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Test

Kia EV3 im Test: Ein Raumwunder unter den Elektroautos – aber mit einem Haken

Der Kia EV3 ist preiswert, bietet trotz seiner kompakten Maße viel Platz und in der richtigen Konfiguration auch eine hohe Reichweite. Nur in einer Disziplin kann er nicht überzeugen, wie wir in unserem zweiwöchigen Test festgestellt haben.

Von Frank Feil
5 Min.
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Beim Design des EV3 hat sich KIA am großen Bruder EV9 orientiert. (Foto: Frank Feil)

Kia hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass das südkoreanische Unternehmen in der Lage dazu ist, erstklassige Elektroautos zu bauen. Das fing an mit dem EV6, der es dank 800-Volt-System bereits 2021 auf eine Ladeleistung von 240 kW brachte. In unter 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent State-of-Charge (SoC) laden, das war damals ein Wert, den man nur von Fahrzeugen wie dem Porsche Taycan kannte.

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Danach folgte der EV9, der bis heute das Flaggschiff von Kia darstellt. Mit 828 Litern Kofferraumvolumen (oder alternativ 7 Sitzen) zählt er zu den geräumigsten Elektroautos am Markt – und dennoch muss man weder bei der Reichweite noch bei der Ladeleistung Kompromisse eingehen. Allerdings ist es im Alltag nicht immer einfach, für das 5,01 Meter lange und 1,98 Meter breite Fahrzeug innerstädtisch einen Parkplatz zu finden.

Ganz anders sieht es beim neuen EV3 aus, der eine Art Miniaturausgabe des EV9 darstellt. Er ist mit einer Länge von 4,30 Meter Länge und einer Breite von 1,85 Meter überaus kompakt, aber dennoch geräumig. Nur in einer Disziplin kann er in unserem Test nicht überzeugen.

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Aber der Reihe nach.

E-Auto KIA EV3 im Test

Trotz seiner kompakten Außenmaße bietet der Kia EV3 jede Menge Platz. (Foto: Frank Feil)

Kia EV3: Bis zu 81,4 kWh Akkukapazität

Kia hat beim EV3 eine Reihe interessanter Entscheidungen im Hinblick auf die verfügbaren Varianten getroffen. So gibt es derzeit nur eine einzige Motorisierung mit 150 kW (204 PS). Lediglich beim Akku hat man die Wahl zwischen einer 58,3-kWh- und einer 81,4-kWh-Batterie. Letztere ist für ein derart kompaktes Elektroauto überaus stattlich, vor allem wenn man bedenkt, dass selbst ein BMW i5 nur eine Netto-Batteriekapazität von 81,2 kWh hat.

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Los geht’s mit dem kleinen Akku bei 35.990 Euro und einer WLTP-Reichweite von bis zu 436 Kilometern. Wer die große Batterie möchte, muss mindestens 41.390 Euro investieren – bekommt dafür aber auch bis zu 605 Kilometer im WLTP-Fahrzyklus. Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt der EV3 in 7,5 respektive 7,7 Sekunden, bei 170 Kilometern pro Stunde ist jeweils Schluss. An diesen Werten zeigt sich bereits, dass Kia bei seinem Kompakt-SUV keinerlei Augenmerk auf Superlative gelegt hat. Anders als beispielsweise beim EV6, der als GT bis zu 260 Kilometer pro Stunde schnell fährt und nur 3,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde braucht.

Und noch in einem anderen wesentlichen Punkt unterscheidet sich der EV3 vom EV6 und EV9: Er verfügt lediglich über ein 400-V-Bordnetz. Bedeutet, dass die maximale Ladeleistung bei mickrigen 101 kW (kleiner Akku) beziehungsweise 128 kW (großer Akku) liegt. Bereits im Vorfeld gab es dafür viel Kritik, ob diese berechtigt ist, schauen wir uns gleich an.

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Wie bei Kia üblich ist der EV3 bereits in der Basis vergleichsweise gut ausgestattet. Für knapp 2.200 Euro mehr bekommt man in der Earth-Version dann noch bessere Assistenzsysteme, den Digital Key 2.0, Sitzheizung und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Die sportlichere und etwas hochwertigere GT-Line (Ambiente-Beleuchtung, Sitzbezüge in hochwertiger Ledernachbildung, Premium-Soundsystem von Harman Kardon, LED-Scheinwerfer und Wärmepumpe) ist nur in Verbindung mit der großen Batterie erhältlich.

