Nicht nur große Konzerne stehen im Visier von Spionen – in Deutschland soll jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) schon einmal ausspioniert worden sein. Einen entsprechenden Anfangsverdacht hatte sogar die Hälfte der KMU schon. Außerdem wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilt.
KMU: Jede 5. kleine Firma kann Spionageangriffe nicht abwehren
Dennoch haben 20 Prozent der kleinen Firmen keine Strategien zur Entdeckung oder Abwehr solcher Angriffe auf ihr Know-how entwickelt, wie das Forschungsprojekt „Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung in Deutschland und Europa“ herausgefunden hat. Durchgeführt wurde das Projekt vom Max-Planck-Institut MPICC, dem Fraunhofer-Institut ISI, BKA und LKA Baden-Württemberg sowie der Sächsischen Hochschule der Polizei.
Nutze ich effiziente Software?
1. Haben meine Mitarbeiter mobil Zugriff auf wichtigste Unternehmensdaten wie CRM, ERP und Business Intelligence?
2. Gibt es ein Software-Tool wie Slack, mit dem die interne Kommunikation effizienter werden kann?
3. Für welche Dinge wird im Unternehmen Microsoft Excel eingesetzt? Gibt es eine bessere Software?
4. Gibt es On-Premise-Lösungen, die in eine Public Cloud ziehen könnten?
(Foto: © Rawpixel.com Adobe Stock)1 von 6
Die Wirtschaftsspionage oder Konkurrenzausspähung wird dabei den deutschen Forschern zufolge von ausländischen Staaten, Wettbewerbern oder den eigenen Mitarbeitern begangen. Die Bedrohung bestehe also sowohl von innen als auch von außen – etwa durch Cyberspionage, heißt es.
„Die Ergebnisse unserer Befragungen zeigen, dass sich kein Unternehmen sicher fühlen kann. Es kann alle Branchen und alle Unternehmensgrößenklassen treffen“, erklärte die Projektverantwortliche Esther Bollhöfer vom Fraunhofer ISI.
Spionage in KMU: Firmen scheuen externe Unterstützung
Dabei herrsche in den Unternehmen eine große Unsicherheit beim Thema Spionage, wie Werner Heyer vom LKA Baden-Württemberg ergänzte. Es gebe keine Standard-Vorgehensweise, externe Unterstützung werde von vielen gescheut. Dabei seien die Strafverfolgungsbehörden auf eine schnellstmögliche Kenntnis von den Schadensfällen angewiesen. Eine Kooperation mit den Behörden wird jedenfalls nahegelegt.
Die Projektmitarbeiter von MPICC und Fraunhofer ISI haben zudem Leitfäden mit konkreten Empfehlungen für KMU, Wissenschaftsorganisationen und Polizeibehörden erstellt. Zudem sollen die rechtlichen Analysen der Politik bei einer möglichen Überarbeitung des derzeitigen gesetzlichen Rahmens helfen. In der Kritik steht etwa die strikte Trennung von Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung.
- IT-Sicherheit: Schaden von 43,4 Milliarden Euro durch kriminelle Angriffe auf deutsche Unternehmen
- US-Regierung will beim Aufbau der 5G-Netze auf Huawei-Technik verzichten
- Sicherheitskreise: Hacker dringen in deutsches Regierungsnetz ein
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien