Anzeige
Anzeige
News
Verpasse keine News mehr!

Kritik von Verbraucherschützern: Banken lassen ihre Kunden in Betrugsfällen allein

Fallen Menschen auf Phishing oder Quishing rein, bleiben sie oft auf dem Schaden sitzen. Verbraucherschützer:innen wollen daher die Banken stärker in die Pflicht nehmen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Sie kommen per SMS und Mail oder sogar Brief: Betrugsversuche, die es auf den Konotzugang der Menschen abgesehen haben.  (Foto: 1st footage/Shutterstock) 

Fast täglich gibt es neue Warnmeldungen: Kund:innen sollen sich vor gefakten SMS, Phishing-Mails und neuerdings auch Quishing-Versuchen in Acht nehmen. Die kommen zwar vermeintlich von großen Banken, Kreditkartenunternehmen oder Payment-Anbietern wie Paypal oder Klarna – doch in Wirklichkeit stecken dahinter Betrüger, die es auf den Kontozugang ihrer Opfer abgesehen haben.

Anzeige
Anzeige

Laut Daten des Bundeskriminalamts (BKA) hat der Betrug mit Karten und Konten deutlich zugenommen: Die Zahl der Fälle stieg im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf rund 90.000. Im Bundeslagebild Cybercrime 2023 weist das BKA außerdem darauf hin, dass es immer schwieriger wird, Phishing-Mails zu erkennen. Denn längst hilft auch hier die künstliche Intelligenz (KI) nach.

Die Methoden werden also immer ausgefeilter: Phishing-Mails haben längst keine tausend Tippfehler mehr, die SMS klingt ganz ähnlichen, wie du ihn auch von deiner Bank kennst – und neuerdings bedienen sich Kriminelle sogar der guten alten Post und schicken im großen Stil täuschend echt gestaltete Briefe mit einem betrügerischen QR-Code.

Anzeige
Anzeige

Am Ende landen die Verbraucher:innen in solchen Fällen meist auf einer Fake-Seite, die nur einen Zweck hat: Die Zugangsdaten zu ihren echten Konten abzugreifen.

Kund:innen bleiben auf dem Schaden sitzen

Jetzt meldet sich der Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) zu Wort und kritisiert das Verhalten der Banken in diesen Fällen, denn: Die lassen ihre Kund:innen häufig auf dem Schaden sitzen, wenn die Betrüger:innen mit ihren Maschen erfolgreich sind. Bei 79 Prozent der betrügerischen Überweisungen kommen die Kontoinhaber:innen selbst für die Schäden auf, wie Daten der Europäischen Bankenaufsichts­behörde (EBA) zeigen.

Anzeige
Anzeige

Da die Kund:innen bei den Fake-Seiten der Betrüger:innen ihre Login-Daten und Sicherheits-TANs ja selbst preisgeben, werten die Banken das rein rechtlich häufig als grobe Fahrlässigkeit – und verweigern eine Rückzahlung. “Damit verlagern Banken die Haftung von sich selbst auf ihre Kund:innen”, kritisiert Heiko Fürst, Finanzexperte des VZBV.  In allen anderen Fällen – außer bei grober Fahrlässigkeit und wenn die Verbraucher:innen selbst betrügerisch handeln – müssen nämlich die Banken haften.

Aus Sicht der Verbraucherschützer:innen vernachlässigen die Banken damit aber ihre eigenen Sorgfaltspflichten. Die Überwachung der Kontoaktivitäten durch die Zahlungsdienstleister sei unzureichend. Die technischen Systeme, wie Onlinebanking oder Banking-Apps, seien gegen Angriffe nicht sicher genug gestaltet.

Anzeige
Anzeige

Verbraucherschützer:innen: Banken in die Pflicht nehmen

Und während die Banken im Grunde erwarten, dass ihre Kund:innen jederzeit über aktuelle Betrugsmaschen informiert sind, seien die Sorgfaltspflichten für Anbieter gesetzlich nicht ausreichend definiert und werden auch selten überprüft, wenn ein Streit vor Gericht geht.

Daher fordert der VZBV Nachbesserung vom Gesetzgeber: Zahlungsdienstleister sollen stärker in die Pflicht genommen und ihre Sorgfaltspflichten konkreter definiert werden. Außerdem sollten die Zahlungsdienstleister verpflichtet werden, Schutzmaßnahmen wie Überweisungslimits so zu gestalten, dass Verbraucher:innen sich darauf verlassen können – und Betrüger sie nicht einfach unterlaufen können.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige