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Was sind NFT? Wir erklären den Krypto-Hype

87,1 Millionen Euro: So viel hat der weltweit teuerste Non-fungible Token (NFT) 2021 eingebracht. Wir erklären euch, wie NFT funktionieren und wofür sie genutzt werden können.

4 Min. Lesezeit
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Ausschnitt aus Everydays: The First 5,000 Days (2021) von Beeple (Quelle: Christie's)

Digitalen Besitz zertifizieren – das geht mit NFT. Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff und wie funktioniert das Ganze? Hier kommen die wichtigsten Infos.

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Bevor wir uns mit NFT befassen, sollten wir kurz rekapitulieren, was eine Blockchain ist – denn ohne die geht das Konzept von Non-fungible Token nicht auf. Das bekannteste Blockchain-Projekt ist sicherlich Bitcoin. Die Bitcoin-Blockchain ist allerdings auf die Nutzung als Kryptowährungsplattform beschränkt. Das ist nicht bei allen Blockchains so.

Wie funktioniert die Datenspeicherung in der Blockchain?

Generell ist eine Blockchain eine Art Datenbank, die sich aus Blöcken zusammensetzt, die wie Perlen auf einer Kette aneinandergereiht sind. Dabei enthält jeder Block zum einen die eigentlichen Daten, die darin gespeichert werden wollen, und zum anderen einen eindeutigen Hash-Wert, der sicherstellt, dass der Dateninhalt unverändert ist.

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Neben dem eigenen Hash-Wert kennt jeder Block auf der Chain den Hash-Wert des Vorgänger-Blocks. Auf diese Weise authentifiziert sich die Blockchain in einer Art Kettenreaktion selbst. Würde irgendwo in der Chain ein Hash verändert, würde die Kette abreißen.

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Durch diesen Mechanismus sind die Daten in der Blockchain sicherer vor Manipulationen als in gewöhnlichen Datenbanken. Das machen sich die sogenannten NFT zunutze.

Was sind NFT oder Non Fungible Tokens?

Im Zusammenhang mit der Blockchain wird der Begriff Token meist benutzt, um einen Vermögenswert zu beschreiben. Grundsätzlich kann ein Token aber auch einen Vermögensgegenstand oder ein Wirtschaftsgut repräsentieren oder eine digitale Entsprechung eines realen Guts sein.

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Bezogen auf eine Kryptowährung, also zum Beispiel Bitcoin, sind alle Token fungible, also auf Deutsch: austauschbar. Das bedeutet, jeder Token repräsentiert einen gleichen Vermögenswert. Es ist egal, welchen konkreten Token ihr habt. Er ist das gleiche wert wie der Token eines beliebigen anderen Inhabers. So funktioniert auch unser Geld. Welchen konkreten Zehn-Euro-Schein ihr verwendet, ist egal. Ihr könnt auch zwei Fünf-Euro-Scheine oder fünf Zwei-Euro-Münzen oder eine beliebige Kombination verwenden. Die Mittel, in diesem Fall Zahlungsmittel, sind austauschbar.

Bei NFT ist genau das aber nicht der Fall. Non-fungible, also nicht austauschbare Token repräsentieren ein ganz konkretes Asset und sind damit einzigartig. Lediglich die Technik der Speicherung auf der Blockchain haben sie mit den Währungs-Token gemein.

NFT eignen sich damit ideal für Assets, von denen es nur eines oder wenige gibt. Das sind derzeit etwa digitale Sammelkarten, Spielecharaktere, virtuelle Landstriche in virtuellen Welten oder Kunstobjekte. Es könnten aber auch Personalausweise, Impfpässe oder andere wichtige Dokumente über die Blockchain gespeichert und gesichert werden.

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Open Sea: Der nach eigenen Angaben größte NFT-Marktplatz der Welt. (Screenshot: t3n / Open Sea)

Wo werden NFT angewendet?

Die derzeit wichtigsten oder zumindest verbreitetsten Anwendungsfälle von NFT sind Kryptokunst und digitale Sammlerobjekte. Beginnen wir mit den Sammlerobjekten.

NFT als Sammlerstücke

Wer schon mal Magic The Gathering, Yu-Gi-Oh oder Pokémon mit echten Karten gespielt hat, weiß, dass der Erfolg darin besteht, die richtigen Karten zu besitzen. Hinzu kommt ein Sammleraspekt, also der Wunsch, besonders seltene oder beliebte Karten zu besitzen. So hat sich ein Markt entwickelt, auf dem einzelne Karten für Tausende von Euro verkauft werden.

Mit NFT lässt sich das Modell auf die Blockchain übertragen. Ein Kartenhersteller würde zum Beispiel 20 Exemplare einer bestimmten Sammelkarte als digitales Asset erstellen und aus mehreren Karten eine ganze Kollektion erstellen. Die Assets werden in der Blockchain gespeichert. Nun könnten 20 potenzielle Käufer die Einzel-Assets kaufen und ihr Eigentum später auch nachweisen.

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Ein Beispiel für so eine Sammler-Kollektion sind die „Cryptopunks“. Schon seit 2017 gibt es das NFT-Projekt, bei dem einzelne Pixel-Art-Charaktere zum Verkauf stehen. 2021 wurde beispielsweise der Cryptopunk Nummer 7.523 für 11,8 Millionen Dollar versteigert.

Cryptopunk Nummer 7.523 ist ein NFT aus der Cryptopunk-Sammelkollektion. (Grafik: Larva Labs)

Wer glaubt, dass das theoretisch sei, schaue sich einmal bei Open Sea um – einem der größten Marktplätze für NFT. Auf Open Sea finden sich nicht nur Collectibles der unterschiedlichsten Art, sondern ebenso Digitalkunstobjekte oder Assets, die in virtuellen Welten wie Decentraland verwendet werden können.

