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Keine Antwort auf die Bewerbung: Das sind die oftmals perfiden Gründe

Keine Antwort auf die Bewerbung? Nur wenige Dinge frustrieren Jobsuchende so wie ausstehendes Feedback. Dass Unternehmen sich nicht melden, hat leider oft perfide Gründe.

3 Min. Lesezeit
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Keine Antwort auf Bewerbung erhalten: Vor allem junge Jobsuchende sind oft frustriert. (Foto: Shutterstock-f8 Studio)

Dass viele Unternehmen sich um Fachkräfte reißen, lesen Interessierte oft. Vor allem in technischen Berufen gibt es einen nicht von der Hand zu weisenden Fachkräftemangel. Dennoch bekommen viele Jobsuchende oft nicht einmal eine Eingangsbestätigung auf ihre eingeschickten Unterlagen. „Die Klagen der Bewerberinnen und Bewerber, dass sie keine Rückmeldungen mehr bekommen, haben schon deutlich zugenommen“, berichtet auch Karriereberater Jürgen Hesse im Gespräch mit der Wirtschaftswoche. Der studierte Psychologe kennt auch die Gründe, die teilweise äußerst perfide sind.

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Keine Antwort auf Bewerbung: Optimierungswahn und Täuschungsmanöver stecken oft dahinter

Bewerbung bleibt unbeantwortet: Die Gründe sind oft perfide. (Foto: Shutterstock-f8 Studio)

Zum einen sei diese Haltung oft der Denke von Unternehmen und Personalberatern geschuldet, die immer schneller und effizienter arbeiten wollen. „Es war zumindest einmal Standard, eine Eingangsbestätigung zu verschicken, die bekommen Kandidaten heute nur noch in den seltensten Fällen zu sehen“, sagt Hesse. Es scheint, als hätten die Unternehmen die Eingangsbestätigung schlichtweg wegrationalisiert und falls es doch einmal zu einer Rückmeldung kommt, dann allenfalls noch als Serien-Absage-E-Mail, die mit „i.A.“ unterzeichnet von den Azubis versendet wurde.

„Es war zumindest einmal Standard, eine Eingangsbestätigung zu verschicken.“

Laut dem Experten würden viele Firmen ihre Stellen aber oftmals auch nur zum Schein ausschreiben. „Unternehmen inserieren, um wirtschaftliche Stärke zu zeigen, auch gegenüber Geldgebern und der Bank, nach dem Motto: Wir expandieren, uns geht es gut“, meint der Karriereberater.

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„Dazu gehört auch, dass man die Konkurrenz verunsichern oder ein bisschen ärgern möchte, wie wunderbar doch die Geschäfte laufen.“ Besonders durchtrieben sei es, wenn die eigenen Mitarbeiter durch Schein-Inserate unter Druck gesetzt werden sollen. Ganz nach dem Motto: „Unser Unternehmen sortiert sich neu“, so Hesse weiter.

Ein anderer Grund hinter dem Phänomen der Schein-Ausschreibungen stecke jedoch auch in der Bürokratie. Jürgen Hesse berichtet, dass in manchen Unternehmen sämtliche neue Stellen auch intern ausgeschrieben werden und bestehende Mitarbeiter dann oftmals die Nase vorn hätten. Manchmal seien Arbeitgeber aber auch schlicht zu bequem und vermeiden jegliche Rückmeldungen.

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Das passiert vor allem dann, wenn eine Stelle doch nicht besetzt oder der Bewerbungsprozess an externe Firmen ausgelagert wird. Letztere scheren sich dann nicht unbedingt um den Ruf der Personalabteilung, so der Karriereberater.

Guter Ruf unter Jobsuchenden: Unternehmen sollten auf eine Bewerbung antworten

Jobsuchende, die keine Antwort auf ihre Bewerbung erhalten, sind häufig frustriert und glauben, dass sie nicht gut genug für die Stelle gewesen seien. Die wirklichen Gründe liegen jedoch oft anderswo: Neben dem Verfall guter Sitten sind es vor allem der Optimierungswahn und perfide Täuschungsmanöver, die Bewerber ratlos zurücklassen.

