KI statt E-Mail: Deepmind-Chef plant die Zukunft der Kommunikation

E-Mails sind für die meisten Menschen nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Laut einer Marktstudie von VATM erhält jede:r Deutsche im Schnitt täglich 19 Mails – und das nur im privaten Kontext. Wenn man E-Mails an der Arbeit dazurechnet, dürfte die Zahl für einige noch einmal deutlich nach oben gehen. Da fällt es schwer, sich eine Welt ohne E-Mails vorzustellen. Doch offenbar hat der CEO von Deepmind genau diese Vision.
Deepmind-CEO Demis Hassabis will E-Mails loswerden
Demis Hassabis ist dabei nicht nur als Chef des KI-Unternehmens bekannt, das 2014 von Google aufgekauft wurde. Ende 2024 gewann er zusammen mit seinem Kollegen John Jumper den Nobelpreis für Chemie. Ihre Software Alphafold 3 ist eine KI, die Vorhersagen über fast alle Elemente des biologischen Lebens treffen kann. Seine neuen Ziele für E-Mails verriet er jetzt auf der SXSW in London.
In einem Panel wurde der Deepmind-CEO gefragt, welche Projekte er als Nächstes angehen will. Er antwortete: „Was ich wirklich will und woran wir arbeiten, ist die nächste Generation von E-Mails. Ich würde meine E-Mails gern loswerden“. Diese Ansage kam beim Publikum gut an und wurde mit Beifall begrüßt. Hassabis ergänzte zunächst scherzhaft: „Ich bin mir sicher, ihr alle würdet tausende Dollar im Monat bezahlen, um E-Mails loszuwerden.“
Auf die Nachfrage, wie das Ende von E-Mails in seinen Augen aussehen könnte, antwortete der Deepmind-CEO: „Es wäre etwas, das die alltäglichen E-Mails versteht und in eurem Stil antworten kann. Etwas, was die einfacheren Entscheidungen für euch treffen kann“. Im ersten Moment klingt es also, als könnte in Hassabis Vision eine KI künftig E-Mails für euch proaktiv beantworten, wenn sie nicht wichtig sind.
Da viele KI-Chatbots auch Texte für uns verfassen und den Stil anpassen können, ist es nicht so abwegig, dass die Tools eines Tages selbstständig bei E-Mails agieren werden. Schon seit geraumer Zeit arbeitet Google daran, seinen E-Mail-Dienst Gmail mit KI zu verbessern. So bietet das Tool mittlerweile Zusammenfassungen von langen Mail-Threads oder eine KI-gestützte Suche. Ob Hassabis E-Mails und damit auch Gmail in Zukunft wirklich überflüssig machen wird, bleibt abzuwarten. Denn schließlich würde er einen wichtigen Dienst für den Deepmind-Mutterkonzern abschaffen.