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Wenn KI zum Problem wird: Netflix ruiniert 80er-Klassiker durch Upscaling

Netflix leistet sich den nächsten KI-Fail. Spätestens jetzt weiß der Streaming-Dienst, dass sich aus einem unscharfen Pixel auch per Upscaling nicht vier oder noch mehr scharfe Pixel machen lassen.

2 Min.
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Upscaling per KI führt zum Teil zu gruseligen Ergebnissen. (Foto: Shutterstock/Dean Drobot)

Dieses Mal verhunzte der Streaming-Dienst – und man wird wohl sagen müssen, unnötigerweise – die Serie „A Different World“, die ursprünglich von 1987 bis 1993 auf dem US-Sender NBC ausgestrahlt worden war. Es handelt sich um einen Spin-off der überaus erfolgreichen „The Cosby Show“, einer Familienserie, die fast zehn Jahre lang mit acht Staffeln und über 200 Folgen gesendet worden war.

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Hochskalierung mit KI: Wenn gut gemeint, schlecht gemacht ist

Wie Futurism berichtet, zeigt die nun bei Netflix als HD gelistete Serie den deutlichen Einsatz von KI. Künstliche Intelligenz wurde offensichtlich dazu eingesetzt, das alte Videomaterial auf 1080p hochzurechnen. Im Grunde wäre das möglich gewesen, wenn als Ausgangsquelle das Originalfilmmaterial verwendet worden wäre.

Hier sieht es aber eher so aus, als hätte man versucht, ein altes Videoformat, maximal PAL mit 576 Zeilen und 720 Pixeln im Zeilensprungverfahren, hochzurechnen. Und das ist ziemlich in die Hose gegangen, wie man im Grunde vorher hätte wissen können.

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Wie Microsoft-Entwickler und Blogger Scott Hanselman erklärt, ist es natürlich jederzeit möglich, Pixel einfach hochzuskalieren. Man müsse indes sehr auf das Ausgangsmaterial achten. Wenn ich ein unscharfes Pixel hochskaliere, erhalte ich eine entsprechende Zahl weiterer unscharfer Pixel, erläutert der KI-Experte.

A Different World: KI erfindet Inhalte

Im Fall von „A Different World“, das in Deutschland den Titel „College Fieber“ trägt, gibt es indes weitere Probleme. So hat die KI Inhalte, die sich nicht sauber aus dem Ausgangsmaterial erkennen ließen, schlichtweg erraten, was besonders bei Beschriftungen, die im Original zu unscharf waren, um überhaupt gelesen werden zu können, zu regelrechten Hieroglyphen geführt hat.

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Auch bei komplexeren Szenen mit schnellen Bewegungen oder vielen Menschen geriet die KI an ihre Grenzen und hat dabei Hände verzerrt oder Gesichtszüge verschoben. Teils wirken die Bilder wie aus dem Gruselkabinett, wenn etwa ein Familienfoto die Aufnahme von Personen zeigt, deren Gesichter zu einer geometrischen Masse verschmolzen sind.

Für Hanselman ist die Technologie zur KI-basierten Bildskalierung bisher nicht ausgereift. Das eigentliche Problem dürfte im vorliegenden Fall aber eher am verwendeten Ausgangsmaterial liegen. Netflix hat sich bisher nicht geäußert.

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Netflix ist erfahren, was KI-Fails betrifft

Es ist nicht der erste KI-Fail für den Streaming-Dienst. Schon im Jahr 2023 hatten Zuschauer:innen fehlerhafte, KI-generierte Bilder in der True-Crime-Dokumentation „What Jennifer Did“ bemerkt. Und erst kürzlich geriet Netflix erneut in die Kritik, weil der Dienst generative KI eingesetzt hatte, um die Stimme von Gabby Petito nachzubilden – der 22-jährigen Social-Media-Influencerin, die laut der US-Bundespolizei FBI im Jahr 2021 von ihrem Verlobten ermordet wurde.

Insgesamt ist KI in der Unterhaltungsindustrie nicht unumstritten, dabei dennoch beständig präsenter. Schon im Jahr 2023 waren Hollywood-Schauspieler:innen in den Streik getreten, um sich gegen den Einsatz von KI zur Reproduktion ihrer Gesichter und Stimmen zu wehren.

Googles neue KI-Suche geht nach hinten los Quelle: (Bild: Koshiro K/Shutterstock)
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