Magic Leap hat in einem Blogbeitrag Entlassungen angekündigt und diese mit dem Einfluss der Coronapandemie auf die Wirtschaftslage begründet. Das Unternehmen gibt keine Auskunft darüber, wie viele Menschen ihren Job verlieren werden. Nach Bloomberg-Angaben sollen jedoch rund 1.000 Angestellte betroffen sein. Das entspricht nach Informationen des Nachrichtendienstes etwa der Hälfte aller Magic-Leap-Angestellten.
Ebenfalls gehen müssen Magics Leaps Ambitionen, den Massenmarkt mit Augmented-Reality-Brillen zu versorgen. Stattdessen will sich das Unternehmen vorerst auf den Unternehmensbereich konzentrieren. „Die jüngsten Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds haben die Verfügbarkeit von Kapital und den Appetit auf längerfristige Investitionen verringert“, erklärt Magic-Leap-CEO Rony Abovitz. Daher müsse sich sein Unternehmen vorerst noch stärker auf den Unternehmensbereich konzentrieren, da dort auf nahe Sicht mehr Umsatz generiert werden könne. Magic Leap hat von Investoren wie Google oder Alibaba bislang rund 2,6 Milliarden US-Dollar erhalten – ohne mit der firmeneigenen AR-Lösung bislang übermäßig erfolgreich zu sein.
Augmented-Reality-Brillen sind auch für Magic Leap vorerst kein Verbraucherthema mehr
„Die Anpassung unseres Unternehmens an diese neuen Marktrealitäten und unser verstärkter Fokus auf Unternehmen bedeutet, dass wir unsere Bemühungen auf die Bereiche unseres Geschäfts ausrichten müssen, die unsere Technologie voranbringen, die Auslieferung von Magic Leap 2 sicherstellen und den Product/Market-Fit sowie die Ertragsgenerierung erweitern“, so Abovitz. Damit setzt der Firmengründer den im letzten Jahr eingeschlagenen Weg fort. Im Dezember 2019 hatte Magic Leap erstmals eine Unternehmenslösung auf Basis der AR-Technologie des Unternehmens vorgestellt.
Magic Leap folgt einem allgemeinen Markttrend. Auch Microsofts Hololens-Produkte oder die Google Lens werden derzeit als Unternehmenswerkzeuge vermarktet, und nicht als Unterhaltungselektronik für den Endverbraucher. Dass auch Magic Leap den Fokus noch stärker auf den Enterprisesektor verschiebt, ist keine Überraschung, wohl aber eine Enttäuschung für diejenigen, die noch immer auf den Durchbruch von Augmented-Reality-Brillen im Massenmarkt hoffen.
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