- Was sind Prompt-Snippets?
- Schritt für Schritt: Vom Basis-Prompt zum finalen Bild
- Schritt 1: Das Motiv festlegen
- Schritt 2: Den Stil definieren
- Schritt 3: Atmosphäre und Details ergänzen
- Deine eigene Snippet-Bibliothek aufbauen
- 1. Beobachten und analysieren
- 2. Gezielt testen
- 3. Systematisch sammeln
- Snippet-Ideen für den Einstieg
- Stil:
- Licht:
- Kamera:
- Komposition:
- Farbe und Textur:
- Stimmung:
- Fazit
KI-Bilder wie ein Profi: Warum kurze Textbausteine besser sind als komplexe Mega-Prompts
Auf der Suche nach mehr Kontrolle über KI-Bilderstellung stößt man schnell auf komplexe Master-Prompts – fertige, aber starre Vorlagen, die oft schwer nachvollziehbar, überfrachtet und stark vom KI-Modell abhängig sind. Die Snippet-Methode geht einen anderen Weg: Du kombinierst kurze, modulare Textbausteine, die jeweils eine spezifische Bildeigenschaft steuern.
Mit diesem Ansatz entwickelst du ein tieferes Verständnis dafür, wie deine Prompts wirken, baust eine persönliche Bibliothek wiederverwendbarer Bausteine auf und behältst die Kontrolle über deine visuellen Ergebnisse – auch wenn sich die KI-Tools weiterentwickeln.
Fachlicher Input für diesen Artikel kommt von der Co-Autorin: Diplom-Mediendesignerin und Dozentin Sandra Franck (5HEADz), die bei t3n Skills Onlinekurse rund um KI-Bilderstellung gibt. „KI-Bildwelten für deine Marke: Konsistente Stile und Charaktere“ findest du hier im Shop.
Was sind Prompt-Snippets?
Ein Snippet ist ein kurzer, wiederverwendbarer Teil eines Prompts, der genau eine Bildeigenschaft beschreibt – zum Beispiel die Farbwelt, Licht, Perspektive oder Stil. Du kannst Snippets beliebig kombinieren und bekommst so einheitliche Visuals, ohne auf kreative Freiheit zu verzichten.
Der Vorteil: Statt einen komplexen 200-Wörter-Prompt zu kopieren und zu hoffen, dass er funktioniert, verstehst du jeden Baustein und kannst gezielt nachbessern, was noch nicht passt.
Schritt für Schritt: Vom Basis-Prompt zum finalen Bild
Am besten lernst du die Snippet-Methode an einem konkreten Beispiel. Angenommen, du willst eine Bildserie im Stil von Superhelden-Comics aus den 90ern erstellen. Dein Ziel ist eine Szene, in der Kinder in einer vollgestopften Garage einen selbst gebauten Roboter zum Leben erwecken.
Schritt 1: Das Motiv festlegen
Zuerst beschreibst du den Kern der Szene in einem Basis-Prompt so klar wie möglich.
a realistic electric city bicycle parked on a narrow street, frontal, low-angle view

Vier Fahrräder – so weit, so gut. (Bild: Midjourney / t3n)
Schritt 2: Den Stil definieren
Jetzt kombinierst du den Basis-Prompt mit deinem zentralen Snippet für den visuellen Stil:
a realistic electric city bicycle parked on a narrow street, frontal, low-angle view, in the style of 90s sci-fi comics

Wir kommen der Sache näher: Ein Comic-Look entsteht (Bild: Midjourney / t3n)
Schritt 3: Atmosphäre und Details ergänzen
Um das Bild lebendiger zu machen, fügst du weitere Snippets für die Stimmung und wichtige Details hinzu.
a realistic electric city bicycle parked on a narrow street, frontal, low-angle view, in the style of 90s sci-fi comics, wet asphalt with neon reflections, soft cinematic lighting, light fog, calm evening

Stimmung und Licht passen – auch wenn zwei Fahrräder jetzt in die falsche Richtung schauen. (Bild: Midjourney / t3n)
Jetzt hast du einen strukturierten Prompt, bei dem jeder Baustein eine klare Funktion hat – und kannst Snippets gezielt anpassen, wenn das Ergebnis noch nicht stimmt.
Deine eigene Snippet-Bibliothek aufbauen
Woher weißt du, welche Snippets für deinen Stil funktionieren? Die Antwort liegt in einem systematischen, dreiteiligen Vorgehen:
1. Beobachten und analysieren
Schau dir Bilder an, die dich ansprechen, und frage dich: Was genau macht den Look aus? Ist es das warme Licht, die ungewöhnliche Perspektive oder die spezielle Farbwelt? Entwickle Hypothesen über die visuellen Elemente.
2. Gezielt testen
Nimm einen einfachen Basis-Prompt wie a cat sitting on a table und teste isoliert einzelne Begriffe. Verändere nur einen Parameter und beobachte, welchen Effekt Snippets wie soft cinematic lighting oder low-angle shot haben.
Tipp: Tools wie Midjourney machen diese Tests effizienter. Mit der Remix-Funktion kannst du von einem Basis-Bild ausgehend gezielt einzelne Snippets austauschen, ohne immer komplett neue Bilder zu erzeugen.
3. Systematisch sammeln
Alles, was gut funktioniert, dokumentierst du in deiner persönlichen Snippet-Bibliothek. Mit der Zeit entsteht so ein Arsenal wiederverwendbarer Bausteine, auf das du bei jedem neuen Projekt zurückgreifen kannst.
Snippet-Ideen für den Einstieg
Stil:
90s hero comic style→ kräftige Farben, plakative Linienminimalist flat illustration→ reduzierter Vektorlookphotorealistic fashion editorial→ hochwertiger Look, ideal für Mode
Licht:
soft cinematic lighting→ ruhige Szenen, Porträtsgolden hour sunlight→ warmes Licht für Outdoor-Aufnahmenharsh studio flash→ klare Konturen, Werbefotos
Kamera:
low-angle shot→ wirkt heldenhafttop-down flatlay→ beliebt für Produkt- und Food-Fotosmacro lens close-up→ Nahaufnahmen, Texturen
Komposition:
isolated on white background→ klarer Fokus auf Objektrule of thirds→ harmonische Bildgestaltungcentered symmetrical→ ruhig und monumental
Farbe und Textur:
muted earth tones→ natürlich, unaufdringlichneon gradients→ futuristisch und auffälliggrainy texture, matte finish→ Retro-Optik, Print-Look
Stimmung:
melancholic atmosphere→ ruhig und nachdenklichenergetic and vibrant→ dynamisch, lebendig
Fazit
Die Snippet-Methode ist eine smarte Alternative zu komplexen Master-Prompts. Sie macht dich flexibler, stärkt dein Verständnis der KI und sorgt für konsistente Ergebnisse – besonders, wenn du systematisch und strategisch arbeitest.
Diese Methode ist am stärksten, wenn du zuvor eine klare visuelle Strategie entwickelt hast. Falls du die noch nicht definiert hast, findest du hier eine Anleitung für deinen KI-Styleguide.