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Mit Tieren sprechen dank KI: Expertin warnt vor Risiken

Künstliche Intelligenz bricht Stück für Stück die Kommunikations­barriere zwischen Mensch und Tier. Für einige Arten gelingt das bereits. Eine Expertin sieht Chancen, aber vor allem Risiken.

3 Min. Lesezeit
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Mit Tieren sprechen dank KI?(Bild: Sharon Morris/ Shutterstock)

Die Wissenschaft setzt künstliche Intelligenz (KI) ein, um mit Tieren zu kommunizieren. So hat ein deutsches Team einen Roboter programmiert, der den Schwänzeltanz von Bienen imitiert. Auch die niederfrequente Sprache von Elefanten kann die Technologie entschlüsseln. Ähnliche Fortschritte gibt es bei der Klickkommunikation von Pottwalen.

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Die Expertin Karen Bakker von der University of British Columbia sieht die Entwicklungen kritisch. Die Professorin für politische Ökologie und Artenvielfalt befürchtet, die Menschheit könnte die Fähigkeit dazu nutzen, wilde Arten zu manipulieren. Das betonte Bakker nun in einem Interview mit dem US-Medium Vox. Sie zeigt aber auch positive Aspekte auf.

Robobee: Der Bienenroboter der FU Berlin

Bakker bezieht sich bei ihren Studien unter anderem auf den Robobee. Der Roboter einer Fachgruppe der Freien Universität Berlin imitiert den Bienentanz im Bienenstock und soll die Insekten darüber zu einem bestimmten Flugverhalten animieren. Das interdisziplinäre Projekt bestand zwischen 2008 und 2011. Bakker betont, dem Roboter sei es gelungen, den Bienen Anweisungen zu geben. Das Team plane, mehrere Maschinen in die Stöcke einzupflanzen, um zu erreichen, dass die Völker den Menschen als einen der ihren zu akzeptieren, erklärt sie.

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Elefanten kommunizieren über tiefe Töne

Ein weiteres Projekt, das zeigt, wie die Menschheit auf der Spur der Tierkommunikation ist, beschäftigt sich mit Elefanten. Neben dem lauten Röhren verständigen sich die Tiere mit tiefen Tönen, die außerhalb des für Menschen hörbaren Bereichs liegen.

Mithilfe von KI-Technologie können die Geräusche identifiziert und entschlüsselt werden. Auch das dient Bakker dazu, zu prognostizieren, dass die Menschen bald mit Tieren sprechen können.

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CETI KI, Robotik und Biologie

In einer Kombination aus KI, Robotik und Meeresbiologie will das Projekt Ceti am Ende mit Pottwalen sprechen. (Bild: Ceti)

Ceti: Geplanter Klick-Talk mit Pottwalen

Im Oktober letzten Jahres startete das Projekt Ceti (Cetacean Translation Initiative). Das interdisziplinäre Projekt von Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt hat die Entschlüsselung der Sprache der Pottwale zum Ziel. Dazu arbeiten mehr als zwei Dutzend Fachleute des MIT, von Deepmind, Microsoft, Google Research und diversen Universitäten mit einem Algorithmus, der ursprünglich für natürliche Sprache entwickelt worden ist.

Ihn wollen sie auf die rund vier Milliarden unterschiedlichen Klickgeräusche der Pottwalsprache trainieren. Nach fünf Jahren soll jedes Geräusch einem bestimmten Kontext zugeordnet sein. Der nächste Schritt stellt die Entwicklung eines interaktiven Chatbots dar, über den mit den Wildtieren kommuniziert werden soll.

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Bakker und die „Sounds of Life“

Bakker hat zu dem Thema das Buch „The Sounds of Life“ geschrieben. Der Klappentext verrät, dass die Leser:innen die Forscher:innen kennenlernen, die die „Wörterbücher“ für die Elefanten und Wale erstellen. Bakker zieht in dem Interview den Schluss, dass die Menschheit angesichts dieser Revolution an einem Scheideweg stehe. Entweder schafft sie mit der Kommunikations­möglichkeit ein tieferes Gefühl der Verwandtschaft oder sie nutzt sie, um über noch mehr Spezies Herrschaft auszuüben. Bakker befürchtet, dass zunächst Manipulationsversuche beginnen.

Die Natur ausbeuten oder therapieren?

Bakker betont: „Dies schafft die Möglichkeit der ausbeuterischen Nutzung von Tieren. Und die militärische Nutzung von Tieren hat eine lange Tradition, sodass dies ein Weg ist, der meiner Meinung nach viele Alarmglocken schrillen lässt.“ Auf der anderen Seite erwähnt sie die Chancen der Bioakustik, einer Art Musiktherapie für die Umwelt: „Es hat sich herausgestellt, dass einige Arten, wie Fische und Korallen, auf Geräusche reagieren, die denen gesunder Riffe ähneln. Dies könnte uns helfen, geschädigte Ökosysteme zu regenerieren.“

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