Trotz Hype: Warum KI bislang nur selten bei der Arbeit genutzt wird

Für viele Expert:innen steht fest: Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt revolutionieren. Für die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) ist KI ein „prägender Treiber der digitalen Transformation“, der die Arbeitswelt tiefgreifend verändert.
Nur 3 Prozent der Befragten verwenden täglich KI bei der Arbeit
Tatsächlich scheint dieser Trend aber etwas langsamer vonstatten zu gehen. Eine aktuelle internationale Studie zeigt, dass nur drei Prozent der Befragten täglich KI bei der Arbeit einsetzen. Rund 20 Prozent verwenden demnach überhaupt keine KI bei ihrer beruflichen Tätigkeit.
Die bevölkerungsrepräsentative Studie, die im April 2024 unter jeweils 1.000 Personen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien durchgeführt wurde, war von 3M Deutschland in Auftrag gegeben worden, das zum weltweit agierenden Multi-Technologiekonzern mit Hauptsitz in St. Paul (USA) gehört.
Ein Viertel aller Befragten hat Angst, KI auszuprobieren
Wenig überraschend sinkt die Anzahl jener, die auf KI bei der Arbeit zugreifen, mit steigendem Alter: Im Vergleich zu über der Hälfte (56 Prozent) der 18- bis 29-Jährigen gaben nur etwas mehr als ein Drittel (39 Prozent) der 40- bis 49-Jährigen an, KI bei der Arbeit manchmal im Monat zu verwenden.
Laut 3M hat ein Viertel aller Befragten Angst, KI auszuprobieren, weshalb sie bekannte Tools bevorzugen würden. „Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere Mitarbeitenden mitnehmen, ihnen Anwendungsbeispiele zeigen und angemessene Schulungen in neuen Technologien ermöglichen, damit sie selbstbewusst, selbstverantwortlich und nicht ängstlich mit neuen KI-Tools arbeiten“, sagte Christin Schack, Geschäftsführerin von 3M in Deutschland, in einer Pressemitteilung.
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„Hybride Intelligenz“ ist die Zukunft
Viele der Befragten erwarten dennoch, dass die Rolle von KI in der Arbeitswelt zukünftig immer größer wird. Die Hälfte von ihnen glaubt, dass in den nächsten zehn Jahren mehr als 50 Prozent ihrer Arbeit durch KI erledigt wird. Außerdem gehen 60 Prozent von ihnen davon aus, dass Unternehmen KI bereits nutzen und dies auch weiterhin tun sollten.
Frank Piller, Leiter des Instituts für Technologie- und Innovationsmanagement der RWTH Aachen, teilt diese Eindrücke: „Die Möglichkeiten für Unternehmen steigen derzeit durch generative KI massiv an.“ Durch Sprachverarbeitung seien große Effizienzgewinne zu erwarten. Menschliche und künstliche Intelligenz, so sein Fazit, würden künftig als „hybride Intelligenz“ noch effizienter zusammenarbeiten.