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Leichte Beute – warum digitale Nomaden nicht jedem einen Gefallen tun sollten

„Oh, cool, du kannst das? Kannste mal gerade … Ist eine super Gelegenheit und in Zukunft …“ Hardcore-Digital-Nomads kennen und meiden das, Neulinge fallen leider oft darauf rein: Job-Angebote, die einem über den Weg laufen und verlockend klingen.

Von Robert Enskat
4 Min. Lesezeit
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(Grafik: t3n)

Auch wenn das hier wieder etwas misanthrop erscheinen mag: „Money makes the World go round“. So ist es. Wenn du als digitaler Nomade irgendwo deinen Laptop aufmachst, dauert es nicht lange und jemand sitzt neben dir mit einer Frage. Homepage einrichten? Homepage überarbeiten? Fotos machen? Was auch immer … „Kannste das?“

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In vielen Fällen heißt es dann, mach du was für mich und dann kriegst du was …. Viele Versprechen werden gemacht, viele Deals per Handschlag besiegelt. Am Strand, in einer Bar, in einem Hostel, wo auch immer. Und viele Digital Nomads gehen darauf ein – klingt ja auch gut. Man mag den Besitzer, man mag die Location, man denkt, hey, ist doch cool. Ist aber nicht cool.

„ICH!“

Was digitale Nomaden gerne übersehen (ist ja auch so toll gerade mit Cocktail am Strand, tolle Gespräche und so viele Optionen), ist, dass solche Angebote nur einen Zweck haben: Geld. Für den anderen.

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Ich habe noch nicht einen einzigen Menschen auf meinen Reisen kennengelernt, der kein Dollar-Zeichen in den Augen hatte. Keinen. Selbst die nicht, die ich als gute Freunde betrachtet hatte. Letztlich ging es immer um Geld. Selbst mein eigentlich bester Freund – er berechnete mir das Doppelte für etwas, das eigentlich normal war. Habe das leider erst am letzten Tag vor meiner Abreise erfahren. Und auch, dass er sich bei anderen Freunden darüber belustigt hat. Er fand es witzig, dass er dem „stupid idiot“ Geld abgezogen hatte. Okay, selbst schuld. Ein anderer ebenso ein Arsch. Ich hatte Leerlauf im Job und Langeweile. Also habe ich Frankfurter Grüne Soße gemacht (mit Thai-Kräutern, geht, und ist echt nah am Original, lecker) und ihm 20 Portionen in sein Restaurant gebracht – als kleines Geschenk, als Aufmerksamkeit, als Dank für seine Ratschläge … Ein paar Tage später bin ich dort vorbeigekommen und fragte, ob ich eine Portion bekommen könnte. Klar, bekam ich. Und musste ordentlich dafür bezahlen …

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„Klar, ich besorge dir ein Motorbike für morgen! Mache ich günstig, ich habe gute Connections, das wird günstig!“. Als ich das Motorbike dann bezahlen wollte, ging das nicht – mein „Freund“ hätte das schon gemacht. Hmm … Die Verleiherin sagte, dass ich die 300 Baht an meinen Freund zahlen solle. Und der? Wollte dann 600 Baht von mir …

Geld, Geld, Geld, Vertrauen …

Was mir passierte, ist auch vielen anderen passiert – ein beliebtes Gesprächsthema unter digitalen Nomaden … Wann wurde man wo von wem wie abgezockt … Bitte, macht euch nichts vor und glaubt nicht jedem. Fast jeder will einfach nur Geld machen. Ob Expats oder Locals – es geht ums Geld. In vielen Ländern ist es üblich, dass Touristen das Dreifache an Eintrittsgebühren für beispielsweise Nationalparks zahlen, Locals nur normal – okay. Kann ich verstehen. Aber gerade die Expats und digitale Nomaden – hey, Obacht! Jede noch so kleine mögliche Gelegenheit wird genutzt, um Geld zu machen.

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Und so ist es auch bei Gefälligkeiten … Ich sollte vor kurzem die Homepage eines Reiseveranstalters überarbeiten, er hätte keine Ahnung davon und schreiben könne er auch nicht. Okay. Ich habe mir das angeschaut und ihm gesagt, das würde etwa einen Tag dauern und so und so viel kosten. Oh mein Gott … „Das geht nicht, ich habe nicht so viel Geld, du bist doch ein Freund, ich würde dich auch weiterempfehlen, du würdest dadurch viele neue Jobs kriegen, ich beteilige dich auch an meiner Agentur!“

Sorry, diesen Bullshit habe ich oft genug gehört. Ich habe Nein gesagt. Einen Tag später hatte das dann ein anderer digitaler Nomade gemacht. Und mich müde angelächelt, warum ich den Job nicht gemacht hätte. Jetzt kann ich nur müde lächeln, denn er wartet immer noch auf sein Geld. Weil blablabla …

Kein Einzelfall

Unterwegs zu sein, ist toll. Menschen zu treffen, ist toll. Aber passt auf. Viele Expats und Digital Nomads denken nur an eines: Geld.

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„Ich gehe kurz was einkaufen, soll ich euch was mitbringen?“ Gerne, aber dann müsst ihr damit rechnen, dass das Kokoswasser nicht 30.000 Dong wie im Laden kostet, sondern ihr 50.000 Dong zahlt … Gefälligkeiten sind normal. Ich schaue gerne mal über Texte und Konzepte von anderen. Die schauen dann mal auf meine Layouts – kein Thema. Aber passt auf. Nur zu gerne wird das ausgenutzt.

Viele Menschen sind vertrauenswürdig. Viele Situationen sind toll. Viele Angebote und Hilfen großartig. Aber manchmal – oder oft – nur auf den ersten Blick. Schaut genau hin und vertraut nicht dem ersten Bauchgefühl. Sondern dem zweiten und googelt mal und/oder sprecht mit anderen Leuten. Ihr seid unterwegs in der Welt, ihr könnt nicht alles kennen und wissen, keine Frage. Aber ihr könnt vorsichtig sein.

Cheers, Rob

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PS: Witzig, witzig, witzig, gerade eben, während ich das hier schreibe, habe ich eine Mail gekriegt, ein Bekannter, den ich von der Pool-Liga kenne, will mir ein Apartment in Vung Tau vermitteln. Super Preis, ab morgen frei. Er schickte Bilder und den geforderten Monatspreis. Tja, das ist das Apartment, in dem ich gerade wohne und morgen ausziehe … zur Hälfte des Preises, den er mir exklusiv anbieten könnte … ;-) Toller Freund …

Du hast Lust, mehr über das Leben als digitaler Nomade zu erfahren? Kein Problem, bei Rob’n’Roll around the World liest du mehr!

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JohnnyWalker29183

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