45.000 Dollar für KI-Unterricht: US-Privatschule ersetzt alle Lehrer durch Algorithmen
In den USA eröffnet eine KI-gesteuerte Privatschule gleich acht neue Standorte und verdoppelt ihre Präsenz in den USA damit beinahe. Alpha Schools, so der Name des Unternehmens, wirbt damit, dass sie die Kinder nur zwei Stunden pro Tag in klassischen Schulfächern wie Mathematik unterrichtet. Den Rest des Schultages können die Kinder „Lebenskompetenzen“ entwickeln, berichtet Axios.
Die „Schulstunden“ dauern nur 25 Minuten
KI-Modelle erstellen personalisierte Lernpläne für die Schüler:innen, die dann mit Apps von Drittanbietern sowie mit den Programmen von Alpha Schools lernen. Die „Schulstunden“ dauern nur 25 Minuten und zwischen ihnen gibt es immer kurze Pausen.
Schul-Gründer MacKenzie Price sagte, Alpha Schools könne im Gegensatz zum traditionellen Schulunterricht sicherstellen, dass die Schüler:innen die verschiedenen Lehr-Konzepte beherrschen, bevor neuer Stoff eingeführt wird. „Wenn ein Kind zu uns kommt und schulisch gesehen zurückliegt, können wir ihm helfen, den Rückstand aufzuholen“, sagte sie. Dasselbe Prinzip gelte für Schüler:innen, die in den normalen Schulen unterfordert seien. Wenn es sich dort langweile, „können wir ihm helfen“, erklärte Price.
Kritik an der Idee, Lehrkräfte durch KI zu ersetzen
Statt Lehrkräften beschäftigt die KI-Schule sogenannte „Guides“, die keine Unterrichtspläne oder Vorlesungen erstellen. Sie können eher als Coaches betrachtet werden, die die Schüler:innen motivieren sollen.
Die Kritik an der Idee, Lehrkräfte durch KI zu ersetzen, kam allerdings prompt. Einer der großen Vorteile von Bildung sei die Sozialisierung junger Menschen, sagte Bryan Proffitt, Vizepräsident der North Carolina Association of Educators. Lehrer:innen würden Schüler:innen auch beibringen, wie sie miteinander umzugehen haben und auf die Gefühle anderer einzugehen. Die Vorstellung, dass „Maschinen diese Bedürfnisse unserer Kinder erfüllen können, ist absurd“.
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Medien: Einige Bundesstaaten lehnen Anfrage der KI-Schule ab
Da in den USA das Prinzip der freien Schulwahl weit verbreitet ist, können Familien in vielen Bundesstaaten wählen, ob ob sie ihre Kinder auf öffentlichen Schulen, in Privatschulen oder über Homeschooling unterrichten lassen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo Homeschooling grundsätzlich verboten ist, ist es in den USA vielerorts gängige Praxis.
Vor Alpha Schools, die pro Schuljahr rund 45.000 Dollar verlangen, wartet allerdings noch ein langer Weg. Laut der New York Times haben die Bundesstaaten Pennsylvania, Texas, Utah, Arkansas und North Carolina es abgelehnt, den KI-Schulanbieter in die öffentlichen Schulnetzwerke einzugliedern.