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Bitte hört auf mit eurem Local-Commerce-Bullshit!

54 Local-Commerce-Initiativen hat jemand zusammengetragen. Ein Blick auf einige dieser Initiativen verschafft t3n-Redakteur Jochen G. Fuchs eine Gänsehaut. Dabei wäre die Lösung so naheliegend.

Von Jochen G. Fuchs
2 Min. Lesezeit
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Local Commerce-Initiativen konzentrieren sich oft auf falsche Prioritäten.

Lokale Marktplätze schießen aus dem Boden wie Pilze, anscheinend kauft jetzt ganz Deutschland nur noch lokale Produkte. Zumindest finden sich bei Localcommerce.info schon immerhin 54 Local-Commerce-Initiativen, die alle den Fokus auf das Thema „Local Commerce“ legen. Einige davon sind so dumm, das allzu wörtlich zu nehmen. Damit Local Commerce erfolgreich sein kann, muss nämlich erstmal das „Local“ aus dem Begriff gestrichen werden.

Was Local Commerce oft will

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Das Ziel lautet ganz oft, dem örtlichen Kunden den vernachlässigten stationären Einzelhandel einer einzigen Stadt oder Region nahezubringen, um den örtlichen Einzelhändler mit zusätzlichem Umsatz zu versorgen.

Oder der Ansatz macht lokale Produkte durchsuchbar, damit der Kunde weiß, was vor Ort im Laden erhältlich ist und er nicht unbedingt online bestellen muss.

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In jedem Fall wird der Ansatz fein abgerundet mit einer Prise Lokalkolorit und einer Dosis Support-Your-Local-Dealer-Attitüde.

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Manchmal liegt Local-Commerce-Initiativen die beschränkte Denkweise zugrunde, unbedingt lokale Kunden gewinnen zu müssen. (Foto: © *Sindy* – Fotolia.com)

Wieso das Unfug ist

Marktplätze, die einzig darauf abzielen, lokale Kunden einer Stadt zu erreichen, sind meistens komplett chancenlos. Die Zielgruppen sind viel zu klein, um mit einem völlig gemischten Sortiment mit irgendeinem Online-Marketing und einer üblichen Click-Through-Rate von 3-Prozent-irgendwas gleich einen ganzen Marktplatz befeuern zu können. Mit Insel-Lösungen gegen Portale wie Locafox antreten zu wollen, oder gar gegen die lokalen Funktionen von Google oder eBay, ist Unfug.

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Ein einfaches Beispiel: ein lokaler Marktplatz schaltet eine Anzeige bei Facebook, er erreicht als Zielgruppe die Facebook-Nutzer seiner Stadt. In Deutschland nutzen 27 Millionen Menschen Facebook, die ARD/ZDF-Onlinestudie geht davon aus, dass 79,5 Prozent der deutschen Einwohner Internetnutzer sind: 58 Millionen. Damit sind auf Facebook 46 Prozent der Internetnutzer erreichbar. Für die Werbeanzeige steht damit 46 Prozent der Bevölkerung von, sagen wir mal, Wuppertal, zur Verfügung. Das sind …

Ich mach’s kurz: Der Versuch, eine gezielte Werbeanzeige bei Facebook zu schalten für die Zielgruppe Wuppertal und ein einzelnes Produkt aus einem Marktplatz, scheitert. Facebook antwortet: „Die Zielgruppe ist zu klein, bitte erweitere sie.“

Und was Local Commerce eigentlich wollen sollte

Und genau das sollte eine Local-Commerce-Initiative tun: die Zielgruppe erweitern. Hört auf damit, nur lokale Kunden erreichen zu wollen. Bringt eure Einzelhändler dahin, wo Kunden sind, und versucht nicht, selbst zum Marktplatz zu werden. Geschäftsmodelle, die darauf setzen, zum Marktplatz zu werden, brauchen jede Menge Reichweite, Produkte und einen verdammt langen Atem. Das habt ihr alles nicht. Und wenn ihr es hättet, dann ist das Alleinstellungsmerkmal „Wir kommen aus der selben Stadt“ einfach nur dämlich. Schaut euch bei Sugartrends an, wie ein Alleinstellungsmerkmal aussehen kann: Einzigartige Produkte mit Boutique-Charakter aus einzigartigen Läden der ganzen Welt.

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Der Ansatz für eine erfolgreiche Local-Commerce-Initiative muss lauten: Seid eine Händler-Universität und bringt euren Händlern das nötige Wissen. Seid eine Händlerinfrastruktur und bietet Versand und Logistikdienstleistungen an. Seid eine Marketing-Agentur und bietet Support bei Fb-Ads, Google Adwords, PLA und bei Listing-Erstellungen in Markplätzen samt Fotos. Seid Consultant und weist den Weg zur richtigen Strategie. Meist geht es eher darum, in einem begrenzten Umfang Umsatz zu steigern – manchmal entsteht aber auch ein skalierbares Business. Es ist wichtig zu erkennen, welche dieser beiden Kategorien auf den einzelnen Händler zutrifft.

Lokalkolorit funktioniert super für Nischen-Onlineshops, die sich beispielsweise auf Bayern oder die Alpenregion konzentrieren. Aber nicht für den Kurort Bad Hinterpfuitupflingen. Und Support-Your-Local-Dealer ist kein Alleinstellungsmerkmal, sondern ein Samariter-Komplex.

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Dein t3n-Team

Heinz Inge

Sorry der vorgeschlagene Ansatz ist Bullsh*t.

Das Einzige was man mit „Macht alles den gleichen Advertising“ erreicht ist: Die Klickpreise gehen in die Höhe, die Leute installieren noch mehr Adblocker und die paar Konzerne werden noch mächtiger.

Das kann einfach nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Und auf keinen Fall ist es eine Lösung jedem Händler so ein verqueres Konzept aufzudrängeln.

Dann seid wenigstens Ehlich und sagt: „Sorry wir haben auch keine Idee“ und dann lassen wir die Innenstädte zugunsten von Amazon und ein paar wenigen übrigbleibenden Großhändlern endgültig sterben.

Antworten
Jochen G. Fuchs

Keine Ahnung, was Sie mit „Macht alles den gleichen Advertising“ meinen. Hat zumindest nichts mit der Stoßrichtung meines Kommentares zu tun.

Der Ansatz lautet „Konzentriert euch nicht auf lokale Kunden, sondern geht mit euren Angebote überregional auf Kunden zu.“ Digitaler Handel ist nun einmal nicht an Ortsgrenzen gebunden.

Viele Grüße aus der Redaktion
Jochen

Antworten
Heinz Inge

Zitat:
„Seid eine Marketing-Agentur und bietet Support bei Fb-Ads, Google Adwords, PLA und bei Listing-Erstellungen in Markplätzen samt Fotos. “

Das ist Advertising Quatsch. Keine Sau braucht zehntausend Überregionale Anzeigen für den Örtlichen Handel. Dabei gibt es nur einen Gewinner, die großen Tech Konzerne.

Glauben sie ernsthaft ein Lokaler Einzelhändler hat Erfolg wenn er mit seinen eh schon kleinen Margen in direkte Konkurrenz zu den Großen der Branche tritt?

Und überregional werben klappt eh nur bei wenigen Händlern die exklusives Zeug anbieten, diese sind aber extrem selten. Ergebnis wäre das ein Händler für sein Kram in ner anderen Stadt wirbt wo es ein Ähnliches Angebot auch schon gibt. Selbst wenn er Erfolg hätte müsste er das meistens über den Preis machen ansonsten zieht man keine Kunden in ne andere Stadt. Ergo, mehr Werbeausgaben weniger Einnahmen.

Bei der Strategie kann es keinen Gewinner geben. Ausser Google natürlich die finden mehr Kunden bei Adwords sicher Knorke.

Allerdings gebe ich ihnen Recht bei dem lokalen Marktplatzgedöhns. Ein Allheilmittel ist das auch nicht. Allerdings fehlt mir auch die Vision wie man es besser machen könnte. Im Gegenteil ich sehe schon leere Innenstädte vor mir mit einem Versicherungsbüro neben dem anderen und Amazon fährt sein Kram selber mit dem Laster aus.

Markus Pichler

Lokal Commerce ist kein Bullshit, sondern endlich mal ein Ansatz wie Einzelhändler versuchen ZU ÜBERLEBEN, weil Amazon & Co. alles übernimmt.

Local Commerce zielt darauf ab, LOKAL / vor Ort / in der Region Produkte anzubieten, die es in der nahegelegenen Innenstadt gibt, und nicht erst irgendwo bestellt werden müssen, damit es irgendwo am anderen Ende der Welt verpackt wird und dann geliefert wird, obwohl es das gleiche Produkt 1 km entfernt im Laden gekauft werden kann.

Wieso unterstüzt Ihr noch die großen Unternehmen (Amazon, eBay & Co.) mit diesem Artikel und lasst den Einzelhandel so schlecht aussehen und macht Ihn so runter ?

Klar, es gibt auch noch kein Angebot wie z.B. “ das regionale Amazon “ aber ich denke sowas braucht es um Local Commerce wirklich attraktiv zu machen.

Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, dass dem Einzelhandel geholfen wird und das er unterstüzt wird.

Sonst wird er irgendwann verschwunden sein…

Antworten
Klaus

Moin,
also unter „Support your local Business“ sollte man meiner Meinung nach zwei Ansätze verstehen:

1. ich sorge dafür das mehr Kunden auf das „Local Business“ aufmerksam werden und vor Ort einkaufen. Das funktioniert auch über die Stadtgrenzen hinaus, gerade in Ballungsgebieten oder größeren Städten. (Auf dem Fischmarkt ist es dem Marktschreier egal ob er seinen Fisch an einen Hamburger verkauft, oder an einen Münchner) Bei guten Produkten nimmt man sicher auch mal einen gewissen Weg in kauf oder verbindet das mit einem besuch bei Freunden oder einen Städtetrip.

2. Oder ich sorge dafür das mehr Menschen Bundesweit auf das „Local Business“ aufmerksam werden – denn dem Verkäufer kann es egal sein ob er seine selbst gepflückten Äpfel in z.B. Hamburg verschickt oder nach München (klar funktioniert das nicht bei allen Produkten). Wenn der Aufwand dadurch steigt (besondere Verpackungen, Lieferkosten etc.) aber der Kunde bereit ist die Kosten zu zahlen, warum sollte man die Möglichkeit nicht wahrnehmen!?

Busines, grade im kleinen Stil, kann nicht funktionieren indem ich mich nur auf einen einzigen Aspekt meines Marktes konzentriere – sondern mit Flexibilität und Anpassungsvermögen.

In jedem Business gilt der Grundsatz – es gibt keine universelle Lösung zu Erfolg, man muss sich selbst finden.

Antworten
Andreas Haderlein

@Herr Fuchs
Möchte mich gar nicht über den reißerischen Titel Ihres Beitrages aufregen – bringt eh nichts. So funktioniert halt klickgetriebener Online-(Wirtschafts-)Journalismus.

Über was ich mich aber leider echauffieren muss, ist die Art und Weise wie Sie mit Ihrer Möchtegern-Erfahrung im kommunalen und städtischen Projektgeschäft die Ansätze über einen Kamm zu scheren versuchen.

Die nun in der Betaversion vorliegende Plattform LocalCommerce.info soll nämlich genau das bewirken, was Sie zumindest im Subtext fordern: eine fundamentalere Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ansätzen, die derzeit in Städten und Regionen zur Anwendung kommen. Sie soll den Austausch fördern zu einem sehr jungen Aufgabenbereich des Stadtmarketings, City-Managements und meinetwegen auch der Wirtschaftsförderung. Sie soll Transparenz schaffen und wo die Bewertung einer digitalen City-Initiative angebracht ist, soll dies auch geschehen. Die Bewertungen fallen mit Sicherheit nicht immer positiv aus. Damit auch aus Fehlern gelernt werden kann.

Es bleibt sicherlich nicht bei 53 Initiativen, die auf der Plattform derzeit portraitiert bzw. gelistet werden. Weitere 20 stehen noch in der Pipeline. Und weitere werden hinzu kommen. Und wissen Sie auch warum: Weil der öffentliche Raum (die Fußgängerzone mit Ihren Blumenkübeln und Bänken) ein digitales Pendant bekommen hat. Und dieses heißt digitaler lokaler Raum. Diesen gilt es künftig adäquater zum Vorteil der betreffenden City-Akteure zu bespielen – dazu gehören nicht nur Händler und City-Manager, sondern – ja, auch der – der Kunde. Und sicherlich bei dem einen oder anderen Händler auch PLAs und eine neue Warenwirtschaft, kooperative Händlergemeinschaften, City-Logistik-Anstrengungen, Schulungen, Schulungen, Schulungen…

Was meinen Sie, was ich in der der Online City Wuppertal auf den Tisch gelegt habe: die Gelben Seiten in digital?

Um dieses wichtige Thema habe ich nun als Gründer der Plattform LocalCommerce.info den meiner Meinung nach passenden Begriff „Local Commerce“ gelegt. Sie können es auch Change Management für den inhabergeführten Innenstadthandel, „digitale Stadt“, Learning by Doing oder Einzelhandelsförderungsansatz für mehr online-lokale Relevanz nennen. Überlasse ich Ihnen.

Ihre vermeintlich einfache Lösung ist absoluter Krampf.

Andreas Haderlein

Antworten
Jochen G. Fuchs

Hallo Herr Haderlein!

Und vielen Dank für Ihren Debattenbeitrag. Kurz für alle, die Sie nicht kennen: Herr Haderlein war Projektleiter der Online-City-Wuppertal, eine Local-Commerce-Initiative, die großes mediales Interesse genoss und Initiator der Plattform Localcommerce.info.

Nun zum Thema:

Nein, ich verfüge über keinerlei Erfahrung im „städtischen und kommunalen Projektgeschäft“. Und das ist gut so. In ihrer täglichen Arbeitswelt geht es sicherlich um dieses Projektgeschäft, technisch gesehen geht es hier aber um Handel. Und nicht um dieses Projektgeschäft. Es ist mir klar, dass Sie durch die Vorgaben dieses Geschäfts eingeschränkt sind, das kann ich aber nicht berücksichtigen.

Meine Erfahrung beschränkt sich auf den Handel und den digitalen Handel. Und mit dieser digitalen Brille beurteile ich das, was ich sehe.

Ich schere auch keinerlei Ansätze über den Kamm. Sondern ich begrenze die Gültigkeit meiner Ausführungen bereits in der Einleitung auf „Einige.“ Ich konkretisiere dann „Marktplätze, die einzig darauf abzielen, lokale Kunden einer Stadt zu erreichen.“

Als Händler ist es mehr als angemessen, lokale Werbung und lokales Targeting zu betreiben. Je nach Unternehmenszweck oder -gegenstand mal mehr, mal weniger. Das Facebook-Beispiel sollte nur verdeutlichen wie eingeschränkt die Zielgruppe online in einem solchen Fall sein kann. Was für den Marktplatz ein Problem ist, das kann für einen Händler gut sein, niedrige Klickpreise bei niedriger Reichweite. Dazu braucht es aber keinen Marktplatz einer „Local-Commerce-Initiative“. Sondern Know-How. Ich sagte „Geschäftsmodelle, die darauf setzen, zum Marktplatz zu werden, brauchen jede Menge Reichweite, Produkte und einen verdammt langen Atem.“

Was ist denn aus der Online-City-Wuppertal geworden? Ich sehe da keinen hochfrequentierten Marktplatz mit Riesen-Umsätzen. Sie erinnern sich vielleicht nicht mehr, aber mein damaliger Artikel hat ihre Anstrengungen dort schon zu würdigen gewusst. (t3n.de/news/einzelhandel-neu-erfinden-online-581154/) Dort wurde viel von dem umgesetzt, was ich in dem letzten Abschnitt meines Kommentars gefordert habe – übrigens ganz und gar nicht im Subtext, sondern laut und deutlich.

Ich halte aber wesentlich mehr davon, die infrastrukturellen Bemühungen einer solchen Initiative nicht in einem zahnlosen Marktplatz enden zu lassen, sondern bestehende Ökosysteme und Plattformen zu nutzen. Das ist eher ein Krampf: Wozu krampfhaft Reichweite aufbauen, wenn reichweitenstarke Plattformen bereits vorhanden sind? Wieso Umsatz-Potential ignorieren?

Digitaler lokaler Raum? Handel, der digital werden will, sollte auf jeden Fall mehr als nur lokales agieren im Sinn haben. Ob das den Stadtkern rettet? Nein? Keine Ahnung? Ich bin aber auch überzeugt davon, dass der Stadtkern der Zukunft nicht mehr so aussehen wird, wie wir das heute kennen. Es kann für einen Händler zukünftig auch Sinn machen seinen Laden einfach zu schließen, wenn er online andere Chancen spielen kann, als offline. Aus Ihrer Sicht wäre das ein Scheitern, aus meiner Sicht ein Gewinn für den Händler.

Aber ich lade Sie herzlich gerne in die t3n-Redaktion oder zu einem( virtuellen) Streitgespräch anderswo ein. Kontaktieren Sie mich einfach. Meine Kontaktdaten finden Sie auf Xing, Linkedin oder auf http://www.efuchs.net.

Viele Grüße
Jochen Fuchs

Übrigens: Das Wort „einfach“ aus dem Teaser ändere ich in „naheliegend“, das ist zutreffender. Denn einfach, das ist die Lösung für den lokalen Handel nicht.

Antworten
Eric Mandel

Ich bin auch überhaupt nicht einverstandem mit dem Beitrag. Wer ein lokales Geschäft hat und über E-Commerce beispielsweise Tickets oder Reservierungen verkauft, z.B. für ein Eventcafe in Potsdam für den steht es ja wohl außer Frage keine Werbebudgets an den gesamten Markt zu verbrennen. jeder Euro der da an einen Münchner ausgegeben wird ist da einfach verbranntes Geld. Aber wenn man sagt jeden Samstag Kaffee mit Poetry Slam in Potsdam und da Werbung in Potsdam und Berlin schaltet ist das bei guter Sichtbarket und Mund zu Mund Propaganda das beste was man machen kann ohne operativ das Geschäft zu vernachlässigen oder zehntausende Euro für nen Marketingmanager auszugeben, die man an dem Punkt evtl noch überhaupt nicht hat. Und auch der Vorschlag an alle, seid consultants, bietet support für Facebook ads ist auch quatsch Natürlich kann das jeder machen und natürlich funktioniert die Wirtschaft dann noch wenn jeder Business Consultant ist und alle den Geldkreislauf in Gang halten während ein GPS Trekker aufm Acker 300 Leute mit Essen versorgt. Nur die Welt wird dann ganz schön öde und das kann keiner wirklich wollen. Es ist ein System bedingtes Problem, dass Geld immer dahin geht wo Geld ist. Und nicht nur zwischen Personen und Unternehmen sondern auch zwischen orten und anderen Orten oder Städten. Natürlich muss man, solange es kein Grundeinkommen gibt gegen die Geldflucht in kleineren Orten ankämpfen und lokale Gelder im Ort behalten und natürlich auch die Wohlhabenden targetieren in der Umgebung, aber grundsätzlich wenn man ein lokales Geschäft hat und über E-Commerce vertreibt, dabei das Geld natürlich nich an Leute verbrennen sollte die in 1000 Jahren nicht vorbei kommen würden weil sich schlicht der Weg nicht lohnt und der Wettbewerer in München die Münchner schon bestens versorgt. Also im ernst was hat ein Eventcafe in Potsdam davon 10 Millionen Menschen zu targetieren. Wenn es vllt bloß 30 Sitzplätze hat. Selbst wenn die Conversionrate nur bei 0,5% liegt würden vermutlich schon 300.000 gut Targetierte und Beworbene ausreichen und die Hütte ist den ganzen Tag voll (mal unabhängig davon, dass Facebook der Meinung ist, das Werbebudget wird nicht schnell genug ausgegben da gibt es ja nun auch workarounds) und man kann die selbe Zielgruppe immer und immer wieder bewerben. Was zudem den Effekt hat, dass je häufiger man etwas sieht, sich das unbewusst auch eher merkt. Oder Leute die einander kennen ins Gespräch kommen weil Sie soziodemographisch so dicht beieinander liegen und beide davon gehört haben. Es kommt wie immer auf das Geschäft und das Geschäftsmodell an. Aber gerade die die wie beschrieben über E-Commerce vertreiben und wollen und wollen, dass die Leute Lokal vorbei kommen. Für diese Leute Ist es totaler Unsinn, unnötig Werbegelder an den weiten Rest von Deutschland zu verbrennen oder sein Geschäftsmodell zu wechslen -„weil Facebook sagt nein“

Antworten
Jochen G. Fuchs

Hi Eric!

Ich verweise mal auf meine Antwort an Herrn Haderlein. Sonst wiederhole ich mich bezüglich der lokalen Werbung.

Viele Grüße
Jochen

Antworten
Markus

LocalCommerce kann ein Gewinn für alle sein. Ich wäre nicht abgeneigt zu erfahren, dass ein Notebook, welches ich gerade suche, bei einem Händler ums Eck steht. Nur mache ich mir heute nicht die Arbeit es zu suchen, weil es einfach unkomfortabel ist.

LocalCommerce müsste vielleicht eine Kombination aus Alibaba-Preissuche-Amazon-Irgendwas sein, also EIN Portal, wo ich etwas suchen kann und dann neben der preislichen auch eine örtliche Aussage bekomme. Wenn ich bspw. über die Preissuchmaschine ein Produkt suche und feststelle, dass es bei einem Händler in der Nähe zu ähnlichen Konditionen verfügbar ist, wie bei einem OnlineHändler aus Irgendwo, dann bevorzuge ich den lokalen Händler.

Leider habe ich in den letzten Jahren sehr viel negative Erfahrung mit lokalen Händlern gesammelt, das meine Loyalität überschaubar ist.

Ihre sehr „agressive“ Art den Artikel von der Überschrift bis zum Ende zu schreiben nehme ich mal positiv auf, als Weckruf, andernfalls müsste ich sie in eine Schublade stecken, wo keiner gern rein möchte.

Antworten
Frank Dalock

Hm,
um es kurz zu machen: Der Händler muss beraten und sensibilisiert (besser „missioniert“) werden. Alles andere ist nachrangig und natürlich auch machbar.
Meine bescheidene Erfahrung aus 17 Jahren in diesem Geschäftsbereich.

Antworten
Rolf

Selten so einen arroganten Stil gelesen, setzt sich bei den Kommentaren fort …
Aber ich muss in einem zustimmen, viel Sinn macht „lokales Marktplatzgedöhns“ noch nicht – solange sich beim Denken der (lokalen) Kunden nichts ändert. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

Antworten
Markus

Da sieht man eindrucksvoll, wie diese Art der Artikel sich auf die Kommentare und damit langfristig auf die Kommunikationskultur im Internet und irgendwie dann auch im Allgemeinen auswirkt.

Ich als Kunde kann mich aber erst ändern, wenn ich ein möglichst komfortablen Weg gefunden habe und genau da fehlt es derzeit noch an „nachhaltigen“ Ansätzen.

Antworten
Michael Hoppe

Ich finde Deinen Artikel, lieber Jochen, gut geschrieben. Vieles was Du da schreibst ist auch inhaltlich nicht falsch, aber es beleuchtet viel zu einseitig.
Kennst Du den Artikel >>1 Minute Internet<<? Falls nein, solltest Du mal lesen. Unter den ersten 15 Onlineunternehmen sind nur Online-Oligoplisten aus den USA. Ein Online-Imperalismus der kaum noch zu ertragen ist.
Welche Chancen haben denn die vielen, kleinen Unternehmen, besonders in den ländlichen Regionen, sich gegen solche Entwicklungen zu wehren? Da kann man verstehen, dass alles versucht wird um durch eigene Local-Commerce-Aktionen zu überleben. Dann kommen so Jungens und Mädels wie Du, die alles besser wissen. Klar! Hinterher sind alle schlauer.

Unsere Politiker, diese Nasen, die föderalistische Analogpolitk betreiben und die großen DAX-Konzerne, die Milliarden in unternehmensweite Digitalisierungskonzepte stecken, haben vergessen, daß es immer noch Du und ich, wir alle, nämlich die Bürger sind, die Steuern bezahlen und deren Produkte kaufen müssen. Das Licht wird auch bald da ausgehen, wenn sich die Hartz IV Empfänger verdoppeln werden. Deren monatlich 1.000 Kröten dann auch noch von den Amazons dieser Welt, durch billige Hartz IV Angebote, aus den Taschen gezogen werden. Gut so? Ich glaube nicht. Unsere 11.000 Kommunen und ca. 3 Millionen KMUs brauchen uns , die Bürger um stabile, kommunale Strukturen aufecht erhalten zu können. Das schaffen Amazon und Co nicht.

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