Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review Kommentar

KI-Deregulierung: Warum Zuckerberg und Musk uns in die digitale Unfreiheit führen

„Deregulierung“ hat für viele einen positiven Klang. Regulierung dagegen steht für Gängelung und Zwang, so sehen es jedenfalls Tech-Bros wie Elon Musk, Mark Zuckerberg oder Peter Thiel. Doch das ist falsch.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Grafik: Ryzhi/ Shutterstock.com)

Geht ihnen nicht auf den Leim! Tatsächlich haben „Tech-Bros“ nur dann ein Problem mit Regeln, wenn diese nicht von ihnen selbst stammen. Elon Musk beispielsweise schwafelt zwar viel von Meinungsfreiheit, entblödet sich aber nicht, an Algorithmen herumzupfuschen, um sein Ego zu boosten oder Kritiker mundtot zu machen.

Anzeige
Anzeige

Gelingt es den Maga-Mackern, die staatliche Aufsicht kurz und klein zu schlagen, würde das bedeuten: Keine demokratisch gewählte Regierung setzt mehr die Regeln, sondern eine Clique wirrer Milliardäre. Und deren Regiment wird hart, undurchsichtig und gnadenlos.

Code is Law

Das Stichwort dazu lautet „Code is Law“: Programme und Algorithmen haben eine quasi gesetzgeberische Macht. Den Gedanken hat der Internet-Aktivist Lawrence Lessig schon vor der Jahrtausendwende populär gemacht. Damals war das Phänomen noch weitgehend auf die Online-Welt begrenzt. Heute greifen Algorithmen in praktisch alle Bereiche unseres Lebens ein – von der Jobsuche über die Kreditvergabe bis zur Auszahlung von Sozialleistungen.

Anzeige
Anzeige

Gleichzeitig werden die maschinellen Entscheidungen immer intransparenter. Nicht einmal ihre Erschaffer:innen wissen, was sich eine KI bei ihren Entscheidungen gedacht hat. Selbst bei viel gutem Willen ist es deshalb kaum möglich, Algorithmen gegen unfaire Tendenzen zu imprägnieren. Und besonders viel guter Wille lässt sich bei Musk und Konsorten derzeit bei bestem Willen nicht beobachten. So kommt zum impliziten Bias noch das Risiko willkürlicher „Ordres du Mufti“ hinzu.

Digitale Diktaturen

Die Demokratie ist ein fein austariertes System aus Kräften und Gegenkräften, Macht und Kontrolle. Man kann sich einmischen, Widerspruch einlegen, Rechenschaft einfordern. Es gibt gute Gründe, warum die EU in ihrem AI Act verlangt, die von Algorithmen getroffenen Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein. Denn sonst gibt es keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Die Betreiber unregulierter Digitalplattformen sind hingegen Gesetzgeber, Polizist, Staatsanwalt und Richter in einem. Mit anderen Worten: Diktatoren.

Anzeige
Anzeige

Nein, der libertäre Feldzug gegen die staatliche Regulierung wird nicht mehr Freiheit bringen. Sondern eine neue, viel bitterere Form der Unfreiheit.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare (1)

Community-Richtlinien

Peter Bordych

Das sehe ich etwas anders. Staatliche Akteure sind auch keine neutralen Instanzen, genau so wenig wie die öffentlich-rechtlichen Medien unabhängige Berichterstattung betreiben. Hier wie dort wird zensiert. Und: Überraschung! Auch jetzt hat der Bürger bei den meisten amtlichen Entscheidungen oder Verwaltungsakten keinen Einblick in das Wie oder Warum. Und auch Behörden und Institutionen setzen schon lange KI ein und diverse Programme. Ein Programm besteht immer aus Code, und dieser aus tataaa! Algorithmen, in die Außenstehende keinen Einblick haben.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige