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Das ging nach hinten los: Peugeot stoppt Leasing-Flatrate – und feuert drei Top-Manager

Einen Peugeot 208 per Leasing für 99 Euro im Monat zum Smartphone-Tarif dazu – dieses Schnäppchen gab richtig Ärger und kostete drei Top-Manager ihren Job.

2 Min.
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1&1 und Sixt wollen gemeinsam den Leasing-Markt umkrempeln. (Foto: Zavatskiy Aleksandr / Shutterstock)

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Das Angebot kam wohl zu gut an: Noch nicht einmal zwei Monaten hat die als „Flatrate für die Straße“ betitelte Kooperation von 1&1 und Autovermieter Sixt gehalten, bevor Peugeot jetzt vorzeitig die Notbremse zog. Eigentlich sollte das Angebot mindestens bis Ende Juni laufen. Für im günstigsten Fall 99 Euro pro Monat konnten 1&1-Kunden, die eine Smartphone-Flatrate des Anbieters buchten, auch noch einen Peugeot-208-Fünftürer mit 82 PS leasen – mit Extras wie Versicherung, Steuern, Zulassung und Überführung.

Vor einigen Tagen zog Peugeot die Konsequenzen und beendete nicht nur das Angebot, sondern entließ auch gleich drei ranghohe Manager. So kostete die Rabattaktion laut Manager Magazin Peugeot-Deutschlandchef Benno Gaessler, Citroën-Boss Holger Böhme und Olivier Ferry, den Leiter von PSAs deutscher Leasingsparte „Free2Move Lease“, den Job.

Leasing-Aktion lief offenbar aus dem Ruder

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Insgesamt sollen sich rund 5.000 Kunden laut Autohaus.de das Angebot gesichert haben, gerechnet habe man bei Peugeot aber nur mit wenigen hundert Abschlüssen. Auch die Zahl der Online-Zugriffe und der Anfragen nach einer Probefahrt sei sprunghaft angestiegen. Den Händlern, die offenbar über die Marketingaktion im Vorfeld nicht informiert wurden, stößt so etwas naturgemäß bitter auf: Sie durften nicht nur Probefahrten organisieren, sondern mussten auch mit ansehen, wie der Kunde zu einem Preis, der rechnerisch rund 40 Prozent unter dem Listenpreis liegt, einen Leasingvertrag über 1&1* abschlossen. Auch wenn die Händler laut einer Erhebung derzeit hohe Nachlässe für den 208 anbieten konnten, dürfte dieses Angebot noch deutlich attraktiver gewesen und für den Hersteller nicht oder kaum mehr rentabel gewesen sein.

Leasing für 99 Euro: Als Flatrate für die Straße bewarb 1&1 das neue Angebot. (Screenshot: 1&1).

Autoindustrie: Händler haben immer noch die Hosen an

Das Beispiel zeigt aber auch, wer in der Automobilbranche das Sagen hat: Es sind immer noch die Händler. Und die stören sich an der Konkurrenz aus dem Internet, selbst wenn diese aus dem eigenen Haus kommt – eine Situation, wie sie früher auch bei Filialen von Saturn oder Media Markt zu finden war. Die Vertragshändler täten gut daran, gemeinsam mit der Konzernmutter entsprechende eigene attraktive Angebote zu gestalten, anstatt dies der Konkurrenz auf entsprechenden Portalen zu überlassen. Und das Angebot lief (von den Konditionen im Detail abgesehen, die vielleicht etwas zu gewagt waren) auch in die richtige Richtung für alle beteiligten Unternehmen: Peugeot konnte  eine Vielzahl neuer Kunden für die Marke interessieren, Sixt brachte das Thema Leasing voran und für 1&1* ist es ohnehin wichtig, sich von den teils sehr ähnlichen Vertragsangeboten im Smartphone-Markt abzusetzen.

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Dein t3n-Team

David

Man hätte die Manager eher öffentlich loben sollen. Die Idee war gut, es gab ein breites Medien-Echo, viel positive Resonanz und 5.000 neue Kunden.
Man hätte die Händler in irgendeiner Form mit in das Angebot integrieren oder einbeziehen können, aber sich dem „Druck“ nicht zu widersetzen macht abhängig und ist m.E. ein großer Fehler.

Antworten
Nico

Man hätte das Angebot auch begrenzen können: „Das Angebot ist nur XXX mal verfügbar“

Antworten
Marco

Das Angebot lief nicht nur einen Monat sondern genau vom 1.03 bis 23.04, was fast 2 Monate ausmacht.

Antworten
Tobias Weidemann

Danke für den Hinweis, Du hast in der Tat recht. Der Artikel wurde geändert…

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Einetvonhier

Ich glaube nur eins, am Ende bleibt der Kunde mit einem 1&1 Mobilvertag und ohne Auto stehen. und es heißt sorry der Anbieter hat gekündigt.

Antworten
Markus

Sorry..aber wie dumm kann man sein, wenn man solche Manager entlässt. Nicht wegen der Manager die etwas gewagt haben und wegen zu viel Erfolg öffentlich gefeuert wurden, um den inneren Frieden zu wahren. Das Signal an die verbleibende Belegschaft ist aus meiner Sicht der Hammer. Es braucht nun nicht mehr nur „Mut“, „Innovation“ sondern schon „Selbstmordabsichten“, um etwas zu bewegen. So würde ich nicht versuchen eine Aktion einzubremsen, die vielleicht nicht ganz rund war.

Antworten
Holle

Ich stimme den anderen zu, die Aktion hat mich das erste mal im Leben ernsthaft drüber nachdenken lassen, ob ich einen Peugeot als Zweitwagen hole. Ich wette der Peugeot Stand auf der letzten Messe hat ein Vielfaches von der Aktion gekostet und deutlich weniger das Interesse an der Marke erhöht.
Außerdem: was kosten bitte die Abpfindungen für drei Manager in solch hoher Position. Macht die Kiste nur unnötig teuer für PSA.

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