
Lime E-Scooter in Berlin. (Foto: t3n)
Eine Untersuchung des ADAC von 4.000 E-Scooter-Fahrten in Deutschland zeigte, dass jeder Fünfte regelwidrig auf dem Gehweg, in Fußgängerzonen oder entgegen der Verkehrsrichtung unterwegs war. Das kann zu ernsthaften Unfällen führen. Um das Problem einzudämmen, experimentiert der E-Tretroller-Vermieter Lime jetzt mit künstlicher Intelligenz. Die KI soll merken, wenn ein E-Scooter auf dem Gehweg unterwegs ist.
Dazu erfasst die Lime-KI unter anderem die Bodenvibrationen und soll so erkennen, auf welchem Untergrund der Fahrer unterwegs ist. Laut dem US-amerikanischen E-Scooter-Dienst erkennt die KI in 95 Prozent aller Fälle korrekt, ob ein Fahrer auf der Straße oder dem Gehsteig fährt. Derzeit wird das System im kalifornischen San José getestet.

Zu viel auf dem Gehweg gefahren: Lime will die Fahrer mit einem Hinweis zu einem besseren Fahrverhalten motivieren. (Screenshot: Lime)
Erkennt die KI, dass ein Fahrer mehr als 50 Prozent der Strecke auf dem Gehweg zurückgelegt hat, erhält er eine Mitteilung auf sein Smartphone, die das Fahrverhalten kritisiert. „Sobald wir diese Daten in der Hand haben, können wir sie mit der Stadt San José teilen und an möglichen Verbesserungen der Infrastruktur, wie zum Beispiel geschützten Radwegen, arbeiten, damit sich Fahrer und Fußgänger sicher fühlen“, erklärt Limes Nordkalifornienmanager EV Ellington.
Lime: Deutsche Standorte steigen auf erneuerbare Energie aus Wasserkraft um
Während die Gehwegerkennung zunächst nur ein begrenzter Test bleibt, macht Lime auch in Deutschland Fortschritte bei dem Ziel, die weltweite E-Roller-Flotte mit erneuerbarer Energie anzutreiben. Wie Lime mitteilt, beziehen die deutschen Lagerhäuser des Anbieters ihren Strom ab sofort von dem Münchener Ökoenergieversorger Polarstern. Das Unternehmen bezieht seinen Strom aus einem deutschen Wasserkraftwerk und erhielt von dem Magazin Ökotest 2018 die Note „Sehr gut“.
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