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KI im Sport – technisch brillant, emotional ein Desaster

Ein Experiment sollte zeigen, ob KI bessere Entscheidungen trifft als ein Mensch. Das Ergebnis war eindeutig – und führte dennoch zu einem Eklat, mit dem niemand gerechnet hatte.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Die KI hat nichts falsch gemacht. (KI-generiertes Bild: Midjourney / t3n)

Die Oakland Ballers, ein unabhängiges Baseball-Team aus dem kalifornischen Oakland, haben für ein Spiel ihren menschlichen Manager durch eine Künstliche Intelligenz ersetzt. Die von der KI-Firma Distillery entwickelte Software, die auf Technologie von OpenAI aus San Francisco basiert, wurde mit den Baseball-Daten von über einem Jahrhundert gefüttert, um die strategisch besten Entscheidungen zu treffen.

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Technisch gesehen verlief das Experiment nahezu perfekt. Die KI analysierte die Spieldaten in Echtzeit und traf fast exakt dieselben Entscheidungen bezüglich der Aufstellung, Auswechslungen und Spielzüge, die auch der menschliche Manager Aaron Miles getroffen hätte. Die einzige Situation, in der Miles eingreifen und die KI überstimmen musste, war, als er einen kranken Spieler vom Feld nehmen musste – ein Umstand, den die Datenlage nicht vorhersehen konnte.

Ein technisch perfekter Manager ohne menschliches Gespür

Obwohl die KI ihre Aufgabe also mit Bravour meisterte, war die Reaktion der eigenen Fans verheerend. In den sozialen Medien und Fanforen brach ein Sturm der Entrüstung los. Viele Anhänger:innen empfanden den Einsatz der KI als einen Verrat an den Werten des Sports und als eine Anbiederung an die oft als seelenlos empfundene Tech-Kultur des nahegelegenen Silicon Valley.

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Kommentare wie „Da versuchen die Ballers, sich bei den Bay-Area-Techies anstatt bei den Baseball-Fans einzuschmeicheln“, zeigten das ganze Ausmaß der Entfremdung. Diese harsche Ablehnung traf den Club völlig unvorbereitet und steht im starken Kontrast zum eigentlichen Gründungsgedanken des Teams.

Gegen die Seele des Spiels: Warum die Fans rebellierten

Die Oakland Ballers wurden erst vor wenigen Jahren als eine Art Graswurzelbewegung gegründet. Sie sollten den Baseball-Fans in der Stadt eine neue Heimat geben, nachdem das traditionsreiche Major-League-Team der Oakland A’s nach langen Querelen mit der Stadt seinen Umzug nach Las Vegas angekündigt hatte. Die Ballers positionierten sich bewusst als authentische, gemeinschaftsnahe Alternative zum kommerziell getriebenen Profisport.

Für viele Fans symbolisierte das KI-Experiment nun genau jene kalte, profitorientierte Denkweise, gegen die ihr Club eigentlich angetreten war. Wie TechCrunch berichtet, sahen die Anhänger:innen darin eine Entwertung der menschlichen Komponente – der Intuition, der Erfahrung und der emotionalen Verbindung zwischen Team, Trainer und Fans, die den Sport für sie ausmacht.

Ein lehrreiches Experiment mit unerwarteten Folgen

Die Clubführung hat die Botschaft verstanden. Der Mitgründer der Ballers, Paul Freedman, erklärte nach dem Spiel, dass er nicht mit einer derart negativen Reaktion gerechnet habe und das KI-Experiment nicht wiederholen werde. „Es fühlt sich nie gut an, wenn die eigenen Fans sagen: ‚Wir hassen das‘“, wird er zitiert. Er sehe es aber als Teil eines wichtigen Lernprozesses im Umgang mit neuen Technologien.

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Der Fall der Oakland Ballers ist damit eine aufschlussreiche Fallstudie über die Grenzen der Akzeptanz von KI. Sie zeigt, dass technologische Machbarkeit und Effizienz nicht die einzigen Erfolgsfaktoren sind. Sobald KI in Bereiche vordringt, die stark von Kultur, Tradition und menschlichen Emotionen geprägt sind, ist die soziale Akzeptanz die weitaus höhere Hürde. Für Unternehmen, die den Einsatz von KI planen, dürfte dies eine wertvolle Erkenntnis sein: Die beste Technologie kann scheitern, wenn sie die Kultur und die Werte ihrer Nutzer:innen ignoriert.

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