Vom Lebenslauf zum Traumjob: Mit diesen Profi-Tipps meisterst du jede Bewerbungsphase
Eine Umfrage der Karriereplattform Indeed zeigt: Jeder dritte berufstätige Mensch in Deutschland bewirbt sich ungern, für die meisten davon ist der Bewerbungsprozess mit Stress verbunden. Damit deine nächste Bewerbung möglichst leicht von der Hand geht, haben wir eine Vielzahl an Tipps für die einzelnen Bewerbungsphasen gesammelt.
Lebenslauf und Anschreiben: Was muss rein?
Beim Erstellen deines Lebenslaufes solltest du wissen, dass immer mehr Unternehmen Recruitingsoftware (ATS) einsetzen, die die eingeschickten Lebensläufe systematisch auswertet. Keywords, eine gute Struktur und prägnante Formulierungen helfen dabei, deinen Lebenslauf für ATS zu optimieren.
Und auch wenn er kurz und knackig ausfallen soll: Eine Sache darf aus der Sicht von Personaler:innen im Lebenslauf nicht fehlen. Zu jedem aufgezählten Posten, den du in der Vergangenheit besetzt hast, sollten ein paar Stichpunkte oder kurze Sätze folgen, die erklären, welche Aufgaben du in dieser Zeit hattest und was deine Arbeit bewirkt hat.
Das Anschreiben ist seit einigen Jahren umstritten: Während einige Unternehmen darauf verzichten und stattdessen etwa ein Vorstellungsvideo fordern, gehört es in vielen anderen Firmen weiterhin zur klassischen Bewerbungsmappe dazu. Wichtig ist dabei der erste Satz – denn er kann dafür sorgen, dass deine Bewerbung aus der Masse heraussticht. Und sogar die Auswahl der Schriftart kann dafür sorgen, dass dein Anschreiben besser oder schlechter lesbar ist.
Insgesamt gibt es mittlerweile zahlreiche Programme und Apps, die eine KI-generierte Bewerbung versprechen. Wir haben in den vergangenen Monaten einige KI-Lebensläufe und KI-Anschreiben getestet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Programme momentan nur als Ergänzung zu sehen sind. ChatGPT und Co. können dabei helfen, Formulierungen zu finden oder Details hervorzuheben – den letzten Schliff sollte man aber doch noch einmal selbst angehen.
Wenn du dir im Vorfeld einer Bewerbung Sorgen darüber machst, dass dein Lebenslauf vielleicht nicht stringent genug ist, hilft ein Blick über den Tellerrand. Führungskräfte, die selbst einen bunten Lebenslauf haben, zeigen beispielsweise, dass man eine Karriereleiter aus ganz unterschiedlichen Startpositionen erklimmen kann.
Das Bewerbungsgespräch: Welche Fragen sind erlaubt?
Grundsätzlich gilt im Bewerbungsgespräch: Ehrlich wärt am längsten, wer versucht, mit erfundenen Geschichten oder nicht ernst gemeinten Schmeicheleien zu punkten, tut sich damit selbst keinen Gefallen. Gerade wenn es um professionelle Details wie Ausbildung oder Nebentätigkeiten geht, ist die Wahrheit Pflicht. Es gibt aber auch Momente, da sind Lügen im Bewerbungsgespräch erlaubt – zum Beispiel, wenn es ums bisherige Gehalt oder private Details geht.
Das Gespräch über private Details hat ohnehin ganz offizielle Grenzen: Es gibt nämlich Fragen, die im Bewerbungsgespräch nicht gestellt werden dürfen. Während die Frage nach deinen Hobbys noch als aufschlussreiche Plänkelei gewertet werden kann, gehen deine Familienplanung, deine Religion und Konfession, deine Gewerkschafts- und Parteizugehörigkeit sowie deine Sexualität den potenziellen Arbeitgeber beispielsweise überhaupt nichts an.
Wirst du im Gespräch trotzdem mit entsprechenden Themen konfrontiert, gilt es abzuwägen: Was sagt es über die Unternehmenskultur aus, wenn unzulässige Fragen einfach trotzdem gestellt werden – und will man in so einem Unternehmen wirklich arbeiten? Oder ist das Unternehmen beispielsweise so familienfreundlich, dass ein offenes Gespräch sogar tatsächlich helfen könnte? Wer dringend auf einen Job angewiesen ist, kann bei privaten Fragen, wie oben erwähnt, aber auch schlicht mit einer Lüge antworten.
Natürlich stellt nicht nur der potenzielle Arbeitgeber Fragen – es gibt sicher auch einige Themen, die dir unter den Nägeln brennen. Aus Expertensicht lohnt es sich bei den eigenen Fragen im Bewerbungsgespräch, den Fokus zunächst auf die individuelle Zusammenarbeit zu legen. Wie sieht es mit Homeoffice aus, was erwartet das Unternehmen von neuen Mitarbeitenden, wie ist die Teamzusammensetzung?
Bleibt nach den individuellen Aspekten noch Zeit, kannst du auf allgemeiner Ebene weiter nachhaken. Wie hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren verändert, wie läuft der Einarbeitungsprozess ab, welche Fehlerkultur gibt es?
Abgelehnt oder angenommen – und wann hake ich nach?
Hast du das Bewerbungsgespräch hinter dich gebracht, heißt es abwarten und im Zweifel anderweitig weiter bewerben. Aber wie lange dauert es eigentlich im Schnitt, bis sich Unternehmen zurückmelden? Laut dem HR-Software-Anbieter Personio ist eine zweiwöchige Wartezeit die Norm, nur wenige Unternehmen brauchen länger oder melden sich schlicht gar nicht mehr.
Wer möchte, kann also – gerade wenn ein Bewerbungsgespräch stattgefunden hat–, nach etwa zwei Wochen noch einmal nachhorchen, wie der Stand ist. Folgt daraufhin eine Absage, rät Recruiterin Katrin Nikolova rät im t3n-Interview dazu, nachzufragen, woran es letztlich gescheitert ist. Die am häufigsten genannten Gründe nach einer Absage sind übrigens fehlende Übereinstimmung mit dem Rollenprofil und zu hohe Gehaltsforderungen – im Bewerbungsprozess spielt aber auch immer noch Sympathie eine große Rolle.
Und wer nach all dem Bewerbungsstress etwas Entspannung benötigt, der kann etwa einen Blick auf eine Uralt-Bewerbung von Steve Jobs werfen, die absolut kein Vorbild sein sollte, oder auf einen alten Lebenslauf von Bill Gates.