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Katastrophe mit Ansage: Nur 4 Prozent der iPhone-Nutzer erlauben Werbetracking

Das Update auf iOS 14.5 wirkt sich exakt so aus, wie von Facebook, Google und anderen befürchtet. Kaum ein Nutzer erlaubt das Werbetracking.

2 Min. Lesezeit
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Mit einem solchen Hinweis wird Apple zukünftig nach einer Tracking-Erlaubnis für Apps fragen. (Foto: Alexander Kirch / Shutterstock.com)

Bis zur Freigabe der neuen Version 14.5 des Apple-Betriebssystems iOS war die Welt für Werbenetzwerke noch in Ordnung. App-Entwickler konnten sich auf Apples „Identifier for Advertisers“ (IDFA) verlassen. Der Zugriff auf die Werbe-ID, die es in ähnlicher Form übrigens auch unter Android gibt, erlaubte es den Entwicklern, ihre Apps einfach zu monetarisieren.

Bisher frei zugängliche IDFA verschwindet hinter einer Schranke

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Denn über die IDFA konnten Werbenetzwerke personalisierte Werbung an das jeweilige Smartphone ausspielen, die darauf basierte, was der Nutzer des iPhones mit der entsprechenden IDFA den lieben langen Tag auf seinem Gerät so veranstaltete. Damit hat Apple nun Schluss gemacht.

Zwar gibt es die IDFA noch und sie hat auch noch die gleichen Fähigkeiten wie bislang. Allein der Zugriff auf sie bedarf jetzt aber der Zustimmung des iPhone-Nutzers. Facebook, Google und andere große Werbenetzwerke hatten im Vorfeld bereits Alarm geschlagen.

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Ihnen war klar, dass ein Nutzer eine Funktion, von der er letztlich nichts hat, auch nicht aktivieren würde. Würde man nun den Nutzer nach seiner Erlaubnis fragen, die IDFA zu verwenden, würde der vermutlich in der Regel ablehnen, so die Gegner der Änderung.

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Eine aktuelle Untersuchung der App-Analysten von Flurry zeigt nun eindrucksvoll, dass diese Befürchtungen vollkommen zu Recht erhoben wurden. Tatsächlich erlauben nur ganze vier Prozent der täglich aktiven iPhone-Nutzer das Tracking – zumindest in den USA.

Damit bricht das Werbe-Targeting auf der iOS-Plattform nahezu vollständig ein. Der Effekt ist so dramatisch, dass er sich tatsächlich, wie Facebook gewarnt hatte, auf die Betriebsergebnisse der Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle darauf gegründet hatten, auswirken wird. Der Apple-Chef hatte ungerührt verkündet, dass ein Geschäftsmodell, das auf Datensammelei beruhe, eben reformiert werden müsse.

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Klagen und Beschwerden gegen Apple nehmen zu

Facebook klagt nun, aber auch in Deutschland bleibt der Schritt nicht ohne Gegenwehr. Acht deutsche Verbände aus der Medien-, Internet- und Werbewirtschaft hatten beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen Apple eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, mit den geplanten Datenschutzänderungen seine Marktmacht zu missbrauchen und gegen Kartellrecht zu verstoßen. Hauptpunkt der Beschwerde ist allerdings, dass Apple seine eigenen Apps von der Zustimmungspflicht ausnimmt.

Dabei bedeutet die Verweigerung der Zustimmung zum Tracking indes nicht, dass Nutzer von iOS künftig keine Werbung mehr sehen. Die bleibt in gleichem Maße wie bisher zu sehen. Der Unterschied besteht darin, dass es sich nicht um personalisierte, sondern schlicht irgendwelche Werbung handelt. Denkbar, dass manch einer künftig doch wieder zustimmen wird, denn Werbung, die von Interesse sein könnte, ist schließlich besser als Werbung, die das nicht ist.

Der Schlüssel zu deinem Unternehmenserfolg ist, deine Kund:innen zu verstehen. Lerne in unserem Guide, wie du mit Customer Insights erfolgreicher wirst!

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18 Kommentare
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Dein t3n-Team

NanoPolymer

Gute Nachrichten. Ich hoffe die scheitern mit ihren Klagen richtig schön. Das sollte genau so überall sein. Für den Kunden eingestellt, nicht gegen.

Antworten
David

Ich hoffe doch, dass sie erfolgreich sein werden:

„Hauptpunkt der Beschwerde ist allerdings, dass Apple seine eigenen Apps von der Zustimmungspflicht ausnimmt.“

Hier geht es nicht um den Schutz des Nutzers, sondern darum, dass nur Apple ihn ausnehmen darf.

Antworten
dennis

Als ob das der Beweggrund für die Klage ist. Das ist doch offensichtlich.

NanoPolymer

Sicher das Apple überhaupt mit ihren Apps zustimmungspflichtigen Mechaniken nutzt?

Ich habe mir den Text in den Einstellungen durchgelesen und da gibt es Dutzende Ausnahmen doch Tracking beitreiben zu dürfen und man nicht unter diesen Punkt fällt.

Ein wichtiger Punkt ist und wenn man Daten an dritte weitergibt fällt man da rein. Und genau das wird wohl der Punkt sein wo denen der Schuh drückt.

