
Sora hat mit dem Release im März Video-KI auf ein neues Level gehoben. Viele waren von den Beispielvideos oder dem später erschienen Kurzfilm Air Head total begeistert. Nun ist noch eine andere Video-KI auf dem Vormarsch.
Denn als am 14. Juni Luma AI ihre KI Dream Machine veröffentlicht hat, waren viele Nutzer:innen auf Anhieb begeistert. Die KI kann nicht nur Videos aus Prompts generieren, sondern auch aus Bildern und vorhandene Videos verlängern. Die Videos können dabei bis zu fünf Sekunden lang werden. Und das soll auch nicht wirklich lang dauern: 120 Frames sollen laut Luma in 120 Sekunden erstellt werden können.
Nach dem Ankündigungsvideo haben viele User:innen die KI ausprobiert – mit spannenden Ergebnissen.
Galerie: Das sind die spannendsten Luma-Videos
Bewegte Memes
Auf X und Threads haben User:innen damit das gemacht, was man vom Internet erwarten kann: Sie haben viele bekannte Memes in kurze Animationsclips verwandelt. So geht der „Distracted Boyfriend“ einfach der Frau hinterher, der er nachschaut, und lässt seine Freundin dabei zurück. Der Hund aus dem „Doge“-Meme blickt nun interessiert in die Kamera. Beim „Disaster Girl“, bei dem ein kleines Mädchen mit einem Grinsen vor einem brennenden Haus steht, schwenkt die Kamera auf zwei Feuerwehrmänner.
Filmszenen verlängert
Ein User schaute sich an, wie Luma bekannte Filmszenen verlängern kann. Hier erkennt man schon einen deutlicheren Unterschied zum Original. Bei The Sixth Sense wird mit dem Prompt „I See Dead People“ die Szene zu einem Disney-Cartoon, bei der auf einmal eine Geistergestalt neben dem Kind erscheint. Der verrückte Jack Torrance aus The Shining ist bei der Verfolgungsszene im Bad deutlich lieber: Statt mit der Axt weiter auf die Tür zu hauen, hinter der sich seine Frau Wendy versteckt, geht er ein paar Schritte zurück.
KI nicht perfekt
Dennoch ist Dream Machine bei Weitem noch nicht perfekt. Denn die Video-KI hat ähnliche Probleme wie Sora: Figuren morphen immer noch manchmal und sind nicht konstant. Bewegungen können unsauber sein und auch Texte sehen oft aus wie eine fiktive Schrift aus einem Science-Fiction-Film.
KI-Experte und X-User Lyle Kruger hat diese Fehler ans Limit getrieben. Das Ergebnis ist wohl der extremste Fiebertraum aller Zeiten: Ein Mann ist verkleidet als Rasenmäher, eine Frau morpht in einen schreienden Muskelmann und am Ende brennt noch eine Hand.
Animationsfilm wirft Fragen auf
Für Aufsehen hat auch ein Trailer für einen Animationsfilm gesorgt. The Monster Library, die sich auf X als „Next Gen AI Studio“ beschreiben, haben einen animierten Trailer veröffentlicht, der mithilfe von Luma erstellt wurde. Der Trailer zeigt beeindruckend die Geschichte eines Sommercamps für Monster.
Doch das faszinierende Video, das über eine Minute lang ist, hat einen Haken – und der ist X-Nutzer Jacob Davison aufgefallen: Im Hintergrund einer Szene verbirgt sich nämlich Mike, die Hauptfigur aus dem Pixarfilm Monster AG. Auch vielen anderen ist aufgefallen, dass mehrere Charaktere und die gesamte Ästhetik an das Franchise angelehnt sind.
Da nicht viel über den Erstellungsprozess des Trailers bekannt ist, bleiben viele Fragen offen. Denn es ist weder klar, ob die Ersteller im Prompt eine Animation im Pixar-Stil verlangt haben oder Dream Machine auf Material trainiert wurde, das die Arbeit des Disney-Studios beinhaltet. Sowohl Luma als auch Disney haben sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.