Kartellrecht: Nvidia gerät ins Visier von US-Justizministerium
Das US-Justizministerium will das Unternehmen Nvidia genau unter die Lupe nehmen. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg haben die Wettbewerbshüter dem Chip-Hersteller kürzlich einen ganzen Katalog mit rechtlich verbindlichen Anfragen zukommen lassen, die sich im Kern um das Kartellrecht drehen.
Insiderinformationen sollen darauf hindeuten, dass es Kund:innen von Nvidia bislang unnötig schwer haben, auf Konkurrenzprodukte umzusteigen. Das kalifornische Unternehmen steht wie kaum ein zweites für den Boom der KI-Technologie und wurde erst im Juni zum wertvollsten Unternehmen an der Börse erklärt.
Für die Spezialchips gibt es kaum ernsthafte Konkurrenz
Startups wie OpenAI benötigen die Spezialchips von Nvidia, um damit ihre KI-Modelle zu trainieren. Während für sie schon die Hardware einen wesentlichen Kostenpunkt darstellt, macht Nvidia auch mit der dazugehörigen Software Umsatz.
Zwar ist es nicht so, dass es für Nvidia gar keine Konkurrenz auf dem Markt gäbe. Unbestritten ist aber, dass Mitbewerber wie AMD und Intel bisher ziemlich weit abgeschlagen hinter dem Marktführer liegen.
Eine geplante Übernahme hat die Untersuchung ausgelöst
Laut Bloomberg ist es kein Zufall, dass das US-Justizministerium Nvidia gerade jetzt ins Visier nimmt. Hinter dem gestiegenen Interesse an dem Unternehmen sollen dessen Pläne stehen, RunAI zu übernehmen.
Das israelische Startup ist auf Software zur Verwaltung von KI-Computern spezialisiert. Daneben soll das US-Justizministerium Nvidia auch gefragt haben, ob das Unternehmen Kund:innen, die ausschließlich Nvidia-Technik nutzen, bessere Konditionen einräumt.
Nvidias Aktienwert ist zuletzt gesunken
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass neben Apple auch Nvidia Interesse bekundet haben soll, in einer neuen Finanzierungsrunde als Investor bei OpenAI einzusteigen. Das Startup hinter ChatGPT ist das zweite Unternehmen, dessen Vormachtstellung ebenfalls und schon seit längerer Zeit kritisch beäugt wird.
Nach dem Bloomberg-Bericht war die Aktie von Nvidia, deren Wert schon zuvor um 9,5 Prozent gesunken war, noch einmal um 2,4 Prozent abgesackt. Im Vergleich zum Jahresbeginn übersteigt ihr Wert aber immer noch mehr als das Doppelte.