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Krankenkasse: Mindestbeitrag für Selbstständige halbiert sich ab 2019

Die Große Koalition erleichtert ab 2019 Selbstständigen ohne großes Einkommen das Leben. Der monatliche Beitrag für die Krankenkasse soll für sie nur noch halb so hoch sein.

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Krankenkassenbeiträge für Kleinunternehmer sinken. (Foto: Andrei_R/ Shutterstock)

Bisher waren die recht hohen Mindestbeiträge für die gesetzliche Krankenkasse für viele ein Grund, auf eine mögliche Selbstständigkeit zu verzichten. Gerade junge Unternehmer setzten auf eine zunächst günstigere private Krankenversicherung, die im Alter dann aber schnell unleistbar werden konnte. Die Situation für Selbstständige ohne großes Einkommen soll sich ab dem kommenden Jahr aber deutlich verbessern, wie Spiegel Online berichtet.

Krankenkasse: Beiträge für Kleinunternehmer sinken

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Denn ab 2019 wird die sogenannte Mindestbemessungsgrundlage, also das fiktive Mindesteinkommen, von bisher 2.284 Euro auf 1.038,33 Euro im Monat gesenkt. Damit sinken für Zehntausende selbstständige Gründer oder Kleinunternehmer die monatlichen Krankenkassenbeiträge deutlich – von rund 400 auf 160 bis 190 Euro (inklusive Pflegeversicherung), wie Finanzexperte Hermann-Josef Tenhagen auf Spiegel.de vorrechnet.

Bei der Bundesregierung heißt es dazu: „Wer bis zu 1.142 Euro pro Monat verdient, muss ab 2019 in der Regel nur noch einen Beitrag von 171 Euro pro Monat zahlen. Derzeit beträgt der Mindestbeitrag etwa doppelt so viel.“

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Die jährliche Entlastung soll sich – je nach Berechnung – auf mehrere Hundert Millionen bis zu über eine Milliarde Euro summieren. Laut Unternehmerverbänden sollen von der Neuregelung eine Million Selbstständige oder nebenberuflich Selbstständige betroffen sein, vor allem Frauen, wie es bei Spiegel Online heißt. Der Bundesregierung zufolge sollen jedenfalls mindestens 200.000 Betroffene konkrete Erleichterungen erfahren.

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Im Rahmen des in der vergangenen Woche vom Bundestag beschlossenen GKV-Versichertenentlastungsgesetzes sollen ab Anfang 2019 zudem die Beiträge wieder paritätisch finanziert werden – das heißt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer künftig wieder die gleichen Anteile für die Krankenkasse zahlen.

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6 Kommentare
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Johnny

Also: Förderung der Scheinselbstständigen, die auf Dauer von ihrer Selbstständigkeit nicht leben können, das aber wollen/müssen. Bei 13000 Euro im Jahr kommt man knapp über das lächerlich geringe Existenzminimum, mit dem in deutschen Großstädten aber über die Miete hinaus nicht viel abgedeckt ist.

Kommt hier natürlich vor allem den Unternehmen zu gute, die die Leute nun als Selbstständige zu geringen Tarifen beschäftigen, statt sie als teure Angestellte zu haben.

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ver.di-Selbstständige

Nein Johnny, über die These „nur abhängige Arbeit ist gute Arbeit“ sollten wir wirklich hinweg sein. (Und Scheinselbstständigkeit ist übrigens auch noch mal was anderes als prekäre Selbstständigkeit…) Worum es hier geht ist der Einstieg in eine Gleichstellung der Verbeitragung von abhängig Beschäftigten und anderen im Niedrigeinkommensbereich!

