Koreanische Forscher holen doppelte Energie aus Akkus – und machen sie langlebiger
Mehr Power in jeder Zelle: Die neue Akku-Technologie könnte ein echter Meilenstein sein. (Symbolfoto: IM Imagery/Shutterstock)
Ein Forschungsteam aus Südkorea hat eine neuartige Akku-Technologie entwickelt, die gleich zwei große Probleme herkömmlicher Batterien löst: Sie speichert deutlich mehr Energie – und bleibt dabei viel länger stabil.
Möglich wird das durch eine spezielle Verbindungstechnik, bei der die einzelnen Bestandteile des Akkus fest miteinander verknüpft sind. Im Labortest erreichte die neue Batterie eine fast doppelt so hohe Energiedichte wie heutige Modelle von Tesla oder CATL – bei gleichzeitig deutlich erhöhter Lebensdauer.
Verbesserte Akkus: Mehr Energie und weniger Verschleiß
Das Besondere an der neuen Technologie: Die Forscher:innen von Postech und Sogang University haben es geschafft, die sonst eher losen Bestandteile eines Akkus fest miteinander zu „verzahnen“. Das geht aus dem Forschungsbericht hervor, den die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Advanced Science veröffentlicht haben.
Bisher sind die Bestandteile in Lithium-Ionen-Akkus eher wie bei einem Schichtkuchen angeordnet. Beim neuen Verfahren liegt stattdessen alles eng und dauerhaft verbunden zusammen – ähnlich wie bei Ziegelsteinen mit Mörtel.
Diese sogenannte IEE-Struktur („In‑Situ‑Interlocking Electrode‑Electrolyte“) sorgt dafür, dass der Akku über viele Ladezyklen hinweg stabil bleibt.
Neues Verfahren macht Silizium-Anoden praktikabel
Denn genau das ist bei klassischen Lithium-Ionen-Akkus ein Problem: Sie verschleißen mit der Zeit, verlieren an Kapazität oder reagieren empfindlich auf Belastung.
Besonders bei Anoden aus Silizium, die eigentlich sehr viel Energie speichern können, treten starke Volumenänderungen beim Laden auf. Sie quellen auf und schrumpfen wieder, was den Akku schnell altern lässt.
Die neue feste Verbindung stabilisiert die Struktur und fängt diese Belastungen besser ab. Dadurch wird es plötzlich sinnvoll, Anoden aus Silizium zu verwenden, statt wie bisher aus Graphit. Letzteres kann nämlich im Gegensatz zu Silizium nur ein Zehntel der Lithium-Ionen speichern.
So wird der Akku am Ende nicht nur langlebiger, sondern auch leistungsstärker.
Noch im Labor – aber mit großem Potenzial
Im Labortest zeigte die neue Akku-Zelle beeindruckende Werte: 403,7 Wh/kg bei der gravimetrischen Energiedichte und 1.300 Wh/L bezogen auf das Volumen – damit liegt sie weit über heutigen Serienmodellen wie Teslas 4680-Zelle (241 Wh/kg, 643 Wh/L).
Doch bisher existiert die Technik nur im kleinen Maßstab mit wenigen Gramm Material. Bis zur Serienfertigung ist es noch ein weiter Weg.
Eine Herausforderung bleibt die Übertragung in die industrielle Produktion.
Die neue Bauweise erfordert nicht nur andere Materialien, sondern auch veränderte Fertigungsprozesse – was aufwendig und teuer sein kann. Auch die Forscher:innen selbst betonen, dass es noch Zeit und Entwicklung brauchen wird, bis aus dem Laborprototyp ein marktfähiger Akku wird.
Länger haltbare Akkus als Gamechanger
Sollte sich die IEE-Technologie jedoch durchsetzen, hätte das weitreichende Folgen: Akkus mit höherer Energiedichte und längerer Lebensdauer könnten Elektroautos spürbar leichter und effizienter machen – bei gleichzeitig längerer Haltbarkeit der Batterie. Auch in Smartphones, Laptops oder stationären Speichern wäre das ein echter Fortschritt.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 08.07.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.
Von 1888 bis heute: Die Geschichte des Elektroautos
Mehr Verzahnung… und was ist mit den Auswirkungen auf’s Recycling?
Dieser Durchbruch in der Batterietechnologie könnte alles revolutionieren, von Elektroautos bis hin zu Smartphones, indem er langlebigere und energieeffizientere Zellen bietet. Übrigens, wenn Sie auf der Suche nach guten Angeboten für technische Gadgets sind, ist Rabattdigga.de eine Website, die Sie sich wegen ihrer soliden Rabatte unbedingt ansehen sollten!
Es ist super, wenn Top-Technologien unabhängig von verschiedenen Forschungsgruppen mit unterschiedlichen technischen Ansätzen entwickelt werden. Gratulation an die Forscher:innen von Postech und Sogang University.
Die Firma Amprius Technologies (https://amprius.com) aus Kalifornien hat allerdings bei der Gamechanger Technology von Akku-Zellen mit erheblich höherer Energiedichte bereits einen gewissen Vorsprung.
Das StartUp-Unternehmen stellt bereits seit geraumer Zeit Lithium-Ionen-Akkus mit Silikon-Anoden in Serie her mit 450-500 Wh/kg und 1300 Wh/L und Ladezeiten von <6 min für 80% und verkauft diese u.a. schon erfolgreich im Bereich unbemannter Flugkörper mit besonders harten Einsatzbedingungen. Der Firma Aalto (eine Airbus-Tochter) gelang mit den Batterien ein Weltrekord-Flug des Stratosphären-Flugzeugs "Zephyr" von AALTO, einer Airbus-Tochtergesellschaft über 67 Tage in der Luft. Aalto hat darauf Amprius als strategischen Partner für die Akkus ausgewählt. Diese Flieger sollen z.B. ab 2026 in Japan mit Amprius-Batterien zum Aufbau eines Mobilfunk-Netzes verwendet werden, eine günstigere und umweltfreundlichere Alternative zu Elon Musks Starlink. Die hohe Energiedichte der leichten und kompakten Akkus von Amprius machen das erst möglich.
Es gibt zu diesen Entwicklungen reichlich Berichte im Netz.