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Jugendschutz: Tiktok schmeißt Werbung für Diätprodukte raus

Die Videoplattform Tiktok will keine Werbeanzeigen mehr zulassen, die zum Abnehmen aufrufen. Damit soll der Body-Positivity-Bewegung Rechnung getragen werden, die sich für mehr Akzeptanz aller Körperformen einsetzt.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: Simone Hogan/Shutterstock)

Wie Tiktok am gestrigen Mittwoch bekannt gegeben hat, will die Plattform keine Werbeanzeigen mehr ausspielen, die Produkte oder Apps zum Abnehmen anpreisen. Auch andere Anzeigen zur Regulierung von Körpergewicht sollen eingeschränkt und nur Nutzerinnern und Nutzern angezeigt werden, die volljährig sind. Ein negatives Körperbild oder ein schlechtes Verhältnis zum Essen dürfe dabei nicht vermittelt werden.

Anhaltende Kritik an Tiktok

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Tiktok war in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten: Neben fragwürdigen Werbeanzeigen ließ die Plattform auch Content zu, der sich positiv mit Essstörungen auseinandersetzte. Nach Recherchen von Buzzfeed, der New York Post und dem Rolling Stone gibt es auf Tiktok eine aktive Szene, in der überwiegend junge Frauen und Mädchen teilen, wie viel – oder wenig – sie an einem Tag zu sich nehmen, oder Tipps geben, um noch mehr abzunehmen. Tiktoks Empfehlungs-Algorithmus wirkt hier besonders fatal: Je mehr solcher Videos sich Betroffene anschauen, desto mehr bekommen sie vorgeschlagen und ausgespielt.

Schätzungen der New York Times zufolge ist in den USA ungefähr ein Drittel der Tiktok-Nutzerinnen und -Nutzer 14 Jahre oder jünger. Dementsprechend wichtig sei es, die Community vor schädlichem Content zu schützen, und ein inklusives – und gegenüber allen Körperformen positiv eingestelltes – Umfeld zu schaffen, schreibt Tiktok. Zusätzlich gehe man eine Partnerschaft mit der National Eating Disorder Association ein und starte eine Themenwoche, die unter dem Hashtag #EndWeightHateCampaign laufen soll.

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Zur Kritik an Tiktoks Art, mit dem Content der Userinnen und User umzugehen, tragen allerdings auch die 2019 geleakten Moderationsregeln bei. Sie legten nahe, dass die App behinderte, queere und eben auch dicke Nutzer auf einer gesonderten Liste erfasse und deren Videos nur sporadisch ausspiele. Begründet hatte Tiktok das damals mit dem besonderen Schutz vor Hatespeech und Mobbing, den man diesen Nutzerinnen und Nutzern bieten wolle.

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t3n meint:

Auch wenn die neuen Vorgaben von Tiktok in Teilen vage sind, gehen sie doch in die richtige Richtung. Die Zielgruppe der App ist jung und verhältnismäßig leicht zu beeindrucken und beeinflussen. Umso wichtiger ist es da, Schutzmechanismen zu implementieren. Inwieweit es Tiktok allerdings gelingt, die Widersprüche zu geleakten Moderationsregeln aufzulösen, bleibt abzuwarten.

Claudia Wieschollek

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