Superstar Taylor Swift oder Bundeskanzler Olaf Scholz – viele Prominente sind schon Opfer von täuschend echt aussehenden Deepfake-Videos geworden. Immer öfter versuchen Cyberkriminelle aber auch, mithilfe von KI-Deepfakes Unternehmen zu betrügen.
Opfer von Deepfake-Betrug
So wurde ein internationaler Konzern Anfang des Jahres Opfer einer umfangreichen Deepfake-Täuschung. Mitarbeiter:innen sollen rund 25 Millionen US-Dollar an die Kriminellen überwiesen haben – im Auftrag angeblicher Führungskräfte.
Jetzt ist ein solcher Täuschungsversuch bei Ferrari gescheitert, wie Bloomberg berichtet. Demnach soll es zunächst weniger um Überweisungen als vielmehr um Einzelheiten einer eigentlich vertraulichen Übernahme gegangen sein.
Whatsapp-Nachrichten von Fake-Chef
Ein Topmanager habe mehrere Whatsapp-Nachrichten zu dem Thema von Ferrari-CEO Benedetto Vigna erhalten – ein Fake, wie sich später herausstellte. Erster Hinweis war, dass das Profilbild Vignas nicht jenem entsprach, das dieser normalerweise im Geschäftsbereich verwendet.
Auf die Nachrichten sei schließlich ein Telefonanruf gefolgt, bei dem eine KI Vignas Stimme und seinen Akzent täuschend echt nachgeahmt haben soll. Hier kam zur Sprache, dass für den potenziellen Deal eine Transaktion zur Währungsabsicherung notwendig sei.
Nachfrage entlarvt Betrugsversuch
Dem Manager sollen während des Anrufs aber Zweifel gekommen sein, weil ihm im Laufe der Zeit doch kleine Abweichungen von der Sprechweise des Chefs auffielen. Daher stellte er ihm eine Frage zu einer Buchempfehlung, die Vigna kürzlich gegeben hatte.
Laut Bloomberg sei der Anruf daraufhin abrupt unterbrochen worden. Offensichtlich fühlten sich die Angreifer:innen ertappt.
Wie man Deepfakes erkennt
Festzuhalten bleibt, dass der aufmerksame Manager sich ziemlich genau an die Tipps der Polizei zur Deepfake-Erkennung gehalten hat. Demnach sollte man Fragen stellen, mit denen die Authentizität der jeweiligen Person festgestellt werden kann.
In Videokonferenzen sollten die Beteiligten zudem aufgefordert werden, ihre Köpfe zu bewegen. Auch ausführliche Interaktionen könnten die KI-Deepfakes an ihre Grenzen bringen. Und: Wenn es um viel Geld geht, sollten die Alarmglocken schrillen
Darüber hinaus hatte Ferrari aber sicher auch Glück, dass die Angreifer:innen ausgerechnet an einen so aufmerksamen Manager geraten sind, der sich zudem mit den Besonderheiten der Sprache seines Chefs so gut auskannte.