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Porträt

Keine Waffen, Glücksspiel, Drogen: Dieser Gründer macht digitales Banking halal

Neobanken wie N26 und Monzo haben die Finanzwelt fest im Griff. Für den Schwerpunkt „Geld und Finanzen“ stellen wir euch ein Startup vor, das ebenfalls auf digitales Banking setzt – und dabei komplett islamkonform ist.

Von Vicky Isabelle Bargel
2 Min.
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Yakup Sezer ist der Gründer der Digitalbank Insha (Foto: Insha)

Neobanken und digitale Konten klassischer Banken gibt es mittlerweile einige. N26, Monzo und Revolut sind zu großen Playern der Finanzwelt geworden. Was den meisten allerdings fehlt, ist ein ethischer Ansatz. Das zumindest findet Yakup Sezer, der Gründer des Fintech-Startups Insha. Es mangele den meisten Banken dabei an klaren und transparenten Ansagen, wie sie das Geld investieren, das Nutzer auf ihrem Konto lagern.

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Einen ethischeren und damit gleichermaßen islamkonformen Ansatz verfolgt deswegen Insha. Egal, ob komplett digital oder nicht – in Deutschland gebe es generell zu wenig Banking mit klaren moralischen Werten, meint Yakup Sezer. Islamkonformes Banking sei für das Startup allerdings mehr als nur die Verbindung von Religion und Alltag. Im Kern geht es Insha um zwei Grundsätze: Zum einen sei man sehr darauf bedacht, in was die Bank und die Kunden ihr Geld investieren. „Investitionen in Waffen, Glücksspiel, Drogen oder Prostitution sind somit verboten“, erklärt Sezer.

Der zweite Grundsatz beim islamkonformen Banking ist, dass Geld nicht einfach mehr Geld erzeugen kann. „Wir nehmen für Kredite keine Zinsen und schütten auch keine für eingelagertes Geld aus“, sagt Sezer. Geld leihen oder anlegen gehe aber trotzdem. „Im Falle eines Kredites kaufen wir das Objekt und lassen den Kunden es per Raten bezahlen, jedoch immer zu einem festgelegten Preis und ohne schwankende Zinskosten“, erklärt Insha-Gründer Sezer das Konzept. „Und um Geld anzulegen, können Kunden zusammen mit uns in Projekte investieren – sogenannte Partizipationskonten.“ Bank und Kunden teilen sich bei dieser Art des Investments die Gewinne, aber auch die Risiken der Projekte. „Damit wird vermieden, dass Geld von physischen Werten entkoppelt wird“, meint Sezer. Die Wirtschaft werde dadurch wieder etwas realer, sachbezogener.

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Insha will nicht nur Muslime ansprechen

Die Idee der Partizipationskonten ist nicht unbedingt religiös motiviert, entspricht allerdings tatsächlich den Regeln des islamischen Bankwesens. Trotzdem will Insha nicht nur muslimische Nutzerinnen und Nutzer ansprechen, auch wenn in Deutschland etwa fünf Millionen Muslime leben. Vielmehr wolle man alle Kunden adressieren, die besonderen Wert auf moralische Grundsätze legen. „Diese Form des ethischen Wirtschaftens ist besser für unsere Gesellschaft“, ist der Insha-Gründer überzeugt. Und er ist sich sicher, dafür findet er viele Anhänger.

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Der Service, den Insha seinen Kunden bietet, unterscheidet sich ansonsten aber nicht von den großen Neobanken – kostenfreies Girokonto, kostenfreie Mastercard, weltweites Geldabheben. Lediglich für Auslandsüberweisungen fällt bei Insha eine geringe Gebühr an. Aktuell erreicht Insha mit diesem Konzept knapp 25.000 Kunden. Ende 2019 lag die Kundenzahl bei knapp der Hälfte. Neben dem Konto bietet Insha seinen Nutzern aber noch weitere Services. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, direkt in der App an gemeinnützige Organisationen zu spenden und auch einen Bankautomat-Finder bekommen Kundinnen und Kunden zur Verfügung gestellt. Sogar einen Navigator zur nächsten Moschee hat Insha in die App eingebunden und beweist damit: Religion und Digitalisierung gehen auch wunderbar zusammen.
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Ich finde es generell schwierig, dass eine Institution für mich entscheiden soll was gut oder schlecht für jemanden anderen sein soll.

Und desto mehr von dieser Institution abhängig werden, desto stärker wird auch das Machtverhalten in der Politik und Gesellschaft.

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Titus von Unhold

Wieso entscheidet eine Institution für dich? Was ein Blödsinn… Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Man entscheidet sich für Institutionen dessen Werte man teilt.

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