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Lilium: Flugtaxi-Start-up verliert einen seiner zwei Prototypen

Der Münchner Flugtaxi-Hersteller hat einen seiner beiden Prototypen infolge eines Brands verloren. Die Brandursache ist noch unklar.

2 Min.
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Flugtaxi Lilium bei einem frühen Testflug. (Foto: Lilium)

Das deutsche Lufttaxi-Startup Lilium hat zwar mehr als 350 Mitarbeiter, aber nur zwei Prototypen seines in Planung befindlichen Lufttaxis. Einer der beiden ist nun nach Informationen der Süddeutschen infolge eines spontan ausgebrochenen Feuers so stark beschädigt worden, dass er für weitere Tests nicht zur Verfügung steht.

Auch zweiter Prototyp bleibt zunächst am Boden

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Der Prototyp soll am gestrigen Donnerstagnachmittag während turnusmäßiger Wartungsarbeiten in Brand geraten sein. Dabei soll der Brand im Inneren des Flugtaxis entstanden sein. Nach Aussagen eines Lilium-Sprechers sei das Feuer durch die Werkfeuerwehr des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen, auf dem das Lilium-Werk steht, gelöscht worden. Ursache und Umfang der Brandschäden sind bislang unbekannt.

Offenbar geht Lilium von der Möglichkeit eines strukturellen Problems aus. Denn auch das zweite Lufttaxi soll zunächst nicht für weitere Tests verwendet werden. Bei dem in Brand geratenen Lufttaxi handelte es sich um den ersten von Lilium entwickelten Prototyp. Der war im Mai 2019 erstmal aufgestiegen und hatte seitdem zahlreiche unbemannte Testflüge unternommen.

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Der zweite, technisch bereits modernere Prototyp ist den Angaben zufolge nicht beschädigt worden. Er soll am Boden bleiben bis die Ursache des Feuers geklärt werden konnte.

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(Foto: Lilium)

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Herber Rückschlag für Lilium

Für Lilium, das deutsche Startup aus Weßling bei München, ist der Verlust der Hälfte seiner Prototypen ein deutlicher Rückschlag. Immerhin befindet sich das Unternehmen in einem starken Wettbewerbsumfeld, in dem neben Startups wie Lilium oder Volocopter auch etablierte Unternehmen wie Airbus oder Hyundai am Lufttaxi der Zukunft arbeiten. Zeit ist hier neben Geld der bestimmende Faktor.

Lilium will seine Flugtaxis allerdings nicht verkaufen, sondern letztlich ein Lufttaxiunternehmen werden, das Flug-Infrastrukturen ganzheitlich betreibt. Von dieser Idee konnte es verschiedene Investoren, darunter den wohl bekanntesten deutschen Kapitalgeber Frank Thelen, überzeugen.

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Experten zeigen sich kritisch ob Liliums Versprechungen

Unter Luftfahrtexperten wird das Vorhaben nicht einhellig positiv bewertet. Zuletzt hatte die Fachzeitschrift Aerokurier an der Machbarkeit des Projekts insgesamt, dabei vor allem an den von Lilium gesetzten Leistungs- und Reichweitenangaben, gezweifelt.

Daraufhin hatte sich die Technology Review des Themas angenommen und war in der Projektion des Vorhabens auf den Startzeitpunkt 2025 zu einer deutlich günstigeren Prognose gelangt. Der Aerokurier-Experte war von den technischen Gegebenheiten der Gegenwart ausgegangen. Auch die Technology Review war indes nicht davon überzeugt, dass Lilium sein Versprechen, eine Lufttaxifahrt würde nicht mehr als eine konventionelle Taxifahrt kosten, wird halten können.

Passend dazu: Mobilität der Zukunft: Warum uns der Hype um Flugtaxis nicht voranbringt

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Frank

In vielen Postings zu den aktuellen Medienberichten wird immer auf die Frage nach dem Gewicht bei den bislang unbemannten Flügen abgestellt. Viel interessanter finde ich jedoch die Überlegung, welche Auswirkung denn eine Zuladung mit 5 Paxen hat – dazu ist die im Artikel hier abgebildete Seitenansicht interessant. Die zeigt, dass die Kabine VOR der Fläche, die durch im Horizontalflug erzeugte Vorwärtsbewegung den Auftrieb erzeugt. Nehme ich jeden Pax idealerweise nur mit 70 kg an, käme es also zu einem Masseaufschlag von 350 kg im Passagierflug – immerhin mehr als 20% der angegebenen Maximalmasse – die aber deutlich vor dem Druckpunkt liegt und damit den Schwerpunkt deutlich Richtung Nase schiebt! Ungeachtet dessen, ob mit dieser Verlagerung des Center of Gravity das Gerät noch im zulassungsfähigen Envelope bleibt, müsste das erstmal kompensiert werden; bei normalen Flächenflugzeugen eine Frage möglicher Abtriebserhöhung am Höhenleitwerk rsp. bei einer Canard-Auslegung wie beim Lilium einer Auftriebserhöhung. Dazu müssten die vorderen Tiltflächen geneigt werden, um die Lastigkeitsverschiebung nach vorn zu kompensieren. Mit zunehmendem Tilt der vorderen Fläche entsteht dort aber nicht nur mehr Auftrieb, auch der Widerstand nimmt zu – und damit der Energiebedarf an den vorderen Impellern, der dann nicht mehr allein dem Vortrieb dient, sondern der in dem Maße abnimmt, mit dem zusätzlicher Auftrieb benötigt wird. Wie sich in einer solchen Konfiguration dann noch die angegebene Geschwindigkeit erreichen lässt, muss fragwürdig erscheinen.
„Weight and Balance“ sind aber nun mal Parameter, die über die zulässige Durchführbarkeit eines Flugvorhabens von entscheidender Bedeutung sind.

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Dieter

Ein Feuer ist in Brand geraten ?????

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