Laut Amazon-Managerin: Diese 3 Punkte zeigen, wann du kündigen solltest
Aktuell spielen in Deutschland 36 Prozent der Beschäftigten mit dem Gedanken, den Job zu wechseln. In der Generation Z ist der Anteil besonders hoch. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Karriereplattform Xing ergeben. Aber woran erkennen Mitarbeiter:innen, dass es endgültig an der Zeit ist, zu kündigen? Amazon-Managerin Colleen Aubrey hat gegenüber Business Insider verraten, welche Punkte darauf hindeuten, dass es Zeit für einen Wechsel ist.
Diese drei Kriterien sollte ein Job erfüllen
Colleen Aubrey ist als Senior Vice President für angewandte KI-Lösungen bei AWS tätig. Insgesamt arbeitet sie schon seit über 20 Jahren bei Amazon und hat im Verlauf ihrer Karriere zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. „So ziemlich alle sechs Monate ändert sich etwas Bedeutendes“, erklärt sie. „Wir haben eine neue Produktidee, es gibt ein neues Problem zu lösen, wir müssen neue Kund:innen verstehen lernen.“ Dieser ständige Wandel sei der Grund, warum sie so lange bei dem Online-Konzern geblieben ist – und warum sie sich auch nach all den Jahren noch immer mit Leidenschaft für ihre Arbeit einsetzt.
Die Amazon-Managerin glaubt: Wenn ein Job drei wichtige Kriterien erfüllt, dann könnte sich die Arbeit jeden Tag wie eine Bereicherung anfühlen. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass das in vielen Beschäftigungsverhältnissen nicht der Fall ist. Mitarbeiter:innen, die überlegen, ob es an der Zeit ist, den Arbeitsplatz zu wechseln, sollten ihrer Meinung nach diese drei Kriterien für sich überprüfen. Fällt der aktuelle Job in einem Punkt durch, könnte das der entscheidende Hinweis sein.
1. Die richtigen Vorgesetzten
Vor allem die Führungskräfte, mit denen Mitarbeiter:innen eng zusammenarbeiten, spielen eine entscheidende Rolle. Oft können nur sie dabei helfen, wichtige Ressourcen zu beschaffen, Prioritäten zu setzen, schwierige Entscheidungen zu treffen oder Kompromisse zu schließen. Manchmal würden Angestellte aber bei Vorgesetzten landen, mit denen sie nicht zusammenpassen – selbst dann nicht, wenn beide Seiten sich wirklich bemühen.
In einem Umfeld zu arbeiten, in dem man sich nicht unterstützt und desillusioniert fühlt, kann sich äußerst negativ auf die Zufriedenheit und Produktivität auswirken. Gehen Angestellte mit diesem Gefühl an die Arbeit, könnte es an der Zeit sein, sich nach etwas Neuem umzusehen. Mitarbeiter:innen brauchen Chef:innen, die sie respektieren und inspirieren – und umgekehrt.
2. Das richtige Team
Ebenso wie die Vorgesetzten ist auch das Team von zentraler Bedeutung. Aubrey hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten bei Amazon in ganz unterschiedlichen Konstellationen gearbeitet. Daher weiß sie aus eigener Erfahrung, dass ein passendes Team vor allem aus Menschen bestehen sollte, von denen Mitarbeiter:innen lernen können. Damit die Atmosphäre untereinander fordernd und innovativ sein kann, ist auch die Größe des Teams entscheidend.
Laut Amazon sollte ein ideales Team nicht mehr als sechs bis acht Personen umfassen, die gemeinsam ein bestimmtes Projekt von Anfang bis Ende verantworten. Der Konzern verfolgt dafür die sogenannte „Zwei-Pizzen-Regel“: Sie besagt, dass kein Team so groß sein darf, dass es mehr als zwei Pizzen braucht, um alle Mitglieder zu versorgen. Liegt die Zahl darüber, kann das im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich nicht alle gleichermaßen einbringen und gefördert werden können.
3. Die richtige Abteilung
Gerade bei großen Konzernen können sich die Aufgaben und Probleme, die es zu bewältigen gilt, stark voneinander unterscheiden. Aber auch bei kleineren Unternehmen und Startups kann sich die Art und Weise, wie gearbeitet wird, im Laufe der Zeit verändern. Während sich manche gerne damit befassen, Lieferketten zu optimieren und Kosten zu senken, konzentrieren sich andere wie Colleen Aubrey lieber auf Wachstum und Innovation.
„Es ist wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, mit welcher Art von Produkten, Unternehmen und Problemen man sich gerne beschäftigt.“ Wenn Mitarbeiter:innen einen Arbeitsplatz haben, der diese Kriterien erfüllt, ist das ein gutes Zeichen – und wenn nicht, könnte das ein wichtiger Indikator dafür sein, sich nach einem neuen Job umzusehen oder die Abteilung zu wechseln.