Krypto versteuern: Jede:r vierte Anleger:in will Steuersitz verlegen

Die meisten deutschsprachigen Anleger:innen wollen weiterhin in Krypto investieren. Das kam bei einer Befragung der Steuer- und Complaints-Firma Blockpit unter 1.200 deutschsprachigen Kryptoanleger:innen heraus.
Die meisten der befragten Anleger:innen (86 Prozent) erwarten einen weiteren Aufschwung des Kryptomarktes. Fast alle Befragten wollen weiterhin in digitale Assets investieren. NFT stünden bei jedem Fünften auf der Einkaufsliste für 2022. Jedoch kritisierten die Teilnehmer:innen der Umfrage die Steuergesetze: Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) gaben an, dass die Gesetze den neuen Bedürfnissen der Kryptoanleger:innen nicht gerecht werden. 60 Prozent der Befragten wünscht sich eine europaweit einheitliche Regelung. Die könnte mehr Fairness und Transparenz bei der Besteuerung gewährleisten, meinen Expert:innen.
Nur zwölf Prozent der Befragten aus Deutschland zeigten sich zufrieden mit den Steuergesetzen für Krypto-Assets. Die Gesetzeslage beschrieben nur wenige von ihnen als verständlich, nachvollziehbar oder gerecht. Auch für die Zukunft haben sie wenig Hoffnung: Die neue Ampel-Koalition halten nur 13 Prozent der Befragten für kompetent im Bereich der Kryptoökonomie.
Männlich, gebildet, etwa 40 Jahre alt
Der Umfrage zufolge ist der typische Kryptobesitzer männlich, um die 40 Jahre alt und hat einen Universitätsabschluss in der Tasche. „Die Möglichkeit für ein passives Einkommen scheint nun auch bei der breiten Masse angekommen zu sein“, folgern die Autor:innen der Kryptostudie. Auch sei das Investment in Krypto-Assets nicht einer besonders vermögenden Schicht vorbehalten. Die meisten der Befragten leben in einem Haushalt, der über ein Einkommen zwischen 25.000 und 45.000 Euro netto verfügt. 77 Prozent der befragten Personen seien Angestellte, 14 Prozent selbstständig. Jeder zweite von ihnen investiert bereits seit 2017 oder 2018 in Kryptowährungen.

(Grafik: Blockpit)
Die Befragten wollen dieses Jahr ihr Geld vor allem in die Krypto-Schwergewichte Bitcoin und Ethereum sowie darauf basierende Layer-2-Lösungen investieren. Viele von ihnen planen aber auch Decentralized-Finance-Investments in Cardano oder Solana. Mit in das Portfolio der Befragten gehören aber auch klassische Anlageformen wie Aktien und Immobilien.
Die Umfrage führte das Österreicher Steuer-Reporting-Unternehmen Blockpit Ende 2021 durch. 1.200 Kund:innen mit Krypto-Assets nahmen daran teil.
Cardano und Solana sind keine Decentralized-Finance-Investments. Beide Blockchains sind Layer-1 Lösungen auf denen DeFi-Apps aufsetzen können, genau so wie alle anderen Blockchain Use Cases damit realisiert werden können.