Seinen Machern zufolge ist der Onlinedienst Sneek eine Möglichkeit, sich mit anderen Mitarbeitern im Homeoffice zu verbinden. Auf einer Art Fotowand sind die Mitarbeiter zu sehen, die Bilder werden alle ein bis fünf Minuten aktualisiert. Über einen Klick auf ein Bild kann direkt ein Videochat gestartet werden. Kein Wunder, dass sich die App in Zeiten der Coronakrise einer regen Nachfrage erfreut. Die Zahl der registrierten Nutzer habe sich in den vergangenen Wochen verzehnfacht, schreibt Business-Insider.
Homeoffice-Netzwerk oder Überwachungstool?
Was auf der einen Seite als Homeoffice-Netzwerk genutzt werden kann, um etwa zu sehen, wer gerade am Platz ist, kann Arbeitgebern derzeit aber auch als Überwachungsinstrument dienen. So könnten diese überprüfen, ob auch wirklich alle Mitarbeiter an ihren heimischen Arbeitsplätzen sind – und anderenfalls mit negativen Konsequenzen drohen. Über den sogenannten Always-on-Chat hatte zuerst das Portal The Information berichtet – und damit harsche Kritik an dem Tool und seinen Betreibern ausgelöst.
Mitgründer Del Currie wies diese Kritik gegenüber Business-Insider aber entschieden zurück. Sneek sei keinesfalls entwickelt worden, um irgend jemanden zu bespitzeln. Vielmehr solle ein dynamisches Büro simuliert werden. Und wer seine Privatsphäre gefährdet sehe, für den sei die App halt nichts. Gedacht sei das Ganze für Teams, die gute Freunde seien und während der Arbeit in Verbindung bleiben wollten. Möglich sei es etwa, das normalerweise automatische Durchstellen einer Videoverbindung abzustellen.
Sneek hat über 10.000 Kunden
Wenn allerdings der Arbeitgeber den Einsatz von Sneek bestimmt, dürften Mitarbeiter im Homeoffice kaum über solche Einstellungen mitentscheiden dürfen. Wobei Sneek hierzulande aus arbeits- und datenschutzrechtlichen Gründen wohl kaum durchzusetzen wäre. Aber über 10.000 Kunden nutzen die Anwendung aktuell laut Sneek, darunter etwa Lego und Fred Perry.
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