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Jobs mit neuer Perspektive: Was muss ein biologischer Risikoberater können?

Sicherheit, Medizin und ein Verständnis von Ökonomie: In dieser Gemengelage agiert Conor Browne, wenn Katastrophen, wie die Corona-Pandemie über die Welt hereinbrechen. Er ist Experte und sagt trotzdem: „Ich möchte niemals Recht behalten“.

Von MIT Technology Review Online
2 Min.
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Conor Browne erstellt Szenarien mit den wahrscheinlichsten und unwahrscheinlichsten Entwicklungen, wie die globale Wirtschaft auf einen Ausbruch von H5N1 in China oder den USA reagieren könnte. (Foto: Deliris/ Shutterstock)

Offiziell ist Conor Browne Biorisikoberater. Doch wie ist er zu diesem Titel gekommen? Sein Werdegang ist gepflastert mit höheren Abschlüssen in Sicherheitsstudien, Medizin und Wirtschaftsethik. Er ist von den Vereinten Nationen für Terrorismusbekämpfung und Konfliktlösung zertifiziert und hat dazu in Teams des Nato-Programms „Wissenschaft für Frieden und Sicherheit“ und mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen zusammengearbeitet und analysiert, wie Krankheiten die Migration und die Grenzsicherheit beeinflussen.

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Erfahrungen beim Sars-Ausbruch 2002 gesammelt

Als Sars-CoV-2 ausbrach, wurden Energiekonzerne Brownes Hauptkunden. Sie suchten fachkundige Beratung, um die Turbulenzen auf den Märkten und im Transportwesen zu bewältigen. Aufgrund seiner Untersuchungen zum Sars-Ausbruch im Jahr 2002 sagte er die exponentielle Ausbreitung des neuen luftübertragbaren Virus voraus. Er prognostizierte die weitreichenden Auswirkungen der Epidemie und ihre Folgen für die Wirtschaft so genau, dass er mittlerweile als Pandemie-Orakel gilt. Mit Wohnsitz im irischen Belfast könnte man ihn als Pendant dafür beschreiben, was Christian Drosten in Deutschland geleistet hat.

Browne erstellt unabhängige Forschungsberichte und arbeitet direkt mit den unterschiedlichsten Unternehmen zusammen. Eine seiner Spezialitäten ist es, bei neuen Diagnosetools beratend zur Seite zu stehen, so etwa bei seiner Arbeit mit Raisonance, einem Startup, das maschinelles Lernen einsetzt, um Hustengeräusche zu analysieren, die mit Tuberkulose und Covid-19 in Zusammenhang stehen. Für multinationale Firmen modelliert er Bedrohungen wie die Möglichkeit einer Übertragung der Vogelgrippe vom Menschen auf den Menschen. Er erstellt Szenarien mit den wahrscheinlichsten und unwahrscheinlichsten Entwicklungen, wie die globale Wirtschaft auf einen Ausbruch von H5N1 in China oder den USA reagieren könnte. „Ich möchte niemals Recht behalten“, sagt er über seine Worst-Case-Prognosen.

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Wie Menschen auf Katastrophen reagieren

Biorisikoberater sind häufig in Bereichen wie Epidemiologie, Sicherheit und Terrorismusbekämpfung ausgebildet. Browne studierte auch Psychologie, um zu verstehen, wie Menschen auf Katastrophen reagieren. In Zeiten zunehmender geopolitischer Instabilität müsse die biomedizinische Risikobewertung auch soziopolitische Prognosen umfassen.

Die Nachfrage nach dieser Art der Krisenplanung explodierte in der Unternehmenswelt nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Führungskräfte lernten, Notfallpläne für den Verlust von Personal und Infrastruktur infolge von Terrorismus, Pandemien und Naturkatastrophen zu erstellen. Und Resilienzplanung erwies sich zu Beginn der Covid-19-Pandemie als entscheidend, als Unternehmensleiter gezwungen waren, sich auf Unterbrechungen der Lieferketten und die Realitäten der Remote-Arbeit einzustellen.

Leitlinien für Pandemie: „Im Grunde genommen sage ich die Zukunft voraus“

Durch die Ergänzung harter Daten um differenzierte qualitative Analysen erstellt Browne proprietäre Leitlinien, auf deren Grundlage seine Kunden handeln können. „Ich gebe Unternehmen eine Vorstellung davon, was auf sie zukommt, und was sie mit diesen Informationen machen, bleibt ihnen überlassen“, sagt er. „Im Grunde genommen sage ich die Zukunft voraus.“

Dieser Artikel stammt von Britta Shoot. Sie ist Journalistin in den USA mit dem Fokus auf Pandemien und Protest und schreibt für die amerikanische Ausgabe von MIT Technology Review.

 

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