Tipps zum Aufbau eines starken Frauennetzwerks
Nicht nur in der Technologiebranche sind Frauen in Führungspositionen immer noch rar gesät. In großen Unternehmen ist ihr Anteil in der Leitung dank einer erweiterten Frauenquote zuletzt zwar gestiegen, doch im Mittelstand ist die Zahl der weiblichen Führungskräfte zeitgleich laut einer Studie der staatlichen Förderbank KfW sogar gesunken.
Die Wirtschaft erkennt hier zunehmend Handlungsbedarf, aber es reicht sicherlich nicht aus, nur die Zahl der weiblichen Führungskräfte aufzustocken. Unternehmen sollten vielmehr eine Kultur pflegen, die Frauen aktiv in Führungsentscheidungen einbezieht. Sie sollten sich konkrete Ziele setzen, Geschlechterunterschiede auszugleichen, Frauen den Zugang zu Führungspositionen zu erleichtern und ihre beruflichen Erfolge sichtbarer zu machen.
DocuSign setzt sich seit langem für mehr Gleichberechtigung und bessere Karrierechancen für Frauen ein. Spürbare Veränderungen im Unternehmen brachte insbesondere ein Frauennetzwerk, das sich vor sieben Jahren aus einer lockeren Dinner-Gruppe zum Start der ersten offiziellen Employee Resource Group (ERG) hin zu einer starken Bewegung für Veränderungen entwickelt hat. Inzwischen gibt es bereits vier ERGs, die sich gezielt für die Interessen der Mitarbeiterinnen einsetzen.
Aus dieser Erfahrung heraus fasst Ulrike Werneck, Director Marketing DACH und Benelux bei DocuSign, zusammen, was Unternehmen beim Aufbau eines starken Frauennetzwerks beachten sollten:
Keine Scheu vor Netzwerken
Gute Netzwerke versprechen mehr Erfolg im Job, gefüllte Auftragsbücher und eine bessere Karrierezufriedenheit. Es zeigt sich immer wieder, dass die Weiterentwicklung im Job nicht nur von der eigenen Leistung abhängt, sondern auch von richtigen Kontakten. Doch gerade Frauen haben oft Hemmungen davor, ihre Beziehungen zu nutzen, um selbst beruflich voranzukommen. Um diese Probleme abzufangen, sollten Unternehmen den Kolleginnen die Möglichkeit geben, zusammenzukommen und gemeinsam sinnvolle Veränderung im Unternehmen herbeizuführen.
Es ist in Ordnung, klein anzufangen
Als das Netzwerk bei DocuSign seinen Anfang nahm, befand sich das Unternehmen noch im Startup-Modus. Die regelmäßigen Abendessen fanden anfangs nur zum Spaß statt: eine entspannte Runde in besonders hektischen Zeiten. Doch bald wurde aus diesen unterhaltsamen Abenden mehr. Denn das Treffen half den Frauen, Ängste und Sorgen zu mildern, das eigene Vertrauen in sich selbst zu stärken und eine Gemeinschaft von gegenseitiger Unterstützung zu schaffen. Die Gruppe schuf ein Gefühl der Solidarität.
Je weiter eine Gruppe wächst, desto mehr Struktur erfordert sie. Die Initiative sollte im nächsten Schritt als Mitarbeitergruppe formalisiert werden. Diese sollte sich zunächst auf eine Mission konzentrieren. Im Falle von DocuSign lautete diese, einen gerechten Arbeitsort für Frauen zu schaffen, und es wurde hart daran gearbeitet, dies zu etablieren. Daraufhin sollte man die Gruppe standortübergreifend ausrichten und eine einheitliche Strategie und Richtung entwickeln. Dabei können Themen wie Diversität und Inklusion mit aufgenommen werden.
Große und kleine Erfolge feiern
Die großen und kleinen Erfolge der Frauengruppe sollten gefeiert und innerhalb des Unternehmens kommuniziert werden. Anfangs kann das eine jährliche Zusammenfassung der Besprechungen, Beiträge und Arbeiten, die durchgeführt wurden, sein. Sobald die Bewegung etabliert ist und vom Unternehmen unterstützt wird, eignen sich jährliche Offsite-Events, um an Visionen, Werten und Zielen zu arbeiten. Es geht dabei aber nicht um messbare Erfolge. Im Vordergrund steht tatsächlich, dass die Frauen sich austauschen und gegenseitig inspirieren und auch motivieren.
Zusammenarbeiten, aber klare Grenzen setzen
Der Ansatz von DocuSign ist ganz einfach: Veraltete, papierbasierte Vertragsprozesse sind manuell, langsam, teuer und fehleranfällig. Also verzichten wir auf Papier, automatisieren den Prozess und verbinden ihn mit allen anderen Systemen, die das Unternehmen bereits verwendet.
Unternehmen jeder Größe können ein Frauennetzwerk aufbauen. Ab einer gewissen Größe sollte man allerdings prüfen, was benötigt wird, um die Gruppe zu formalisieren, und unterstützende Ressourcen bereitstellen. DocuSign hat beispielsweise Vollzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen und bei der Verwaltung des Frauennetzwerks helfen.
Bei einer etablierten Gruppe gehört es dazu, klare Grenzen zu setzen. Zum Beispiel ist es wichtig zu definieren, was die Arbeit der Mitarbeitergruppe im Vergleich zum Unternehmen ist, damit beide Seiten eine aktive Rolle spielen können. Wer leitet Diskussionen über die Vision zur Gleichstellung von Frauen? Welche Rolle spielt die Frauengruppe bei der Bindung von Mitarbeiterinnen? Wie stimmt das Frauennetzwerk mit den Werten und der Mission des Unternehmens als Ganzes überein?
Ein Schlüssel zum Erfolg ist schließlich die Zusammenarbeit – nicht nur innerhalb der eigenen Gruppe, sondern auch mit anderen Mitarbeitergruppen und darüber hinaus. Die Mission ist es, Unternehmen zu einem integrativen Ort und begehrten Arbeitsplatz für Frauen zu machen. Es liegt in unserem besten Interesse, mit anderen zusammenzuarbeiten, um dies zu erreichen.