Wenn Apple nun genau unter diesen Punkten nicht fällt ist es logisch das die keine Zustimmung brauchen. Genau wie alle anderen die sich an das „kundenfreundliche“ Tracking halten.

Vielleicht sollte man mal richtige Entscheidungen treffen und die Apps der Firmen die jetzt heulen einfach vom Gerät schmeißen.

Slow mo

SEHR GUT! Werbekonzerne wie Google und Facebook betrachten inzwischen jeden Nutzer auf der Welt als ihr kaptalbringendes Eigentum, dessen Privatsphäre einen Dreck interessiert.

Antworten
Germaphobe

„Denkbar, dass manch einer künftig doch wieder zustimmen wird, denn Werbung, die von Interesse sein könnte, ist schließlich besser als Werbung, die das nicht ist.“

Nein, sowas von nein.

Antworten
Daniel

Jetzt rächt sich die bequemlichkeit der Verlage, der Sozialen Netzwerke und der Werbebranche endlich. Gut so.

Das darf aber nur der Anfang sein, denn die Geräte selbst tracken noch viel zu viel. Müssen sich die Firmen halt andere Wege einfallen lassen und uns am besten nicht dazu nötigen. Dann gibts durchaus auch User die das wieder erlauben würden.

Antworten
N1TeSH1FT

Warum nicht wieder so wie zu Anfangszeiten einfach wieder spiele spielen lassen und dann für die Vollversion etwas verlangen. Kinobesuch oder Netflix oder Spotify usw kosten doch auch was. Muss doch nicht alles mit Daten bezahlt werden.

Antworten
Ulrich

„Denkbar, dass manch einer künftig doch wieder zustimmen wird, denn Werbung, die von Interesse sein könnte, ist schließlich besser als Werbung, die das nicht ist.“

Ungefähr der traurigste Schlusssatz zu diesem Thema den ich je gelesen habe. Sowas auf einem Technikportal zu lesen tut weh. Man könnte auf das Thema auch objektiv heran gehen und nicht nur eine Arie von „Oh die armen Werbekonzerne“ singen.

Lieber Autor, lass mich Dir eine Frage stellen:
Ist es dann auch besser wenn man zukünftig in ein Restaurant geht und einfach ein vorausgewähltes Essen bekommt weil „Essen, das von Interesse sein könnte, ist schließlich besser als Essen, das das nicht ist“? Oder willst Du als Gast vielleicht doch noch einen Blick in die Speisekarte werfen und das wählen was du eigentlich gerne essen willst?

Antworten
Dieter Petereit

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Für mich ist die Sache klar. Ich sehe lieber Werbung für die neuste Smartwatch als welche für Treppenlifte. Geht natürlich nur mit einer Form von Personalisierung. Wie intensiv die sein darf, ist dem Diskurs zugänglich.

Antworten
dennis

Damit hast Du die Frage aber einfach nur umgangen.

Dieter Petereit

Das ist wahr. Aber da sich die Frage so ohnehin nicht stellt, braucht sie keine Antwort.

Walter Schnell

Kurz nachgedacht und siehe da: Das geht auch mit einem Filter.

NanoPolymer

Den letzten Satz muss ich mir merken

Lutz

Das Desaster ist die Kommunikation rund um dieses Thema. Hier müssen sich die Kläger halt auch mal an die eigene Nase fassen – wenn ich nicht in der Lage bin, einen Mehrwert zu erklären, dann gibt es entweder keinen oder ich bin einfach nur unfähig, diesen zu formulieren. Und das ist doch der Treppenwitz! Die Marketiere dieser Welt haben es nicht geschafft, ihr geiles Produkt an Mann & Frau zu bringen, stattdessen jammern sie jetzt, als wäre diese Entwicklung überhaupt nicht vorhersehbar gewesen und quasi über Nacht eingetreten….

Antworten
Nico

Warum so negativ geframed? Aus Sicht der Nutzer sollte der Artikel besser: „Erfolg für den Datenschutz mit Ansage“ heißen. Es ist doch super, dass endlich Schluss ist mit dem ständigen Tracking. Sicher würde das auf Websites genau so gut (für die Nutzer) funktionieren, wenn die sinnvollen Datenschutz-Einstellungen nicht ständig in einem unauffälligen Untermenü versteckt werden würde und die Zustimmung zur Offenlegung der persönlichen Nutzungsdaten einen großen roten Button bekommt…

Antworten
NanoPolymet

War leider bei den anderen Portalen nicht anders. Vermute die Artikel sind aus eigener Betroffenheit so negativ gefärbt.

Antworten
Dieter Petereit

Der Beitrag ist überhaupt nicht „gefärbt“ oder „geframed“. Die Fakten sind klar benannt. Für die Werbewirtschaft ist es die erwartete Katastrophe. Mehr steht nicht drin. Ich für meinen Teil sehe Werbung als kritisches Finanzierungselement und akzeptiere sie daher. Dabei sehe ich, wenn ich schon Werbung sehen muss, lieber solche, die mich interessiert als solche, die mich nicht interessiert. Das ist die ganze Story.

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