Marketingchefin von Google: Das ist ihre Superkraft und das ist ihr Rat an junge Berufseinsteiger

Google-CMO Lorraine Twohill im Gespräch mit Linkedin. (Foto: This is Working/Linkedin)
Im Jahr 2003 bekam die gebürtige Irin Lorraine Twohill, damals als Marketingleiterin beim spanischen Reisebüro Opodo tätig, einen Anruf von Google. Twohill dachte, sie würde als VIP-Kundin zu dem gerade einmal fünf Jahre alten Tech-Startup gehen.
Twohill wird Marketingchefin bei Google
22 Bewerbungsgesprächsrunden später war klar, dass sie für eine der ersten Top-Jobs in Europa vorgesehen war, wie Twohill im Linkedin-Podcast This Is Working erzählt. 2009 folgte der Aufstieg zur Chefin für das globale Google-Marketing und der Umzug in die USA.
Den Karriereerfolg verdankt Twohill eigenen Angaben zufolge einer Superkraft. Denn eigentlich, so die Marketingchefin, die ein Team von 4.000 Angestellten managt, sei sie technisch nicht sonderlich versiert. Stattdessen sehe sie sich als „wichtigste Geschichtenerzählerin“ des Tech-Konzerns.
Komplexes einfach und nachvollziehbar machen
Dabei gehe es darum, die Komplexität eines Konzerns wie Google auf etwas ganz Einfaches herunterzubrechen und für normale Menschen nachvollziehbar zu machen.
Nutzer:innen sei es egal, wie viel Aufwand von Unternehmen betrieben werde oder wieviel die Entwicklung einer Funktion gekostet habe. Stattdessen würden sie einfach nur etwas wollen, das ihnen weiterhilft.
Genießen statt akribisch vorzuplanen
Im Rahmen des Linkedin-Podcasts und zurückblickend auf ihre eigene Karriere hat Twohill einen interessanten Rat für junge Menschen, die selbst erfolgreich im Job sein wollen. „Genießt die Reise“ und versucht nicht, eure Karriere akribisch im Voraus zu planen, so Twohill.
Gehe es nach ihr, sollten junge Menschen so viel lernen wie möglich. Das Leben und Konzerne wie Google, so Twohill, ähnelten eher einem Klettergerüst als einer Karriereleiter.
So viele Skills wie möglich aneignen
Twohill empfiehlt das Ausprobieren verschiedener Positionen in Unternehmen, das Arbeiten in unterschiedlichen Teams und Bereichen. Außerdem sei es von Vorteil, sich so viele Skills anzueignen, wie nur möglich.
Ähnliches hatte zuvor auch schon Millionär und Bestsellerautor Seth Godin gesagt, wie CNBC schreibt. Godin meint, dass das Befolgen eines vorgegebenen Wegs einen nicht zu Erfolg und Glück in der Karriere führt.
Seine eigenen Leistungen fühlten sich für ihn auch deshalb so erfüllend an, weil er nie einem Karriereplan gefolgt sei, so Godin 2023 im Linkedin-Newsletter The Path.
Kompass statt Karte verwenden
Godins Ratschlag lautet daher, einen Kompass statt eine Karte zu verwenden. Der Kompass symbolisiere dabei das Ziel, dass man als Persönlichkeit außerhalb von Berufsbezeichnungen erreichen wolle.
Die unter dieser Prämisse getroffenen Entscheidungen würden einen kurzfristig glücklicher und zufriedener machen als einem vorgeplanten Weg zu folgen – der aber auch nicht unbedingt das Erreichen des Traumjobs bedeuten muss.
Nicht immer würden die Entscheidungen aufgehen, so Godin. Aber man lerne aus jedem Misserfolg genügend, um letztlich erfolgreich zu sein. Und: Auf diese Weise habe man auf dem Weg jedenfalls mehr Spaß.