Binance darf seine Arbeit in Abu Dhabi aufnehmen. Die zuständige Finanzaufsicht des Emirats hat die Betriebserlaubnis erteilt. „Der Erhalt dieser Lizenz ist ein entscheidender Schritt für das Wachstum von Binance in Abu Dhabi und spiegelt die fortschrittliche Haltung der Stadt gegenüber virtuellen Vermögenswerten wider“, sagte Dominic Longman, Senior Executive Officer von Binance, in einer offiziellen Mitteilung.
Doch nicht alle sind davon begeistert, dass Binance seine Kryptodienstleistungen jetzt auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten anbietet. Bei einem Panel auf der Abu Dhabi Finance Week übte der prominente Makroökonom Nouriel Roubini ordentlich Kryptokritik. Roubini sprach dabei von den „Seven C of Crypto“: „Concealed, corrupt, crooks, criminals, con men, carnival barkers“ – was frei übersetzt so viel wie „verborgen, korrupt, Gauner, Kriminelle, Betrüger, Karnevalsschreier“ heißt. Auch Binance Chief Executive Changpeng Zhao, bekannt als CZ, der selbst bei der Konferenz anwesend war, bekam sein Fett weg.
„Wandelnde Zeitbombe“
„Ich kann nicht glauben, dass CZ und Binance eine Lizenz für den Betrieb in den Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten haben. Binance ist in Großbritannien verboten und wird vom US-Justizministerium wegen Geldwäsche untersucht“, sagte Roubini. Er kritisierte den CEO von Binance und drückte seine Verwirrung darüber aus, dass „er hier auf dieser Bühne war und seinen Wohnsitz in diesem Land hat“. „Die Aufsichtsbehörden sollten sorgfältig überlegen“, fuhr Roubini fort. „Das ist eine wandelnde Zeitbombe.“
CZ geriet 2020 mit den Bundesstaatsanwälten in den USA wegen Geldwäsche aneinander. Daraufhin erklärte CZ, dass er die Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden verstärken wolle, führte parallel aber auch schon Gespräche über die Zulassung in Dubai und Abu Dhabi. Changpeng Zhao ist auch nicht ganz unschuldig am FTX-Kollaps. Er kommunizierte seine Verkaufsabsicht und sorgte so für den Bankansturm auf die Plattform, nur um den späteren Übernahmedeal dann doch platzen zu lassen.