Vollausgestattet kann man den EV3 somit auf bis zu 53.000 Euro hochkonfigurieren.

Anders als andere E-Autos: Der Kia EV3 hat die Ladebuchse rechts vorne

Der Kia EV3 hat die Ladebuchse rechts vorne, was sich im Alltag als durchaus praktisch erweist. (Foto: Frank Feil)

Kia EV3: Reichweite und Ladeleistung

Wer sich für den Kia EV3 interessiert, muss sich vorab gut überlegen, wofür das Auto genutzt werden soll. Wer in erster Linie auf kürzeren bis mittleren Strecken unterwegs ist, kann bedenkenlos zur 58,3-kWh-Batterie greifen. Die große Version mit 81,4 kWh macht unterdessen vor allem dann Sinn, wenn man mit dem EV3 auch mal größere Strecken fahren will.

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Das hängt unter anderem mit dem Verbrauch zusammen. Im Stadtverkehr und auf der Landstraße lässt sich der EV3 problemlos mit 18 bis 20 kWh pro 100 Kilometer bewegen. Das resultiert bei der kleineren Batterie in rund 300 Kilometer Reichweite, bei der großen sind es sogar 430 Kilometer.

Auf der Autobahn sieht die Sache schon wieder anders aus, da der Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten SUV-typisch steigt. Hier kann man gut 22 bis 24 kWh pro 100 Kilometer rechnen, wodurch die Reichweite auf 250 Kilometer beziehungsweise 350 Kilometer schrumpft. Das ist immer noch ein guter Wert, aber wer mit dem EV3 Strecken jenseits der 400 Kilometer fahren will, ist mit dem 81,4-kWh-Akku deutlich besser bedient.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Ladeleistung. Anders als viele Konkurrenten hat der EV3 zwar eine relativ lineare Ladekurve, die erst ab etwa 70 Prozent SoC abfällt, aber das ändert leider nichts daran, dass je nach Batteriegröße maximal 100 kW beziehungsweise 130 kW möglich sind. Man steht somit unter optimalen Bedingungen gute 30 Minuten an der Ladesäule, um den Kompakt-SUV von 10 auf 80 Prozent SoC zu laden. Das ist 2025 bestenfalls Mittelmaß. Zumal bei Kia besonders ins Gewicht fällt, dass alle anderen Modelle mit 800-Volt-System ausgestattet sind und nur zwischen 18 und 24 Minuten für denselben Ladevorgang brauchen.

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Allerdings, und das mag das Kalkül von Kia gewesen sein: Die DC-Ladeleistung spielt am Ende des Tages nur auf der Langstrecke eine Rolle. Wer primär zu Hause oder während des Einkaufens lädt, den stören ein paar Minuten mehr oder weniger am DC-Charger nicht.

KIA EV3 im Test - Das Armaturenbrett des E-Autos

KIA EV3 im Test

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KIA EV3 im Test

Im Interieur setzt Kia auf nachhaltige Materialien. (Foto: Frank Feil) 

Kia EV3: Preiswertes Elektroauto mit jeder Menge Features

Sieht man von der Ladeleistung ab, ist der Kia EV3 in seiner Preisklasse ein wirklich hervorragendes Elektroauto, das bereits in der Basis sehr gut ausgestattet ist – wenngleich man im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis wohl mit dem mittleren Ausstattungsniveau (Earth) am besten fährt.

Zur GT-Line müssen derweil nur diejenigen greifen, die Features wie die Premium-Relaxation-Sitze, belüftete Vordersitze, Head-up-Display oder ein Glasschiebedach wollen.

Allen Modellvarianten gemein ist der gute Fahrkomfort sowie das – für ein 4,30 Meter langes und 1,85 Meter breites Elektroauto – üppige Platzangebot. In den Kofferraum passen 460 Liter, mit umgelegten Sitzen sogar 1.251 Liter. Zum Vergleich: Modelle wie der Volvo EX30 oder Smart #1, die nur minimal kürzer sind, bringen es gerade einmal auf rund 320 Liter.

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Wer auf der Suche nach einem geräumigen Elektroauto ist, das dennoch in jede Parklücke passt und bei Bedarf auch langstreckentauglich ist, kann beim Kia EV3 bedenkenlos zugreifen.

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