Anzeige
Anzeige
News

Kleine Youtuber schauen in die Röhre: Plattform blendet Werbung ein, behält die Erlöse

Youtube will mehr Videos als bisher mit Werbeanzeigen unterbrechen. Die Erlöse, die dadurch entstehen, will der Dienst aber nicht mit den Videoproduzenten teilen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Foto: Shutterstock)

Google ist ganz offensichtlich auf der Suche nach mehr Umsatz außerhalb seines Geschäfts mit Suchmaschinenwerbung. Nach der Umstellung von Google Fotos auf kostenpflichtige Speicherung, dem generell restriktiveren Umgang mit kostenlosem Google-One-Speicherplatz und etlichen Gerüchten über kommende kostenpflichtige Features geht es nun bei Youtube zur Sache.

Anzeige
Anzeige

Künftig will die Plattform auch Werbeanzeigen in Videos bringen, deren Ersteller die Teilnahmebedingungen für das Partnerprogramm nicht erfüllen oder schlicht nicht daran teilnehmen wollen. Das hat Youtube in seinen geänderten Nutzungsbedingungen geregelt, die am 18. November zunächst in den USA in Kraft getreten sind. Auch in anderen Ländern will Youtube ähnliche Regelungen in Kraft setzen. Spätestens Ende 2021 soll weltweit einheitlich vorgegangen werden.

Dazu hat der Streamingdienst seinen Bedingungen einen neuen Abschnitt hinzugefügt. Der bestimmt, dass Nutzer Youtube das Recht gewähren, ihre Inhalte im Service zu monetarisieren. Dabei kann die Monetarisierung das Anzeigen von Werbung vor oder in Inhalten und sogar das Erheben einer Zugriffsgebühr für Nutzer umfassen.

Anzeige
Anzeige

Gleichzeitig regelt Youtube, dass diese Rechtegewährung nicht mit einer Vergütung einhergeht. Vielmehr schreibt Youtube ausdrücklich, dass Creators „nicht berechtigt“ sind, „Zahlungen zu erhalten.“ Mit anderen Worten: Youtube kassiert, die Videoersteller nicht.

Anzeige
Anzeige

Kaum Auswirkungen? Eher doch!

Diese doch sehr deutliche Änderung dürfte vor allem kleine Kanäle betreffen, die wegen ihrer geringen Reichweite nicht in der Lage sind, am Partnerprogramm teilzunehmen, oder das vielleicht auch gar nicht anstreben, weil sie das Erstellen von Videos etwa als reines Hobby betreiben.

Tatsächlich mag man argumentieren, dass die Änderung damit für die meisten kleinen Creators keine besondere Bedeutung hat, weil sie ohnehin nicht zu nennenswerten Einnahmen gelangen würden, selbst wenn sie beteiligt würden. Das lässt indes zwei Punkte außer Acht.

Anzeige
Anzeige

Zum einen dürften gerade Hobby-Videografen, denen es hauptsächlich darum geht, ihren Content zu streuen, generell kein Interesse daran haben, dass ihre Zuschauer durch Werbung beim Konsumieren der Filme gestört werden – vor allem ohne adäquate Gegenleistung. Zum anderen dürfte die Maßnahme für Youtube selbst finanziell sogar sehr relevant sein. Immerhin dürfte die Zahl der Kanäle, die nicht am Partnerprogramm teilnehmen, die Zahl derer, die es tun, deutlich überwiegen. Hier gibt es also sehr viel sprichwörtliches Kleinvieh, das ordentlich Mist macht, um im Bild zu bleiben. Entsprechend sauer reagieren erste Videoproduzenten auf die neuen Regelungen.

Vergütung für Partner wird zu Lizenzgebühr

Auch für die Teilnehmer des Partnerprogramms bleibt nicht alles beim Alten. So ändert Youtube die Charakterisierung der Vergütung für Kanäle mit mehr als 1.000 Kanal-Abonnenten und 4.000 Stunden Sehdauer in den letzten zwölf Monaten hin zu einer Art Lizenzgebühr. Das wird es Google erlauben, etwa Steuern direkt einzubehalten.

Youtube beginnt nun mit der Umsetzung der Monetarisierung und will zunächst nur eine „begrenzte Anzahl“ an Videos mit zusätzlicher Werbung ausstatten. Das dürfte indes eher dazu dienen, die Technik langsam hochzuskalieren und Erfahrungen mit der neuen Geldquelle zu machen, bevor der Regelbetrieb einsetzt.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
2 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Heiko Alexander

Der Witz an der Sache ist ja, dass vor einigen Jahren erst die Grenze zum monetarisieren auf 1000 Abonnenten hochgesetzt wurde mit der Begründung dass sichergestellt werden soll dass die Werbung der Kunden nicht auf kleinen Kanälen verpufft. Da war es Google / Youtube sehr wichtig dass der Werbecontent nur bei garantiert relevanten Kanälen gezeigt wird.

Jetzt einfach überall Werbung reinstreuen zu wollen (wenn das so kommt) wiederspricht dem einfach völlig. Der Contentcreator, auch wenn er klein ist, wird also zum zweiten mal verarscht.

Antworten
Felix Gorbach

Ich weiß schon, warum ich noch nen Vimeo account habe :)

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige