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Ein ganzes Jahr im Lockdown? Dann macht weiter wie bisher!

Die Coronaregeln sind eigentlich simpel. Dennoch halten sich viele Menschen und Unternehmen nicht daran, wie Beispiele und Umfragen zeigen. Das ist verheerend, sagt unser Autor.

3 Min. Lesezeit
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Geschlossen wegen Lockdown. (Foto: Shutterstock-Chansom Pantip)

Die Pandemie zehrt an den Nerven: Die einen Mitbürgerinnen und Mitbürger fordern, die Büros zuzumachen, die anderen brüllen zurück, dass das organisatorisch ja gar nicht ginge. Die einen fordern überall Maskenpflicht, die anderen fühlen sich bereits gegängelt, sie nur im Supermarkt aufzusetzen. Die einen streiten leidenschaftlich für die Corona-App, die anderen… naja ihr wisst schon. Das „G“ in Debatte steht für „Grautöne“. Was mich daran am meisten nervt? Dass über Maßnahmen immer nur im Hier und Jetzt gestritten wird. Niemand hatte im Sommer vor, einen Lockdown zu erreichen, und doch ist er passiert und wird auch wieder passieren und wieder und wieder und wieder. Das Jahr ist noch lang und ein Ende der Pandemie nicht in Sicht.

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Den Kritikern vieler Maßnahmen wie „Büro zu“, „Maskenpflicht überall“ und „Corona-App an“ möchte ich zurufen: Wer das alles nicht will, sollte sich im Alltag entsprechend verhalten – und zwar mit Blick in die Zukunft. Erst heute Vormittag war ich bei der Post, um ein Paket abzuholen, und drinnen stand ein Mann, der seine Maske mal wieder unter der Nase tragen musste. Das bringt dann nichts! Einzelfall, sagt ihr? Das kann man alles nicht so pauschalisieren? Weit gefehlt, wie auch ein Einblick in die Covid-19-Survey der Ellis Foundation zeigt. 350.000 ausgefüllte Fragebögen aus mehreren Ländern, davon knapp 9.000 in Deutschland, zeigen, wie es beispielsweise um die Einhaltung simpelster Coronaregeln bei den Arbeitgebern steht.

Auch interessant: „Homeoffice im Lockdown – Ist dein Arbeitgeber vorbildlich?“

Lockdown-Modus: Fass da nicht an, das ist heiß!

Unter dem Strich: bescheiden! Wie die Befragung zeigt, verstoße knapp ein Drittel der Arbeitgeber hierzulande gegen die Empfehlung, am Arbeitsplatz einen Mindestabstand von zwei Metern zueinander einzuhalten. Fast genauso niedrig lag die Zustimmung hinsichtlich der Aussage, dass im eigenen Unternehmen oft und lange genug gelüftet werde. Und selbst bei der Maskenpflicht bestätigten deutlich weniger als die Hälfte der Befragten, dass man sich dran halte. Zur Einordnung: Die Befragung fand im Oktober und November vergangenen Jahres statt – also kurz bevor der zweite Lockdown ausgerufen wurde. Wer sich nicht an sinnvolle Empfehlungen hält, liebe Freundinnen und Freunde, muss die Konsequenzen tragen. Ihr kennt das doch?

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Das ist wie mit dem Kind an der Herdplatte: „Fass da nicht an, das ist heiß!“, lautet der Ratschlag, den jedes Elternteil dem Nachwuchs irgendwann einmal im Leben gibt. „Ich hab dir gesagt, du sollst da nicht anfassen. Du verbrennst dich!“, wird mindestens einmal wiederholt. „ICH HAB DIR DOCH GESAGT, DASS DU DA NICHT ANFASSEN SOLLST! JETZT HAST DU DEN SALAT, MAN EY!“ Nervig, oder? Und gefährlich! Der Unterschied zur Causa Corona: Niemand fasst ein zweites Mal eine Herdplatte an – zumindest nicht, wenn sie heiß ist und man Bescheid weiß. Muss man denn erst mit Covid-19 auf dem Flur einer Intensivstation liegen, um zu begreifen, dass hohe Infektionsraten ein heißes Eisen sind? Vorsicht war immer schon besser als Nachsicht!

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Am Mauerstück in Berlin-Friedrichshain steht ein kluger Spruch geschrieben, über den ich beim Vorbeigehen immer mal wieder nachdenken muss: „Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Übertragen auf unsere aktuelle Situation heißt das: Wer Kontakte beschränkt, nötigen Abstand hält, Empfehlungen befolgt und Schutzangebote in Anspruch nimmt, trägt seinen Teil dazu bei, dass wir als Gesellschaft schneller aus dieser Pandemie herauskommen und über die Dauer dieser Krise nur wenig freiheitliche Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Das sollte doch allmählich jedem klar sein – sowohl dem Mann mit halber Maske im Gesicht als auch dem Chef, der das Büro weiter offen halten will.

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ForenUser_0815

Da wird keine Maske getragen, nur halbherzig, oder die Nase offen. Ein Tuch oder Stoffmaske reicht doch auch, oder? Warum hängen in den City’s Hinweisschilder zur Maskenpflicht…scheiß egal. Sorry, die Leute sind einfach nur dumm, oder ignorant.
Leider hat dies auch Auswirkungen auf die anderen Mitmenschen. Wenn es nur die Leute selber betreffen würde, könnte man sagen: lass sie sterben. Die Menschheit hat es einfach nicht anders verdient.

Aber mit dem richtigen Tragen einer OP- oder FFP2-Maske schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch Andere.

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IstDoch Egal

Ihr versteht die Ursache scheinbar nicht.

Wenn ich auf eine Herdplatte fasse, bekomme ich sofort eine Rückmeldung. Dazu brauche ich keine Medien die mir jeden Tag erklären das eine Herdplatte heiß ist.

Bei corona ist die Erfahrung eben soweit es mein (gesamtes) Umfeld betrifft so dass man von den Gefahren nur in Nachrichten hört. Niemand kennt irgendjemanden der wirklich krank davon ist. Und mit niemandem meine ich niemanden. Weder Arbeitskollegen, deren Familien, noch Hobby-Freunde, Nachbarn, Bekannte oder Freunde. Niemand eben.

Solange das nicht anders ist wird sich auch der Großteil nicht dran halten was andauernd gefordert wird. Irgendwas verständlich finde ich.

In meinen Augen ist es eher unverständlich allem zu folgen das gefordert wird, ohne in seiner Welt was davon zu sehen.

Ihr denkt immer nur an euch und wie die dummen Menschen sich mir weigern können eine Maske zu tragen.

Wie es beim Rest aussieht, der eben ein ganz anderes (Um-)Welt Bild hat ist euch egal. Die sind es nämlich die wirklich psychisch leiden. Euch geht’s und Geld. Und darum das unsere Gesundheit durch die Maßnahmenehr gefährdet wird als durch den virus selber.

Ich komm nicht mal mehr zur Physiotherapie weil dort nur in Notbesezung gearbeitet wird. Ich darf meine Freunde nicht treffen. Meinen Sport nicht ausführen, nicht mal Abends spazieren, in einer Gegend wo man sowieso abends auf niemanden trifft. Auch vor corona nicht.

Es gibt Krankheiten die keine Uhrzeit kennen. Wenn die Nerven nachts spinnen anfangen dann tun sie es nachts. Und man ist gezwungen damit klar zu kommen, wo man normalerweise eben kurz raus geht und etwas läuft.

Sowas ist euch alles egal.

Antworten
Luise

Also, der Inzidenzwert von 50 ist so gering gehalten das man ihn niemals unterschreiten kann, nicht mal wenn ihr in einem 40 Mann Kaff wohnt und nur 5 Menschen erkrankt sind die in der Pflege arbeiten!
Einfache Rechnung 5 x 2 x 4 = 40
Also 5 Pflegekräfte, 2 Tests pro Woche, mal 4 Wochen für den Monat, macht 40 erkrankte Menschen obwohl es tatsächlich nur 5 sind.
Im zweiten Monat ist der Wert bei 80 also folglich Lockdown, obwohl es sein kann das immer noch nur diese 5 Menschen krank sind!
Das ist das Grundprinzip wie hier der Inzidenzwert herausgetestet wird!
Zum zweiten keiner der vorgegebenen Masken schützt einen selbst! Lest doch mal bitte auf der Packung nach nicht nur aufreisen und schnell die Frischluft filtern, sondern diese zulassen damit der Hypokampus nicht ganz abstirbt!
Das nächste ist jeder fordert und fordert, es gibt Menschen die sollen keine Maske tragen aus gesundheitlichen Gründen und dass ist der Grund warum ein Gesunder Mensch die Maske tragen soll, weil der kranke Mensch nur noch mehr Schaden erleidet als eh schon!
Das hier jeder nur auf anderen rumhackt ist echt lustig, vorallem werden nur irgendwelche Stammtischparolen herumgegötzt aber das gesetzliche Hintergrundwissen wurde sich nicht auch nur 1 Minute angesehen, man sollte die Leute nicht anprangern wenn der eigene Horizont begrenzt ist.
Z. B. Der Busfahrer und Kassierer brauchen keine Maske tragen wegen der Scheibe??? Also der Virus muss der schlauste sein den die Evolution im Labor erbracht hat, denn er weiß er muss vor der Scheibe anhalten weil da eine wichtige Person des öffentlichen Lebens Arbeitet?
Ach komm ist das echt euer Ernst?
Fällt euch da nichts auf?
Das Fernsehen läuft auf Hochtouren?
Millionen arbeiten?
Wie soll denn der Wert sinken?

Antworten
Titus von Unhold

Bevölkerungsschutz-Forscher der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften haben in einer breit angelegten Studie 7.200 Verhaltensweisen von Menschen in Deutschland während der Corona-Krise analysiert und einen potenziellen Krisenkatalysator festgestellt: 50 Prozent der Teilnehmenden beschreiben zwar einen prosozialen Umgang mit der aktuellen Situation, bei den anderen 50 Prozent überwiegt aber antisoziales und egoistisches Verhalten.

https://www.akkon-hochschule.de/newsreader/verhalten-in-der-corona-krise-50-prozent-der-menschen-in-deutschland-reagieren-egoistisch.html

Antworten
Titus von Unhold

„Aber mit dem richtigen Tragen einer OP- oder FFP2-Maske schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch Andere.“

Und dann sagt dir die Hälft der Bevölkerung dass sie es genau deswegen sein lassen.

Antworten

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