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Interview
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Knete statt Kohle: Wie funktioniert Nischen-Content bei Youtube?

Eine Leidenschaft seiner Kindheit ist seine Inspiration: Simon Haase hat mit Clayclaim einen international bekannten Youtube-Kanal mit zugehörigen Unternehmen aufgebaut. Im Interview gibt er einen Überblick, worauf es dabei ankam.

3 Min.
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Die Inspiration für seinen Youtube-Kanal bekam Simon Haase, alias Clayclaim, durch eine Leidenschaft in seiner Kindheit: kneten. (Foto: ClayClaim® / Kristel Jenkel)

Er hat sich zum Wikipedia-Artikel geknetet: Simon Haase bespielt mit Clayclaim einen internationalen Youtube-Kanal. Mitte März 2025 finden sich auf seinem 2015 gestarteten Channel fast 700 Videos und etwa 3,3 Millionen Abonnenten.

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Haase gewinnt Zuschauer mit Knet-Content

In seinen etwa zwölf Minuten langen Videos knetet Haase Figuren, Landschaften und Szenen beliebter Computerspiele und Serien. Auf die Idee kam er, da er als Kind leidenschaftlich gern knetete. Als er persönlich merkte, dass der Bürojob ihn nicht mehr erfüllte, begann er seinen Kanal aufzubauen.

Seine Knet-Leidenschaft ist noch heute sein Antrieb. Aus seinem Kanal ist mittlerweile ein Unternehmen hervorgegangen. Seine Zuschauer finden sich zudem größtenteils außerhalb Deutschlands. Warum das so ist und welche Tipps Haase für den Kanalaufbau hat, erzählt er im Interview und dem dazugehörigen Video.

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t3n: Wie hast du dir eine globale Fanbase aufgebaut?

Simon Haase: Ich nehme sie sehr ernst, das schätzen die Zuschauer. Für ihre Aufmerksamkeit muss jeder sehr dankbar sein, denn darin stecken viele Möglichkeiten für einen Creator. 90 Prozent unserer Videoideen kommen aus der Community, wir greifen sie auf und wandeln sie um. Die Community merkt und würdigt das.

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t3n: War dir bei deinem Anfang klar, welche Zielgruppe du erreichen wirst?

Ganz am Anfang wusste ich überhaupt nicht, wer meine Zielgruppe wird. Allerdings hatte ich einen entscheidenden Vorteil: Ich habe meinen Kanal auf Englisch gestartet. Damals dachte ich, wenn das Ganze scheitert, hätte ich wenigstens mein Englisch verbessert. Und wenn es klappt, hätte ich direkt mehr Zuschauer. Ein Großteil der Community kommt aus Nordamerika, in Deutschland laufe ich gerade eher unter dem Radar.

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t3n: Hast du mit der Bubble, die du erreichst, gerechnet?

Nein, absolut nicht. Das Wachstum funktioniert über Plateaus. Aufmerksamkeit gebracht hat mir etwa das Trend-Spiel Pokémon Go. Damals habe ich bewusst Pokémon geknetet. Als dieser Trend abebbte, hatte ich schon einen neuen identifiziert: das Spiel Clash Royale. Damit habe ich erneut weitere Zuschauer gewonnen. Als Nächstes interessierten sich viele für das Spiel Fortnite. Wichtig ist, stets zu schauen, wohin sich das Interesse entwickelt und wo sich Communitys bilden. Es ist wichtig, das frühzeitig zu erkennen. Gerade, wenn man erfolgreich ist, muss man seine Fühler ausstrecken.

t3n: Mittlerweile ist aus deinem Content ein eigener Knet-Shop, ein Unternehmen, entstanden. Was ist wichtig, wenn aus einem privaten Kanal ein Unternehmen wird?

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Es ist notwendig, zu diversifizieren. Wir haben etwa ein Filmstudio in Verbindung mit dem Youtube-Kanal. Dazu haben wir unseren Shop mit eigenen Werkzeugen und Knetmasse, damit jeder unsere Figuren nachbauen kann. Alles hat sich logisch entwickelt. Dagegen ist es wenig sinnvoll, nur willkürlich Merchandise auf den Markt zu bringen.

t3n: Was war für dich die größte Wachstumshürde?

Während der Pandemie ist mein Kanal explodiert, die Leute haben zu Hause Videos geschaut und wollten neue Hobbys ausprobieren. Sie haben unseren Kanal entdeckt, unsere Knetmasse und Werkzeuge in unserem Onlineshop gekauft. Nach der Pandemie hat das Interesse abgenommen, die Menschen sind wieder mehr hinausgegangen, waren unterwegs. Das war für uns schmerzhaft. Den Shop musste ich verkleinern, was auch persönlich schwer war – ich hatte Freunde eingestellt. Danach mussten wir neue Themen finden. Angetrieben hat mich dabei meine Leidenschaft.

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t3n: Was ist dir für die nächsten fünf Jahre wichtig, damit du erfolgreich bleibst?

Die Community muss die Möglichkeit haben, sich einzubringen – wir müssen die Zuschauer ernst nehmen. Sinnvoll wäre etwas wie Realtime Commenting auf Youtube. Damit wären wir noch näher an den Usern.

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