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Kassenlose Geschäfte im Kommen – doch es gibt weiterhin Bedenken

Vor allem Lebensmittelketten experimentieren mit kassenlosen Shops. Dabei geht es meist gar nicht so sehr um das Einsparen von Personal, sondern vor allem auch um Convenience und lange Öffnungszeiten. Doch viele Verbraucher:innen haben noch Vorbehalte.

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Amazon war Vorreiter bei kassenlosen Supermärkten. Doch bisher haben viele Kund:innen Vorbehalte. (Foto: Amazon)

Schon seit einigen Jahren experimentieren Lebensmittelhändler und andere Retail-Unternehmen mit kassenlosen Supermärkten. Neben komplett kassenlosen Shops, die entweder als Hybrid-Lösung wie der Rewe Pick & Go Markt konzipiert sind, bei der also das automatisierte Abkassieren nur eine von mehreren Lösungen ist, gibt es auch Konzepte wie Amazon Go oder den kürzlich in England eröffneten Aldi Shop & Go. Hier können vorab registrierte Kund:innen ausschließlich mit dem Smartphone einkaufen. Sie betreten den Laden, weisen sich per App aus und packen einfach die gewünschten Produkte in einen mitgebrachten Rucksack oder Einkaufsbeutel.

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Die kassenlosen Geschäfte setzen auf Sensoren und Kameras sowie Machine-Learning-Technologie statt Kassenpersonal oder Kassen. Nach Anmeldung mit einer App an einer am Eingang befindlichen Schranke können die Einkaufenden die Produkte aus dem Regal nehmen, in ihre Tasche packen und einfach aus dem Laden gehen, ohne sich an einer Kasse anstellen zu müssen. Die Abrechnung findet anschließend per App statt.

Eine alternative Lösung wiederum ist eher wie ein großer Verkaufsautomat konzipiert, die Kunden bestellen per App oder Riesen-Touchscreen und bekommen die Ware durch einen Roboter zusammengestellt. Diese wird dann an einer Abholklappe bereitgestellt. Solche Konzepte wie der vor einem Jahr im Bahnhof Renningen eröffnete Edeka-Markt eignen sich besonders für weniger frequentierte Lagen oder zur Erweiterung von Öffnungszeiten.

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Vorbehalte bei kassenlosem Einkaufen

Doch egal um welches Konzept es sich dreht: Viele Kunden sind für derartige Einkaufserlebnisse noch nicht bereit, haben Bedenken und Ängste. Das zeigt eine neue Studie von Capterra, einem Tochterunternehmen von Gartner, die analysiert hat, welche Kund:innen prinzipiell reif für solche kassenlosen Shopkonzepte sind, welche Interessen und Bedenken es gibt.

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Immerhin 78 Prozent der Verbraucher aus städtischen und vorstädtischen Gebieten sind am kassenlosen Einkaufen interessiert – unter den technikaffinen Verbrauchern sind es sogar 96 Prozent. Gleichzeitig sind 62 Prozent der Befragten besorgt, dass ihre Daten und vorangegangene Käufe von den Geschäften und/oder ihren Technologiepartnern gespeichert und verwendet werden könnten. 59 Prozent dagegen möchten nicht zur Automatisierung oder Abschaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Die Top 5 der Geschäftsarten, in denen Kunden kassenlos einkaufen würden, sind Lebensmittelläden, Drogerien, Kleidungsgeschäfte, Haustierbedarf und Kaufhäuser.

Corona hat kassenlosen Konzepten einen Push gebracht

Profitiert haben die kassenlosen Supermarktkonzepte auch von den Erfordernissen der Coronakrise. Auf die Frage nach den wahrgenommenen Vorteilen des kassenlosen Einkaufens wurde an dritter Stelle von 46 Prozent der Verbraucher genannt, dass dadurch der Kontakt mit Menschen, wie zum Beispiel in langen Warteschlangen, in diesen Läden vermieden wird. Das lässt darauf schließen, dass das Interesse an der Technologie durch die Pandemie getrieben wird. Immerhin 84 Prozent der Befragten nennen die Vermeidung von Warteschlangen als Hauptvorteil und die Schnelligkeit beim Bezahlen von Lebensmitteln liegt mit 73 Prozent an zweiter Stelle.

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Doch es gibt auch Sicherheitsbedenken: Knapp jeder zweite Teilnehmer (49 Prozent) äußert die Angst, dass seine Daten gehackt werden könnten, während auf die Technologie zugegriffen wird. 62 Prozent sind besorgt, dass ihre Daten und vorangegangene Käufe von den Geschäften oder Technologiepartnern gespeichert und verwendet werden könnten. Doch es gibt auch Skepsis. Befragt man die Nicht-Interessierten, was für sie gegen das kassenlose Einkaufen spricht, antworten sechs von zehn, dass sie ihr Smartphone nicht zum Einkaufen in einem Laden nutzen wollen. Und fast genauso viele (53 Prozent) beschweren sich darüber, nicht mit Bargeld bezahlen zu können.

Bisher ist es vor allem der Lebensmittelhandel, der kassenlose Konzepte für sich entdeckt hat. Doch die von Capterra befragten Verbraucher glauben, dass es auch andere Bereiche geben könnte, in denen die Rechnung aufgeht. So geben 58 Prozent der Verbraucher an, kassenlose Drogerien ausprobieren zu wollen, 34 Prozent wollen die Technologie in Kleidungsgeschäften sehen. Doch es geht auch darum, dass Geschäfte die Kund:innen besser über die Verwendung der gesammelten Daten aufklären und zum Schutz ihrer Daten beitragen sowie nicht technikaffine Kunden erst einmal für die neue Technologie gewinnen.

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