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Kontaktverfolgungs-App Luca bekommt Gegenwind: Startup-Initiative will einheitliche Lösung verhindern

Die Startup-Initiative „Wir für Digitalisierung“ spricht sich gegen Luca als einheitliche Kontaktverfolgungs-App aus. Stattdessen sollte es eine offene Schnittstelle geben, fordern sie.

Von Dieter Petereit
2 Min.
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Nutzen alle Luca oder jeder eine andere App? (Foto: View Apart / Shutterstock)

In den letzten Tagen hatte sich der Eindruck verdichtet, dass sich die Bundesländer auf eine gemeinsame App zur Kontaktnachverfolgung einigen wollen. Dabei fiel in den meisten Fällen der Name Luca. Dabei handelt es sich um eine App, die unter Beteiligung der Musiker von Fanta 4 entwickelt wurde und – aus dem Kulturbereich stammend – mit einer Öffnungsperspektive im Blick erschaffen worden war.

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Nachdem sich zuletzt sowohl die Kanzlerin und der Vizekanzler positiv zu Luca geäußert hatten und der neue CDU-Parteivorsitzende und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) eine Vereinbarung auf Länderebene verraten hatte, sich tatsächlich auf eine gemeinsame App einigen zu wollen, schien die Einführung von Luca mehr oder weniger eine Formfrage zu sein. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hatte schon Nägel mit Köpfen gemacht und die flächendeckende Einführung für sein Bundesland bestätigt.

Startup-Initiative will offene Schnittstelle

Nun machen Wettbewerber der Luca-App, die sich unter der Initiative Wir für Digitalisierung versammelt haben, mobil. Sie wollen eine Festlegung auf eine einheitliche App verhindern. Verständlich – immerhin würden ihre jeweiligen Angebote, darunter Recover, Darfichrein.de, Smartmeeting, Hygiene-Ranger, E-Guest, Bomocha, Gastident und einige weitere mehr oder weniger obsolet.

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„Eine einheitliche Lösung kann, auch mit Blick auf die Erfahrung mit der Corona-Warn-App, nur zum Scheitern verurteilt sein“, meint etwa Jan Kus, Geschäftsführer von Railslove, dem Betreiber der Recover-App. Stattdessen fordert die Initiative die Einführung einer „kollaborativen, offenen und gemeinsamen Schnittstelle“, an die sich alle Kontaktdatenerfassungssysteme anbinden könnten, darunter dann eben auch Luca. Die Kontaktdaten aus den verschiedenen Erfassungslösungen könnten dann über eine einheitliche Schnittstelle zur Nachverfolgung an Systeme der Gesundheitsämter übermittelt werden.

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Die Startups der Initiative „Wir für Digitalisierung“ haben nach eigenen Angaben bereits im Mai 2020 damit begonnen, Lösungen für eine digitale Kontaktnachverfolgung zu entwickeln und reklamieren für sich entsprechend viel Erfahrung in diesem Bereich. So haben sie nach eigenen Angaben bislang über 8,5 Millionen Checkins mit 12.000 Kunden abgewickelt.

„Offene Schnittstelle nicht zielführend“

Eine solche offene Schnittstelle hält wiederum Smudo, der Mitentwickler der Luca-App und Musiker der Fantastischen Vier, für wenig zielführend. Beim TV-Talk mit Anne Will sagte er am Sonntag: „Dann kommt der FC Bayern mit seiner App – oder ein Hotelbetrieb von der anderen Seite mit seiner Hotel-App.“ So könne man nicht herausfinden, ob eine positiv getestete Person, die gerade im Stadion war, sich vielleicht zuvor in einem Restaurant aufgehalten habe.

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Neben diesem Argument spricht auch die wesentlich einfachere Kommunikation in Richtung des Nutzers für eine einheitliche Lösung. Nun liegt es an den Politikern. Am Montag wollen die Bundesländer eine Entscheidung über eine bundeseinheitliche App zur digitalen Nachverfolgung der Kontakte treffen. Diese soll dann in allen Ländern zum Einsatz kommen.

Derweil ist zu den bekannten Test-Regionen, in den die Luca-App bereits zum Einsatz kommt, nach Rostock auch noch Freiburg hinzugekommen. Das teilte das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald am Freitag mit. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn rief in der Mitteilung die Bürger auf, die Anwendung rege zu nutzen.

Was Luca ist, wie die App funktioniert und wo sie schon im Einsatz ist, haben wir in diesem Beitrag ausführlich beleuchtet.

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mit Material der dpa

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Kommentare (3)

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Cpt.OYZO

Da geht es wieder los: Aber ja, aber nein, aber ja, aber nein…

Unwichtig

Nun, Smudo hat eigentlich damit nur bewiesen, daß er besser bei der Musik bleiben sollte. Was eine offene Schnittstelle ist, hat er nicht verstanden, sonst hätte er das Beispiel mit der Bayern App und der Hotelbetrieb App nicht verstanden, denn die offene Schnittstelle ermöglich genau das, was er verneint.

David

Recover ist halt fertig und in Köln schon seit dem ersten Lockdown im Einsatz. Wir haben die in unserer Kneipe benutzt, einige Kollegen auch. Laschet und Reker haben auf 100fache Versuche um Gespräche nicht reagiert – dann kommt Smudo 9 Monate später als Popstar und macht Lobby und Werbung für seine eigene App (die nich fertig is) und versucht, diese als verbindlichen Standard festzulegen – Kulturbereich my ass der will Kasse machen. Und btw. eine standardisierte API erzeugt genau nicht das Problem das er beschreibt – hat halt mehr Ahnung von Beats als von tech.

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