Wenn das nicht mindestens eine seltsame Idee ist. Der US-Hähnchen-Brater KFC (Kentucky Fried Chicken) bringt mit dem taiwanischen Hardware-Hersteller Cooler Master, der vor allem für seine Kühltechnik für moderne PC und Grafikkarten bekannt ist, eine Gaming-Konsole heraus, die Chicken-Nuggets warmhalten kann.

Wer kühlen kann, kann auch heizen, dachte sich Cooler Master dabei offenbar und so mag es zu der Idee, der Fast-Food-Gaming-Konsole eine Warmhaltekammer für Hähnchenteile beizugeben, gekommen sein. Nun steht uns also die Markteinführung der sogenannten KFConsole bevor.

Die erinnert optisch an die typischen Eimer, in die der Hähnchenbrater seine Speisen füllt, um sie dem Kunden auszuhändigen. Tatsächlich setzt die KFConsole auf der NUC-Technik aus dem Hause Intel, also einem kleinen kompakten Intel-Rechner auf Basis der Notebook-Prozessoren des Herstellers, auf. Anders als es typischerweise der Fall ist, soll der hier verwendete NUC 9 Extreme allerdings zusätzlich eine nicht näher bezeichnete Asus-Grafikkarte an Bord haben – und natürlich die besagte Warmhaltekammer.

Die Konfiguration der KFConsole soll in der Lage sein, 4K-Inhalte mit bis zu 240 Frames pro Sekunde darzustellen. Die Asus-GPU soll Raytracing in Spielen und auch VR-Anwendungen unterstützen. Seagate liefert zwei Barracuda-SSD mit jeweils einem Terabyte Speicher zu.

An der Vorderseite des stilisierten Hähncheneimers befindet sich eine Schublade, in der Hähnchenteile warmgehalten werden können sollen. Unter der Schublade befindet sich die Hardware in Form des Intel-NUC. Dessen Abwärme soll nun durch die Speiseschublade geleitet werden und so die Hähnchenteile wärmen. Die KFC-Reste von gestern könnt ihr euch damit also nicht aufwärmen. Die Abwärme dürfte gerade so reichen, eingelegte Stücke nicht kalt werden zu lassen.

Tatsächlich hatte die Schnellimbisskette KFC schon im Sommer 2020 mit der Idee einer solchen Konsole kokettiert. Das jedoch war gemeinhin als Scherz empfunden worden. Nun scheinen die Kooperationspartner das Produkt tatsächlich an den Markt bringen wollen – eventuell nur in einer limitierten Auflage. Zu Preisen und Verfügbarkeit haben sich bislang weder KFC noch Cooler Master geäußert. Ob die Wahl der Coffee-Lake-Prozessoren im allgemeinen Lebensmittel-Kontext des Produkts eine Rolle spielt, ist unklar.

Ein letzter Funken Hoffnung, dass die Beteiligten sich hier einen seltsamen Scherz erlauben, besteht natürlich immer noch. Andererseits hatte Intel-Manager Mark Walton die KFConsole freudig auf Twitter vorgestellt und sogar auf eine dedizierte Produkt-Seite bei Cooler Master verlinkt, die die KFConsole mit einigen Details präsentiert. Das sah schon alles recht ernsthaft aus.

Es wird Zeit, dass die Pandemie endet. Die Menschen kommen auf immer seltsamere Ideen…