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Oxford-Studie: KI macht Schüler schneller – aber oberflächlicher im Denken

Immer mehr Jugendliche nutzen KI für ihre Hausaufgaben – und befürchten gleichzeitig, dass dadurch ihre Fähigkeit zum kritischen Denken beeinflusst wird. Auch Oxford-Forscher:innen warnen vor den Risiken.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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KI verändert, wie Schüler:innen lernen. (Symbolfoto: Ground Picture/Shutterstock).

KI-Tools wie ChatGPT sind bei Schüler:innen zu einem beliebten Hilfsmittel geworden. Sie unterstützen bei den Hausaufgaben und können komplexe Themen verständlich aufbereiten. Und der wohl wichtigste Vorteil: Im Vergleich zu Eltern oder Lehrkräften verlieren sie niemals die Geduld. Wie Business Insider berichtet, verändert die Nutzung von KI allerdings auch die Art und Weise, wie Jugendliche denken – und das könnte langfristig einen hohen Preis haben.

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KI-Tools reduzieren die Tiefe des Denkens

Die Oxford University Press hat im August 2025 insgesamt 2.000 Schüler:innen im Alter von 13 bis 18 Jahren in Großbritannien zu ihrer KI-Nutzung befragt. Das Ergebnis: Rund acht von zehn gaben an, Tools wie ChatGPT für die Bearbeitung ihrer Schul- und Hausaufgaben zu verwenden. Viele der Befragten sagten, dass KI ihnen dabei helfe, komplexe Aufgaben zu lösen und schneller zu denken. Mit 90 Prozent gab außerdem die überwiegende Mehrheit an, dass KI-Tools ihnen in mindestens einem Schulfach essenziell weitergeholfen hätten. Aber die neue Technologie hat auch ihre Schattenseiten: So gab ein Viertel der Schüler:innen an, dass KI das Lernen zu sehr vereinfache. Jede:r Zehnte findet außerdem, dass dadurch die Kreativität eingeschränkt und die Notwendigkeit zum kritischen Nachdenken verringert wird. Ein 13-Jähriger antwortete in der Umfrage sogar, dass er beim Lernen jetzt von KI-Tools abhängig sei.

„Die Schüler:innen von heute beginnen, mit Maschinen zu denken – sie gewinnen an Schnelligkeit und Geschicklichkeit bei der Verarbeitung von Ideen, verlieren aber manchmal die Tiefe, die durch Pausen, Hinterfragen und unabhängiges Denken entsteht“, kommentiert Erika Galea, Direktorin des Educational Neuroscience Hub Europe und Mitautorin der Studie. „Die eigentliche Herausforderung besteht nicht darin, die Technologie zu beherrschen, sondern die Tiefe des menschlichen Denkens in einem Zeitalter der synthetischen Kognition und künstlichen Intelligenz zu bewahren.” Die Oxford-Forscher:innen argumentieren deshalb, dass sich die Bildungssysteme weiterentwickeln müssen. Sie empfehlen Schulen, neue Wege zu finden, um mit KI zu unterrichten, ohne die Art und Weise, wie Jugendliche denken, zu verändern.

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Schulen brauchen mehr KI-Kompetenz

Auch in Deutschland stehen Schüler:innen dem Einsatz von KI-Tools teilweise kritisch gegenüber. Im Rahmen einer Bitkom-Umfrage gab fast ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen an, dass Chatbots ihnen bei den Hausaufgaben besser helfen könnten als ihre Eltern. 23 Prozent empfinden die Erklärungen von ChatGPT und Co. sogar als hilfreicher als die ihrer Lehrer:innen. Die Hemmschwelle, vermeintlich „dumme” Fragen zu stellen, ist bei einem KI-Tool oft geringer als im direkten Kontakt mit Lehrkräften oder Eltern. KI könnte also dort helfen, wo Schüler:innen mehr individuelle Unterstützung beim Lernen benötigen. Aber nicht alle empfinden das als fair: 44 Prozent der Jugendlichen sind der Meinung, dass KI-Tools bei den Hausaufgaben komplett verboten werden sollten. Und 48 Prozent glauben sogar, dass KI dumm macht.

Laut Expert:innen wären KI-Verbote an Schulen nur wenig sinnvoll. Sie wären einerseits schwierig zu kontrollieren und gingen andererseits an der heutigen Realität vorbei. Was es stattdessen brauche, sei eine bessere KI-Kompetenz. Das legen auch die Ergebnisse der Oxford-Studie nahe: Rund ein Drittel der Schüler:innen gab an, dass ihre Lehrkräfte im Umgang mit KI noch nicht sicher seien. Weitere 51 Prozent wünschen sich klarere Vorgaben seitens der Schulen, wann KI-Tools verantwortungsbewusst zum Lernen und zum Erledigen von Hausaufgaben eingesetzt werden dürfen – und wo die Grenzen liegen sollten.

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