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„Früher war eine Stellenangebotsanzeige eben wirklich ein freier Platz, der besetzt werden sollte, das ist heute einfach viel zu kurz gedacht“, so Hesse. „Heute geht es ein gutes Stück weit um Image – bei den Geldgebern, bei den Kunden, bei den eigenen Mitarbeitern, bei der Konkurrenz.“

Dass dieses Gebaren jedoch zum Bumerang für Unternehmen werden kann, liegt auf der Hand. Wer als Arbeitgeber dahingehend seinen Ruf ruiniert, dem wird das verspielte Vertrauen irgendwann auf die Füße fallen – und zwar spätestens, wenn wirklich einmal eine Stelle ausgeschrieben wird, die schnell oder hochwertig besetzt werden muss.

Bewerber nehmen dieses Verhalten sehr wohl wahr und tauschen sich darüber in Internet-Foren aus. Die Gespräche sind öffentlich einsehbar und wer sich als Jobsuchender mit einem potenziellen Arbeitgeber auseinandersetzt, recherchiert schnell, was für eine Einstellung der pflegt.

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Jobsuche: Diese KI-Apps erstellen deine Bewerbungsmappe

Jobsuche: Diese KI-Apps erstellen deine Bewerbungsmappe Quelle: Dean Drobot / Shutterstock

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Christine

Ich habe dies auch vor Kurzem erlebt. Lt. Vermittlungsvorschlag des Arbeitsamtes habe ich mich auf eine geeignete Stelle beworben, die auch zu 100 % gepasst hat. Alleinstehend ohne Anhang, ohne körperliche Beschwerden, hätte ich diese Arbeit im Schichtdienst mit Leichtigkeit ausführen können. Auch habe ich schon Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können, mich hätte man nicht anlernen müssen, ich hätte mir lediglich die Arbeitsabläufe und -zeiten einprägen müssen. Das vorangegangene Vorstellungsgespräch war gut, auch die Probearbeiten zwei Tage später verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Am darauffolgenden Tag erhielt ich sogar pünktlich einen Anruf, bei dem sich erkundigt wurde, wie mir die Arbeit denn gefallen hätte, und ob ich mir vorstellen könnte dort zu arbeiten. Ich habe bejaht. Naja, was folgen musste, war das die Personalbeteiligten, also Chef und Personalerin erstmal in Urlaub sind, sie wollten sich danach zu einem bestimmten Zeitpunkt melden. Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt ist dieser Anruf oder auch die E-Mail nicht erfolgt. Auch zwei Wochen später nicht. So wie ich auch mitbekam, liess sich die andere Probekanditatin einen Tag nach meinem Probearbeitstag krankschreiben, also hat an dem Probearbeitstag garnicht erst teilgenommen, zumindestens nicht vor dem Urlaub der obengenannten Personen. Der Stichtag des 1. Arbeitstages ist nun auch vorbei… und nein, ich habe garantiert nicht wieder dort angerufen, ich habe auch meinen Stolz. Ich bin masslos enttäuscht, denke mittlerweile, ja ihr kriegt bestimmt auch noch euer Fett ab… und ich befürchte, es ist wie hier beschrieben. Pures Kalkül! Alle meine Freunde und Bekannte, denen ich davon erzählt habe, waren der Ansicht, dass ich zu 100 % hineingepasst hätte. Naja, was soll ich noch sagen, ich ermuntere mich selber, indem ich mir sage: „Ihr wisst garnicht, was ihr verpasst habt. Gut, jetzt kann ich Weihnachten, die ganzen Feiertage und Sylvester planen.“ Ich denke mir auch, dass der zu dem Zeitpunkt hohe Krankenstand und die Urlaubszeit auch ein wenig daran Schuld ist – hat sich in zwei Wochen Urlaub anscheinend etwas verändert. Dort hatte ich mich schon des öfteren beworben, habe meine Arbeitsamtsauflistungen etwas genauer durchforstet, und ja, es stimmt, immer um die Urlaubszeit waren die Stellenausschreibungen, schon eigenartig. Habe auch zu dieser Zeit keine Rückantworten erhalten. Ich nenne dies Respektlosigkeit! Das Schlimme an so einem Verhalten des AG ist, dass man immer mehr an sich selber zweifelt: „Habe ich etwas falsch gemacht. Habe ich mich falsch verhalten. Die ganzen Kenntnisse und Fähigkeiten werden auf einmal vollends in Frage gestellt.“ Mittlerweile ist es mir echt Schnuppe, ich denk mir, möchte ich wirklich bei solch einem AG arbeiten? Wie wäre es, wenn ich dort wirklich arbeiten würde, dann könnte es doch noch schlimmer zugehen? Nein, es ist gut so wie es ist, dann lieber Arbeitslos, als solch ein Verhalten zu akzeptieren.

