen, von den Führungskräfte zunehmend vor gelebt und dann von Mitarbeitern nur zu gerne adaptiert.

Antworten
Katha

Korrekt. Diese Tipps sind für den Eimer.
Oftmals sind es die Kollegen, die einem das Arbeitsleben zur Hölle machen. Lieber was anderes suchen als auf sie zuzugehen.

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