Anzeige
Anzeige
Analyse
Verpasse keine News mehr!

Komoot mit neuem Eigentümer: Was bedeutet die Übernahme für die Community?

Komoot hat sich über die Jahre als Plattform für Outdoor-Enthusiast:innen vor allem im deutschsprachigen Raum etabliert. Doch jetzt steht eine Übernahme des Startups aus Potsdam an, die für Diskussionen sorgt und die Frage aufwirft, wie es mit der Community weitergehen wird.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Mit Komoot plant ihr längere Touren in wenigen Sekunden und habt dabei schnell alle Details im Blick. (Screenshot: t3n, Foto: Smartmockups)

Die Wander- und Outdoor-App Komoot hat sich über die letzten Jahre in Deutschland eine treue Community erarbeitet und eine ausbaufähige Nische besetzt, die selbst größere internationale Player nicht in dieser Form für sich erobern konnten. Die Erlösmodelle sind (anders als in vielen vergleichbaren Fällen) im Laufe der Zeit organisch entstanden und gewachsen, zu den Kartenkäufen und dem Weltpaket kamen Abo-Dienste, die den Outdoor-Enthusiasten zusätzliche Inspiration liefern sollen.

Anzeige
Anzeige

Jetzt wird das Unternehmen verkauft – wer der Käufer ist und wie es jetzt weitergehen kann. Als Plattform und Community für Outdoor-Enthusiasten hat sich Komoot in den letzten Jahren einen Namen gemacht – und ist beliebt bei Wandernden, Biker:innen und vielen anderen Gruppen, die gerne Zeit in der Natur verbringen.

Komoot ist eine Navigations-App und ein Routenplaner für Outdoor-Aktivitäten – und wurde seit seiner Gründung im Jahr 2011 weit mehr. Gerade in den letzten Jahren hat sich die App zu einer großen Community mit User Generated Content entwickelt. Immerhin 45 Millionen Nutzer:innen teilen ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Natur und inspirieren ihrerseits andere zu Unternehmungen.

Anzeige
Anzeige

Bending Spoons übernimmt Komoot

Jetzt wird überraschend bekannt, dass die Plattform für Outdoor-Enthusiast:innen den Besitzer wechselt. Käuferin ist die italienische Firma Bending Spoons, die in der Branche nicht unbekannt ist. Das Softwareunternehmen aus Mailand entwickelt und akquiriert Onlineprodukte, die eine gewisse Bekanntheit erreicht haben und verspricht, diese weiterzuentwickeln.

Zu den Akquisitionen zählen unter anderem die Livestreaming-Plattform Streamyard, der Dokumentenorganisationsdienst Evernote sowie Wetransfer, ein bekannter Service zum Versenden größerer Datenmengen, die Größen jenseits der Mailanhänge erreicht haben. Auch Splice, ein Videoeditor für Mobilgeräte und Remini, eine KI-basierte Fotobearbeitung, zählen zum Portfolio des Unternehmens.

Anzeige
Anzeige

Wird es personelle Einschnitte geben?

Eine Gemeinsamkeit bei mehreren der Unternehmen ist die Strategie, mit der sie weiterentwickelt wurden und werden: Denn in nahezu allen Fällen ging die Übernahme mit der Fortführung der Strategie bei kleinerer Belegschaft einher. Ein prominentes Beispiel ist die Übernahme von WeTransfer im Juli 2024, nach der Bending Spoons plante, drei Viertel der rund 350 Mitarbeitenden von WeTransfer einzusparen. Luca Ferrari, CEO von Bending Spoons, erklärte, dass sich mit einer fokussierten Belegschaft Ziele gut erreichen ließen.

Nach der Übernahme von Evernote und Meetup wurden ebenfalls im Laufe der Zeit Teams verkleinert und zahlreiche Mitarbeitende entlassen – und beim Kauf der Foto- und Video-App Filmic entließ Bending Spoons sogar die gesamte Belegschaft. Ob und in welchem Umfang Einsparungen bei Komoot geplant sind, ist nicht bekannt.

Anzeige
Anzeige

Vor allem die Gründer verdienen jetzt am Verkauf

In einem Punkt unterscheidet sich Komoot allerdings von den meisten anderen Produkten, die zu Bending Spoons gehören: Im Falle von Komoot könnte der Sparkurs zum Problem werden, da die Anwendung stark von der Community getragen wird und mit deren Engagement steht und fällt. Das bedeutet, dass es schneller zu Einschnitten beim Nutzwert kommen könnte, wenn eine Community vernachlässigt wird. Unklar ist auch, ob Bending Spoons an den bestehenden Geschäfts- und Abomodellen festhalten wird oder diese zumindest verteuert.

Auch wenn sich Markus Hallermann, der CEO von Komoot mit der Aussage zitieren lässt, Komoot könne nach 17 Jahren nicht mehr ohne fremde Hilfe wachsen und es brauche externe Impulse für eine Weiterentwicklung, wird die Zeit zeigen müssen, ob Bending Spoon hier der geeignete Partner sein wird. In der Vergangenheit hatte Komoot kaum Venture Capital eingesammelt. Als ein Fonds des Landes Brandenburg 2020 ausbezahlt wurde, lag die Rendite beim Zwanzigfachen des eingesetzten Kapitals. Zudem erwirtschaftete Komoot zuletzt einen Umsatz von 36 Millionen Euro. Auch wenn nicht bekannt wurde, wie die Käufer von Bending Spoons das Unternehmen bewertet haben, dürfte sich der Verkauf für die sechs Gründer gelohnt haben dürfte.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige