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Komplett solarbetrieben: Dieses indische Dorf erzeugt gratis Strom für seine Einwohner

Das Dorf erzeugt genügend Energie, um sich selbst zu versorgen und den Rest an das Netz zu verkaufen. Ein Energiespeicher sorgt dafür, dass die Bewohner auch nachts mit Strom versorgt werden können. Die Bewohner selbst nutzen den Strom gratis.

2 Min. Lesezeit
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In Modhera versorgen die Bewohner sich nun selbst mit Strom. (Foto: UN-News)

In Modhera im Bundesstaat Gujarat in Indien gibt es ein Dorf, welches nun komplett mit Solarenergie versorgt wird. Die Solaranlagen erzeugen mehr Energie, als das Dorf braucht, weshalb der Rest ins Netz eingespeist wird.

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Das Solar-Dorf soll zeigen, wozu Solarenergie imstande ist. Es besteht aus mehr als 1.300 Haushalten mit jeweils 1-KW-Solaranlage auf dem Dach. Dazu kommen 316 KW Solaranlagen auf verschiedenen Regierungsgebäuden und 6 MW Solaranlagen auf dem Boden.

Zusätzlich gibt es ein 6 MW Batterie-Energiespeichersystem in Sjjanpura, nahe Modhera, wo die Energie zum Beispiel über Nacht gespeichert wird. Da Modhera selbst nur rund 1 MW verbraucht, produziert das Dorf einen Überschuss an Solarenergie. Durch den Batteriespeicher ist der Strom zu jeder Uhrzeit verfügbar.

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Laut UN-News hat das Projekt insgesamt rund 9,7 Millionen US-Dollar gekostet und wurde von der indischen Regierung und der Regierung von Gujarat bezahlt.

Sonnengott spendet Energie

In Modhera befindet sich der Tempel des Sonnengottes, der als Inspiration für das Projekt diente. „Die Idee hinter diesem Projekt ist, dass, da der Modhera-Tempel der Tempel des Sonnengottes ist, die gesamte Energie dieser Stadt und Gemeinde aus Solarenergie stammen sollte“, sagte Mamta Verma, Hauptsekretärin für Energie und Petrochemie in der Regierung von Gujarat.

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Im Tempel gibt es nun eine 3D-Lichtshow zu bestaunen, die natürlich komplett mit Sonnenenergie betrieben wird. Außerdem werden die Räumlichkeiten des Tempels selbst mit der Energie gespeist. Auf dem Parkplatz befinden sich weitere Solarzellen und Ladestationen, mit denen Besucher und Bewohner ihre Elektroautos laden können.

Bewohner profitieren von der Energie

Die UN-News berichten weiter, dass vor allem die Bewohner des Dorfes von der gewonnenen Energie profitieren. Eine Anwohnerin sagt Folgendes:

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„Früher, als es noch keine Solarenergie gab, musste ich einen riesigen Betrag für die Stromrechnung bezahlen – fast 2.000 Rupien. Aber mit der Installation der Solaranlage ist meine Stromrechnung jetzt null. In meinem Haus läuft jetzt alles vom Kühlschrank bis zur Waschmaschine mit Solarenergie. Ich bezahle jetzt nicht einmal 1 Rupie Stromrechnung.“

Eine lokale Farmerin nutzt die neu gewonnene Energie, um ihren Bauernhof zu betreiben und verdient sogar an der Energie der eigenen Solarzellen. Gegenüber UN-News sagt sie:

„Wir arbeiten in unserer Farm und haben früher eine riesige Stromrechnung für die Landwirtschaft bezahlt. Seit der Solarinstallation in unserem Dorf sparen wir jetzt viel Strom. Früher belief sich unsere Stromrechnung auf etwa 2.000 Rupien. Jetzt ist es im Minus.“

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Stadt der Zukunft: 12 spannende Projekte, wie wir in Zukunft leben könnten

Stadt der Zukunft Quelle:

Tesla-Siedlung mit ähnlichem Modell

In Austin, Texas in den USA entsteht gerade ein sehr ähnliches Projekt. Hier entsteht das Neubaugebiet „Sunhouse“. Häuser in diesem Gebiet verfügen über Solardächer, Powerwalls und Energiespeicher von Tesla, um sich selbst mit Strom zu versorgen.

Allerdings ist das Selbstversorger-Paket kein Muss, sondern eher ein Zusatzpaket, wie Youtuber Ian Williams berichtet. Die Häuser dort sollen zwischen 510.000 und 626.000 US-Dollar kosten.

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Dein t3n-Team

Martin

Schönes Projekt, aber lasst doch bitte einmal Leute über Artikel drüberschauen, die sich mit Strom auskennen… hier werden wieder munter Einheiten durcheinandergeschmissen (das Dorf verbraucht 1 MW am Tag…)

Antworten
Florian

Danke, das wollte ich auch gerade schreiben. 1MW „am Tag“ steht da nichtmal. Also hat das Dorf eine Leistungsaufnahme von 1MW? Im Durchschnitt? Und der Akku kann 6MW Leistung bereitstellen? Oder 6MWh speichern?
Alles nicht so eindeutig. Ansonsten guter Artikel.

Antworten
Hans-Jürgen Oeynhausen

Bei Berichten über Projekte der Sonnen- und Windenergie habe ich schon viel Chaos im Umgang mit physikalischen Einheiten gesehen. Aber mit diesen Angaben kann ich gar nichts anfangen. Ein Beispiel: „Da Modhera selbst nur rund 1 MW verbraucht, …“ Ich interpretiere das mal als „Leistungsbedarf von 1 MW“. Wenn ich diesen Wert durch die Zahl der Haushalte teile und auf ein Jahr hochrechne, komme ich auf 6,74 MWh (MegaWattstunden) je Haushalt und Jahr. Ein durchschnittlicher Haushalt bei uns liegt bei 3,5 MWh/Jahr. Welche großen Gewerbebetriebe gibt es in dem Dorf Modhera?
„Früher musste ich einen riesigen Betrag für die Stromrechnung bezahlen – fast 2.000 Rupien. Aber mit der Installation der Solaranlage ist meine Stromrechnung jetzt null.“ Sind das 2.000 Rupien pro Monat oder im Jahr? Die Investition von 9,7 Mio US-Dollar entspricht 804,2 Mio Indischen Rupien, also 618.615 Indischen Rupien für jeden der 1300 Haushalte. Wie soll ein Haushalt, der schon über die Stromrechnung von 2.000 Rupien stöhnt, diese Investition stemmen? Wenn die Investition vollständig aus der Staatskasse, also von der gesamten Gesellschaft bezahlt wird, hätte auch ich gut lachen. Eine ernsthafte wirtschaftliche Bewertung sieht anders aus.
In der Einleitung steht: „Die Bewohner selbst nutzen den Strom gratis.“ Das ist gelogen. Es sind andere, die dafür bezahlen.
Dieser Artikel ist nicht den Strom wert, den die Anzeige auf dem Bildschirm kostet.

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Jochen

Ich finde es ärgerlich, dass die indische Regierung solche wege Strom zu erzeugen nicht durch eine bescheuerte Reglementierung und Besteuerung unwirtschaftlich macht. Wo kommen wir denn hin wenn jeder beginnt die kostbare Sonne mit seinen doofen Solaranlagen zu melken.
Indien hat sich bei mir durch eine solche Ignoranz als Urlaubsziel undenkbar gemacht.

Antworten
Hans-Jürgen Oeynhausen

Lieber Jochen,
ich habe Ihre Ironie verstanden, aber ich fühle mich nicht von Ihnen verstanden. Ich halte den Umbau der Energieversorgung und als Teil davon der Stromversorgung sowie der CO2-intensiven industriellen Prozesse bei uns und weltweit für unausweichlich und befürworte die Maßnahmen, die zu diesem Umbau führen. Die Kosten, die dafür anfallen, müssen von uns allen aus der Wertschöpfung, die ein Teil des Bruttoinlandsproduktes ist, getragen werden. Wir können lange darüber debattieren, auf welchen Wegen das nötige Geld aus unserem Volkseinkommen und Volksvermögen in die notwendigen Investitionen fließt und wie Anreize zu adäquatem Handeln gesetzt werden. Das spielt für die Höhe der Investitionskosten letztlich keine Rolle. In jedem Fall braucht es die Umlenkung von konsumtiven Ausgaben in die entsprechenden Investitionen und damit Verzicht auf Ausgaben für Dinge, die nicht der Wertschöpfung dienen, also u.a. Ausgaben für liebgewonnene Freizeitvergnügen und Lustbarkeiten und Einschränkungen unseres Lebenskomforts. Das Ziel muss sein, dafür in der Bevölkerung eine Bereitschaft zu wecken und eine mehrheitliche Zustimmung für diesen Kraftakt zu organisieren. Die Verbreitung von Aussagen, die diesen hochkomplexen Umbau ganz easy darstellen und die enormen Kosten verschleiern, wirkt diesem Ziel entgegen. Genau dagegen wehre ich mich.

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