Welche NFT-Kunst gibt es?

Auch abseits der Sammelkollektionen setzen Künstler auf NFT als Möglichkeit, digitale Werke mit Einzigartigkeitsgarantie zu veräußern.

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Im März 2021 hat die kanadische Sängerin Grimes mit einem NFT-Verkauf auf der Plattform Nifty Gateway beispielsweise innerhalb von 20 Minuten rund sechs Millionen Dollar Umsatz gemacht. Die Band Kings of Leon verkaufte im gleichen Jahr ihr Album „When You See Yourself“ in einer auf 14 Tage angelegten Auktion auf Open Sea.

Zu den bis dato teuersten NFT-Kunstwerken zählt  „The Merge“ von Pak, das 2021 für insgesamt 91,8 Millionen Dollar verkauft wurde. „The Merge“ ist allerdings kein einzelner NFT, sondern ein Sammelkunstwerk aus mehr als 312.000 Einzel-NFT, die verkauft wurden. Der Clou: Befinden sich mehrere Bestandteile des Werks im Besitz derselben Person, werden sie zerstört, und es entsteht ein neues und größeres Werk.

Auch im Gaming haben Hersteller wie Konami oder Ubisoft versucht, Collectibles oder Ingame-Objekte als NFT zu verkaufen. Der NFT-Vorstoß wurde von der Gaming-Community bisher aber eher verhalten angenommen.

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Welche Vor- und Nachteile haben NFT?

Ein Grund, warum die Gaming-Community eher verhalten auf NFT-Ideen reagiert hat: Gerade in den NFT-Hype-Jahren 2021 und 2022 wurden die digitalen Assets immer häufiger zu reinen Spekulationsobjekten.

Die finanziell riskanten Dynamiken und NFT-Scam-Aktionen, die sich daraus teilweise entwickelten, zählen zu den Kritikpunkten an NFT. Dazu kommt der hohe Energieverbrauch, der durch die Prozesse auf der Blockchain entsteht.

Trotzdem gibt es auch weiterhin NFT-Fans. Sie sehen vor allem die Möglichkeit, eindeutige und über die Blockchain verifizierte Nachweise für digitales Eigentum zu erstellen, als großen Vorteil von NFT.

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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

Ringo Star

Glaube auch, das wird DER Mega Trend der nächsten Dekade!
Opensea ist zwar als Plattform recht groß, hat aber den Nachteil, dass die Gebühren (gas fees) unglaublich hoch sind, wie bei allem was auf der Ethereum Blockchain läuft.
Es gibt andere Plattformen wie atomichub.io, bei denen man mit waxp bezahlt. Das hat z.B. Deadmau5 (auch Atari) besser gemacht als Kings of Leon. Billiger und zudem speziell für NFTs gedacht, während Ethereum (mit der Währung ETH) auch den ganzen neuen dezentralen Finanzbereich abdeckt und vieles andere.
Also: WAX (WAXP) is the way to go!

Antworten
Hans Werscht

Ist digitale Scheiße immer noch Scheiße oder schon NFT-Kunst? Die erste menschliche Scheiße auf der Blockchain. Schau mal hier:
https://mintable.app/art/item/NFT-is-a-piece-of-shit–You-are-right-and-you-are-not-Let-me-explain/dmTmIMF1tmO_llX

Antworten
kaufen

Wie könnt Ihr über NFTs schreiben ohne das Thema Klimawandel zu erwähnen?
Das beendet den Hype ganz schnell wieder.

Antworten
Phil

Es gibt auch Blockchains, welche die NFT Technologie anbieten und im Gegensatz zu Bitcoin oder Ethereum sehr wenig Energie verbrauchen, das sie nicht auf Proof-of-Work sondern auf Proof-of-Stake aufbauen, Phantasma Chain ist eine davon!
Ich hinterlasse dir mal einen Artikel zum nachlesen:

https://phantasma.io/nfts-go-green-with-phantasmas-carbon-neutrality/

Antworten
cw

macht es wahrwscheinlich nicht dazu ist es zu sicher zu transparent zu fälschungssicher usw. banken machen zu, geld wird einfach nachgedruckt, das geht hier schlecht, daher bleibt es attraktiv für viele. wenn man außerdem wirklichen klimawandel will dann muss man in techniken investieren die schon da sind, aber das will keiner da die wirtschaft dann nichts mehr verdient das ist wie gesagt nicht erwünscht. sonst wäre es einfach auszusteigen beispiele gibt es genug aber will ich jetzt nicht ausführen.

übrigens kosten banken, gelddruckerrein die sicherheit dafür die herstellung die mitarbeiter, die wege der mitarbeiter usw, nicht weniger geld als das berechnen von hashwerten, aber das will keiner wahr haben. und es wird nicht vorbei sein, solange wie es irgendeine form von netzwerk gibt, internet ist ja nicht das einzige, gibt es auch digitale währung, zumal man diese noch selbst verwaltet und man von niemandem dritten außer einer verbindung abhängig ist. es wird eher die zukunft und nicht schnell vorbei sein.

Antworten
Martin Schultz

So ein spannendes Thema mit noch so viel Potenzial nach oben.
Auch spannend NFT als Investment case zusehen…wird deutlich mehr Anwendungsfälle geben, finde es unglaublich hier Klima-Diskussionen zu führen, während in tausenden Bank Fillialen Nachts das Licht brennt, aber ist natürlich einfacher immer das neue anzugehen.

Antworten
CKarli

So viel möglich bei NFTs, Samsung bringt zB ein NFT für diejenigen die sich ein neues Handy reserviert haben!
Hier gesehen: https://youtu.be/q1_drCeM01k

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