Kauft das US-Außenministerium gepanzerte Teslas für 400 Millionen Dollar? Warum der Deal Fragen aufwirft

Für die kommenden fünf Jahre hatte das US-Außenministerium große Pläne. Der sogenannte Procurement Forecast sah vor, dass die Regierung insgesamt 400 Millionen US-Dollar an Tesla bezahlt, um gepanzerte E-Fahrzeuge zu erhalten. Nachdem dieser Deal in die Schlagzeilen gerutscht ist, gibt es jetzt eine überraschende Änderung an dem Procurement Forecast.
US-Regierung entfernt Tesla aus dem Dokument
Laut Business Insider wurden am 12. Februar 2025 Änderungen an dem Procurement Forecast vorgenommen. Wo vorher noch in der Einkaufsliste der US-Außenregierung der Punkt „Gepanzerte Teslas“ stand, steht jetzt nur noch „Gepanzerte E-Fahrzeuge“. Auch aus dem restlichen Dokument sind alle Erwähnungen von Tesla verschwunden. An der Summe von 400 Millionen Dollar oder der Deal-Dauer von fünf Jahren hat sich indes nichts geändert.
Zudem werden andere Unternehmen weiterhin namentlich erwähnt. So plant das US-Außenministerium auch, gepanzerte SUV von BMW zu kaufen. Diese sollen 40 Millionen Dollar kosten. Auf Nachfrage von Bloomberg gab es weder von der US-Regierung noch von Tesla eine Stellungnahme zu der Änderung. Auf X ließ Tesla-Chef Elon Musk nur verlauten: „Ich glaube nicht, dass Tesla 400 Millionen Dollar bekommt. Zumindest hat mir niemand davon erzählt“.
Sind Musk und DOGE die Dealbreaker?
Derzeit gibt es Spekulationen, dass Musks Arbeit für die US-Regierung für die Änderung gesorgt haben könnte. Vor kurzem wurde er von offizieller Seite als besonderer Regierungsangestellter bestätigt. Er arbeitet unter der Trump-Administration mit seinem Department of Government Efficiency (DOGE) daran, vermeintlich unnötige Ausgaben in den Behörden zu identifizieren und zu streichen.
Viele Expert:innen sehen darin einen großen Interessenkonflikt für Musk und seine Unternehmen wie Tesla und SpaceX. Allein SpaceX soll im vergangenen November Verträge mit der US-Regierung gehabt haben, die 22 Milliarden Dollar umfassen. Ob es dabei zu möglichen Interessenkonflikten kommen kann? Musk beantworte diese Frage bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus so: „Nein, weil man sich den individuellen Vertrag anschauen muss. Ich bin nicht der, der die Verträge macht. Es sind Leute bei SpaceX, die die Verträge erstellen.“
Auf einer Pressekonferenz Anfang Februar verdeutlichte US-Präsident Trump, dass es zu keinem Interessenkonflikt kommen wird. Er sagte dazu: „Wenn es einen Interessenkonflikt gibt, werden wir ihn nicht in die Nähe lassen.“ Möglicherweise ist die Änderung der erste Fall, bei dem das durchgesetzt wurde. Ob Tesla den Vertrag am Ende trotzdem bekommt oder ein anderes Unternehmen 400 Millionen Dollar für gepanzerte Fahrzeuge erhält, soll sich laut Procurement Forecast bis spätestens Ende September 2025 entscheiden.