Antworten
Roman

Dies ist ein schlechter Artikel. Man kann nicht schreiben es herrsche ein Fachkräftemangel und dann bleiben Bewerbungen liegen.

Vor allem die Behauptung, ein Fachkräftemangel wird stets ohne Beleg behauptet und die späteren Ausführungen widersprechen dem.

Wenn ein Fachkräftemangel vorliegt, dann kann man sich Jobs auswählen….das können nur ganz wenige und daher gibt es den Fachkräftemangel nicht. Wer für eine rare Fachkraft nicht bezahlen will, der hat auch keinen Mangel.

Verbesserungsvorschlag: Artikel löschen.

Antworten
Nadine

@ Roman

Ich habe ich diesem Artikel nichts über Fachkräftemangel gelesen und das es diesen nicht geben würde.

Im Gegenteil Unternehmen denken, dass ein Monatelanger Bewerbungsprozess mit teilweise Scheinausschreibungen ihren Ruf auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern. Das dies genau das Gegenteil bewirkt, zeigt die Aussage deiner Vorrednerin.

Der sogenannte Fachkräftemangel besteht immernoch, nur sollst du ala Fachkraft hochqualifiziert sein, nur den Mindestlohn wollen und deinem Chef täglich das Gefühl geben, dass er einen guten Job macht.

Antworten
D

Der Artikel ist angeblich vom 14.09.2023. Wie können dann die Kommentare aus den Jahren 2019 und 2021 stammen?

Antworten
Anima Lupi

@ D:

Irgendwo, bevor man zu den Kommentaren kommt, steht, dass dieser Artikel regelmäßig aktualisiert wird. Anscheinend existiert dieser Artikel schon seit 2019; es macht Sinn, dass das Datum der letzten Aktualisierung hingeschrieben wird. Das würde dann auch die Kommentare aus 2019 und 2021 erklären.

Antworten
Kathrin

Als Personalerin höre ich tatsächlich das erste Mal hier von Scheinausschreibungen. Meiner Erfahrung nach hakt das Feedback am ehesten an den Vorgesetzten im Fachbereich, die im Alltagstrubel gerne einmal vergessen, dass es Fachkräftemangel und wartende Bewerber gibt – so lange, bis eine viel zu späte Absage auch peinlich wäre. Und: der Zusatz i.A. sagt meiner Meinung nach nichts darüber aus, wie wertschätzend eine Absage gemeint ist ;)

Antworten
Phillip Richdale

Nach meinen Erfahrungen beschreibt dieser Artikel relativ genau die Realität hinter dem angeblichen Fachkräftemangel und ca. 90% der Stellenausschreibungen im weiteren IT- und Ingenieursumfeld.

Viele Personalschieberbuden wollen auch nur ihre Karteien mit Personendaten füllen und Lügen deshalb auch gerne im Bezug auf vorhandene Stellen. Das ist ein Faktor, der das Problem zusätzlich verstärkt.

Nimmt man noch die Stellenanforderungen mit dazu, die mit der technischen Realität nichts zu tun haben – die berühmten 5 Jahre Erfahrung in einer Technologie, die es erst seit 3 Jahren gibt z.B. – dann wird deutlich, dass der angebliche Fachkräftemangel nichts weiter ist als ein weiterer Ausdruck digitaler Kulturlosigkeit und ein Ausdruck totaler Überforderung mit Digitalthemen und die meisten Ausschreibungen aus dem Reich der Märchen stammen.

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