Natürlich sollte es den Bereich gar nicht geben – aber erst recht nicht zusätzlich die absolute Schieflage bei den Bedingungen im Niedrigeinkommensbereich. Dort tragen die meisten Selbstständigen (außer denen in Publizistik und Kultur) die Sozialversicherungskosten nicht nur komplett alleine, sondern zahlen, wenn sie weniger als 2.283,75 €/Monat verdienen (und egal wieviel), bis heute auf dieser fiktiven Einkommenshöhe ihre Beiträge. Also rund 400 € / Monat für Kranken- und Pflegeversicherung. Hier wird nun eine längst überfällige Erleichterung geschaffen (für die wir seit 15 Jahren kämpfen). Und es wird nicht weniger Geringverdiener*innen geben, wenn sie den Status von selbstständig auf angestellt wechseln, was viele zudem gar nicht wollen. (Beispiel: Lieferdienste, wo es beide Erwerbsstatus gibt und in beiden unerträgliche Bedingungen herrschen.)

Und in Sachen Gerechtigkeit, lächerliche Vergütungen und Konzernmacht: Es sind ja wirklich nicht allein Selbstständige, die Mini-Einkommen erzielen und unter fehlender Verhandlungsmacht leiden. Das Problem zu geringer Vergütungen – in welchem Status auch immer – und der Bevorzugung von großen Unternehmen / Auftraggebern (also letztlich einer verfehlten Steuer- und Sozialpolitik) ist nicht dadurch zu lösen, dass bei einer bestimmten Erwerbsform unerträgliche Bedingungen erzeugt werden. Es geht darum, angemessene Einkommen durchzusetzen. Bei abhängig ebenso wie bei selbstständig Tätigen!

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Titus von Unhold

Nein! Das ist eine Subvention von Selbständigen die es gar nicht geben sollte, denn sie verfestigt deren Situation. Ich würde jegliche Selbständigkeit die nicht deutlich mehr erlöst als der Durchschnittsbeschäftigte verdient, sofort beenden. Zum Beispiel durch eine weitere Anhebung der Mindestbeiträge. Die Erleichterung ist absolut asozial.

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jack sparrow

ich bin einer derjenigenm denen die neue regelung zugute kommen wird. seit 30 jahren selbstständig, bis vor ca. 10 jahren noch durchaus gutverdienend, bin ich heute durch insolvenzen mehrerer auftraggeber auf einem verdienstniveau von 1000-1200 euro monatlich angekommen. der spass am arbeiten kann einem da durchaus abhanden kommen.
aufhören ist aber auch keine option, denn die bereitschaft von potentiellen arbeitgebern einen mitarbeiter einzustellen, der 30 jahre selbstständig war und nun noch 4 jahre bis zur rente hat, tendiert gegen null. und in die hartz4-tretmühle will ich auch nicht.
neue aufträge generieren geht leider auch nicht, da die banken dank basel III keine kredite mehr an klein- und mittelständische unternehmen vergeben.
akuell hätte ich die theoretische möglichkeit bei einem neuen auftraggeber ins boot zu steigen. die heutigen zahlungsmodalitäten bedeuten allerdings, das ich bei einem monatsumsatz i.h.v. 10.000 euro mindestens 30.000 euro vorfinanzieren müsste. bereit wäre ich ja dazu – leider nur nicht in der lage.
de facto unterscheidet mich vom hauptberuflichen hartz4-empfänger nur die tatsache, das ich freiwillig 60-70 stunden in der woche arbeite um über die runden zu kommen.
ich wünsche den hier vertretenen meinungkundgebern von herzen, das sie ihr leben lang nicht in eine solche situation kommen werden.

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jack sparrow

xxx

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Henry Neumann

Das wurde auch Zeit. Wir unterstützen und beraten Gründer und es sind schon einige über die hohen Krankenkassenbeiträge gestolpert. Es gab auch mehrere Gründer die selbst nach Businessplan und Gründungsförderung, wegen der hohen Beiträge, hingeschmissen haben. Wenn jetzt auch noch die Beiträge zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung anpasst würden und die Investitionsförderung für Gründer sich verbessert wäre das ein großer Schritt nach vorn. Insbesondere die Förderung von Beratung müsste anders geregelt werden, ohne die hohen Tagessätze und die Vorleistung, die bisher nötig sind. Wenn diese Punkte erfüllt sind wäre das ein echter Fortschritt und wir könnten vielen Gründungswilligen die Angst nehmen. http://www.ProReturn-Consulting.de

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