Argentinien will mit KI Verbrechen verhindern, bevor sie passieren – Warum das gefährlich ist
Javier Milei, Präsident von Argentinien, hat die Gründung der sogenannten „Unidad de Inteligencia Artificial Aplicada a la Seguridad“ (kurz: UIAAS) angekündigt. Die Aufgabe der Einheit für künstliche Intelligenz im Bereich der Sicherheit wird es sein, „Kriminalität und deren Zusammenhänge durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zu verhindern, aufzudecken, zu untersuchen und zu verfolgen“.
Verbrechen mit KI verhindern, bevor sie passieren
Zu diesem Zweck darf die Behörde „offene soziale Netzwerke, Anwendungen und Internetseiten sowie das Deep Net und Dark Web“ untersuchen. Zudem darf die KI-Einheit „Bilder von Überwachungskameras in Echtzeit“ analysieren, um darauf verdächtige Aktivitäten zu erkennen oder gesuchte Personen zu identifizieren. Die so gesammelten Daten werden zusammen mit historischen Daten einer KI gegeben, um so zukünftige Straftaten vorauszusagen und sie zu verhindern.
Die UIAAS darf dabei auch Profile von Verdächtigen erstellen, Gebiete mit Drohnen überwachen und Finanztransaktionen analysieren. Das soll laut Präsident Milei und dem Ministerium für Sicherheit dabei helfen, potenzielle Bedrohungen zu erkennen und kriminelle Gruppen zu identifizieren, bevor diese Schaden anrichten können.
Scharfe Kritik an KI-Einheit
Die KI-Einheit hat schon jetzt viele Kritiker:innen, die das Vorgehen verurteilen, wie The Guardian berichtet. So sagt Amnesty International zu der KI-Einheit: „Großangelegte Überwachung beeinträchtigt die Meinungsfreiheit, weil sich Personen selbst zensieren müssen oder ihre Ideen nicht teilen können, wenn sie vermuten, dass ihre Kommentare, Posts und Veröffentlichungen von Sicherheitskräften überwacht werden.“
Auch das Argentine Center for Studies and Freedom of Expression and Access to Information sieht davon die Meinungsfreiheit bedroht. So könnte die Technologie eingesetzt werden, um Gruppen von Akademiker:innen, Journalist:innen und Aktivist:innen zu überwachen, zu verfolgen und wegzusperren, weil sie Kritik an der Regierung äußern.